Nach acht Stunden, zehn Gelbphasen und anhaltendem Niederschlag hatte die Rennleitung der United SportsCar Championship (USCC) beim Saisonfinale in Braselton genug: Rennabbruch - obwohl noch nominell zwei Stunden zu fahren gewesen wären.

Nutznießer waren Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz im GT-Porsche, die sich beim Petit Le Mans unter widrigen Wetterbedingungen auf der Strecke gegen die erheblich stärkeren Daytona-Prototypen durchsetzten und beim Fallen der Zielflagge an der Spitze des 37 Fahrzeuge umfassenden Feldes fuhren. Es war zugleich auch der Fahrertitel für Pilet.

Titelentscheidung der Prototypen im Schatten der GTs

Die Tabellenführer Westbrook und Valiante - mit Mike Rockenfeller als Verstärkung - starteten von der Pole-Position in ein unübersichtliches Rennen, das von Gelbphasen dominiert wurde. Zwei Dreher von Valiante und Rockenfeller warfen den Corvette-DP letztlich auf den zwölften Gesamtrang zurück. Dieser war gelichbedeutend mit dem fünften Klassenrang, aber zu wenig für Spirit of Daytona Racing.

João Barbosa, Christian Fittipaldi und Sébastien Bourdais von Action Express Racing gingen als Zweite ins Rennen und sicherten sich schließlich als Gesamtdritte den Klassensieg vor dem Riley-Ford von Scott Pruett, Joey Hand und Scott Dixon. Barbosa und Fittipaldi gelang damit die Titelverteidigung bei den Daytona-Prototypen.

Dane Cameron und Eric Curran, die beim Finale von Max 'The Axe' Papis unterstützt wurden, hatten in ihrem Corvette-DP ebenfalls noch Titelchancen, doch der Dritte Klassenrang war für sie zu wenig.

Verblasst: BWM verpasst den GT-Fahrertitel beim USCC-Finale in Road Atlanta, Foto: BMW
Verblasst: BWM verpasst den GT-Fahrertitel beim USCC-Finale in Road Atlanta, Foto: BMW

Gesamtsieg entscheidet GT-Meistertitel

Der Sieg von Tandy, Lietz und Pilet machte den Franzosen zum alleinigen Titelträger, da Porsche seine Paarungen in der USCC durchwechselte. Das BMW-Duo Bill Auberlen und Dirk Werner war Tandy vor dem Finale dicht auf den Fersen, doch auch die Unterstützung durch Augusto Farfus brachte nicht mehr als einen vierten Klassenrang ein.

Das Zünglein an der Waage wäre beinahe der Schwesterwagen von John Edwards, Lucas Luhr und Jens Klingmann geworden, die hinter dem siegreichen Porsche als Zweite abgewunken wurden. Der dritte Klassenrang ging an die Corvette von Oliver Gavin, Tommy Milner und Ryan Briscoe, die jedoch mit dem Fahrertitel in diesem Jahr nichts zu tun hatten.

Die zweite Werks-Corvette hatte gerade bei den Langstreckenrennen am Anfang des Jahres brilliert, doch Magnussen und Garcia fingen sich eine Runde Rückstand ein und verloren so entscheidenden Boden im Kampf um die Meisterschaft.

Ferrari drückt sich noch am Audi zum GTD-Titel vorbei, Foto: IMSA
Ferrari drückt sich noch am Audi zum GTD-Titel vorbei, Foto: IMSA

GTD-Titel für Ferrari, Mies verpasst Meisterschaft

Jenseits der beiden Top-Wertungen wurden auch die Titel in der GT3-nahen GTD-Klasse und bei den Einheitsprototypen der PC-Wertung vergeben. Der GTD-Titel ging an Townsend Bell und Bill Sweedler im Ferrari von Scuderia Corse. Kurios: Bell und der dritte Pilot Jeff Segal teilten das Rennen unter sich auf, Herrenfahrer Sweedler fuhr nur eine Runde.

Enttäuschend verlief das Finale für Dion von Moltke und Christopher Mies, die im PMR-Audi nah am Titel waren, aber nur im Mittelfeld einliefen. Das gleiche Schicksal erlitt der TRG-Aston-Martin, auf dem Christina Nielsen die Meisterschaftsführung nach Road Atalanta gebracht hatte. Der Rennsieg ging übrigens an Park Place Motorsportsmit Spencer Pumpelly, Patrick Lindsey und Madison Snow, die auch schon in der Qualifikation geglänzt hatten.

In der PC-Wertung gewannen erneut Colin Braun und Jon Bennett die Meisterschaft. Es war ebenfalls der fünfte Team-Titel für CORE Autosport. PR1/Mathiasen Motorsports mit Tom Kimber-Smith, Andrew Palmer und Mike Guasch dominierten das Rennen, verpassten aber trotzdem den Titel.

Die nächste der Saison der USCC ist berits näher als man meinen könnte: Schon am letzten Januarwochenende werden die ersten Punkte bei den 24 Stunden von Daytona vergeben.