Bill Auberlen (US) und Dirk Werner (DE) haben beim dritten Lauf der United SportsCar Championship (USCC) in Long Beach (US) den Sieg in der GTLM-Klasse für das BMW Team RLL errungen. Der BMW Z4 GTLM mit der Startnummer 25 überquerte nach 76 Runden mit einem Vorsprung von 2,9 Sekunden auf den zweitplatzierten Ferrari die Ziellinie. Lucas Luhr (DE) und John Edwards (US) belegten im BMW Z4 GTLM mit der Nummer 24 den fünften Rang.

Für das BMW Team RLL war es der erste Sieg in der USCC und der erste Triumph seit dem Rennen der American Le Mans Series (ALMS) in Lime Rock Park (US) im Jahr 2013. Zum insgesamt elften Mal überquerte ein Auto vom BMW Team RLL seit 2009 als Sieger die Ziellinie. Mit diesem Erfolg verbesserte Auberlen seine persönliche Bilanz von Siegen bei Sportwagenrennen in Nordamerika auf 54. Lediglich Scott Pruett (US, 59) bringt es auf mehr Triumphe.

Auberlen war von der Poleposition ins Rennen auf seiner Heimstrecke gegangen. Allerdings mussten sowohl er als auch Edwards im Auto mit der Nummer 24 den Ferrari von Giancarlo Fisichella (IT) und Pierre Kaffer (DE) in der ersten Runde passieren lassen. Beide BMW hielten im Verlauf des ersten Stints ihre Positionen, ehe Auberlen als erster Fahrer der GTLM-Klasse in der 31. Runde zum Boxenstopp kam.

Allerdings verlor das Team wegen kleinerer technischer Probleme beim Betankungsvorgang wertvolle Sekunden, so dass Werner nach dem Fahrerwechsel als Fünfter auf die Strecke zurückkam. Eine Runde später übergab Edwards das Steuer der Startnummer 24 an Luhr, der vom schnellen Stopp der Crew profitierte und auf die zweite Position vorrückte.

Nach einer Stunde hatte Werner bereits einen Großteil der zuvor verlorenen Zeit wieder gutgemacht und sich auf den vierten Platz vorgearbeitet. In der 45. Runde schob er sich auf Platz drei vor und fuhr nur 0,6 Sekunden hinter dem zweiten BMW Z4 GTLM des Teams, der noch immer auf Rang zwei unterwegs war.

Werner konnte kurz darauf auch Luhr überholen und nahm die Verfolgung des führenden Ferraris auf, der zu diesem Zeitpunkt einen Vorsprung von acht Sekunden hatte. In der 63. Runde gelang dem BMW Werksfahrer in 1:18,009 Minuten ein neuer Streckenrekord – und zwei Umläufe später übernahm er die Führung, die Werner bis ins Ziel nicht mehr abgab. Edwards und Luhr mussten sich mit dem fünften Platz zufriedengeben, nachdem Luhr in der Schlussphase wegen eines technischen Problems an Boden verloren hatte.

Nach dem Sieg in Kalifornien liegt BMW nun auf Platz zwei der GTLM-Herstellerwertung. Der Rückstand auf Chevrolet beträgt lediglich fünf Punkte. Auberlen und Werner rücken auf den zweiten Rang der Fahrerwertung. Edwards und Luhr belegen Position vier.

Bobby Rahal (Teamchef, BMW Team RLL):
"Es ist großartig, wieder in der ‚Victory Lane´ zu stehen. Beide Fahrer haben tolle Arbeit geleistet. Bill war zu Beginn stark unterwegs, Dirk konnte dann den Ferrari einholen. Ich wusste immer, dass wir hier um den Sieg fahren würden. Aber mir war auch klar, dass es alles andere als einfach werden würde. Wenn man es dann wirklich geschafft hat, dann fühlt sich das fantastisch an."

Dirk Werner (#25 BMW Z4 GTLM, Platz 1):
"Es ist ein tolles Gefühl. Es war der erste Sieg für BMW in Nordamerika seit 2013 – und für mich persönlich lag mein letzter Sieg sogar schon fünf Jahre zurück. Auf diesen Triumph habe ich also gewartet. Heute ist einfach ein großartiger Tag. Jeder im Team hat sich diesen Erfolg verdient. Das letzte Jahr war hart. In dieser Saison – und besonders auf dieser Strecke – ist unser Auto richtig gut. Jeder kann heute stolz sein."

Bill Auberlen (#25 BMW Z4 GTLM, Platz 1):
"Das ist ein besonderer Sieg, denn unser Team hat darauf recht lange warten müssen. Außerdem ist es mein Heimrennen. Dirk und ich haben an diesem Wochenende ziemlich viel erreicht: den Sieg, die Poleposition, Streckenrekord im Qualifying und einen weiteren Rundenrekord im Rennen, als sich Dirk den Sieg geschnappt hat. Viel besser geht es kaum. Nach dem Problem beim Tankstopp fielen wir zurück, aber im Rennsport sollte man niemals aufgeben. Das hat Dirk dann mit seinem Stint bewiesen."

Lucas Luhr (#24 BMW Z4 GTLM, Platz 5):
"Das ist natürlich insgesamt ein guter Tag für BMW. Der BMW Z4 GTLM hat sein erstes Rennen 2015 gewonnen. Das ist klasse, und mein Glückwunsch geht an Bill und Dirk. Ich hatte vor allem gegen Ende sehr zu kämpfen und hätte zwei Mal beinahe die Mauer berührt. Ich weiß nicht genau, was los war. Das werden wir uns im Detail ansehen. So ist es manchmal im Rennsport. Es war nicht wirklich unser Tag. Entscheidend ist jedoch, dass BMW heute ganz oben steht."

John Edwards (#24 BMW Z4 GTLM, Platz 5):
"Für unser schwarzes Auto war es ein enttäuschender Tag. Wenn man aus der ersten Reihe startet, dann will man auch mindestens auf dem zweiten Platz ins Ziel kommen. Das hat leider nicht geklappt. Lucas hatte gegen Ende ein Problem. Aber deshalb hat jedes Team ja zwei Autos am Start. Wir hatten zwei Chancen auf den Sieg. Glückwunsch an die Jungs mit der Nummer 25. Es ist ein guter Tag für BMW und schön zu sehen, dass der BMW Z4 GTLM wieder in der ‚Victory Lane´ steht."