Der Le-Mans-Veranstalter ACO konnte bei den 12 Stunden von Sebring einen Erfolg verbuchen: Die IMSA hat die Allianz bis Ende 2020 verlängert. Sie wird damit den gesamten Zeitrahmen der künftigen LMP2-Fahrzeuge umfassen. Für den europäischen Motorsport ist dies ein Erfolg, denn anders als von vielen befürchtet spaltet sich Amerika damit nicht wie in der Vergangenheit ab, um ein eigenes Süppchen zu kochen, sondern schwenkt auf die Le-Mans-Linie ein. Es ist auch ein klares Bekenntnis zu den neuen LMP2-Regularien.

Mit dem Abkommen werden lange vor Ablauf der zweijährigen "Probezeit" die Weichen für die Zukunft gestellt. Nach dem Ende der American Le Mans Series, die mit der Grand-Am für die Saison 2014 zur United SportsCar Championship zusammengeschlossen wurde, einigten sich die IMSA und der ACO zunächst auf eine zweijährige Partnerschaft, um eine Zusammenarbeit zu erproben. "Das Abkommen enthielt eine Option, weiterzumachen, aber wir wollten erst sehen, wie die Zusammenarbeit nach dem Zusammenschluss laufen würde. Ich würde nicht sagen, dass sie bloß erfolgreich war; ich würde sagen, sie ist aufgeblüht", strahlt USCC-Chef Scott Atherton gegenüber Autosport.

Ford leakte bereits, wie ein künftiger US-LMP2 aussehen könnte, Foto: XBox/Youtube
Ford leakte bereits, wie ein künftiger US-LMP2 aussehen könnte, Foto: XBox/Youtube

Viel freundschaftliche Arbeit für die Zukunft

Während die jetzige Klassenstruktur lediglich einen Kompromiss aus Grand-Am und ALMS darstellt, will die IMSA für die Zukunft mehr auf die europäische Linie einschwenken. Eine ganze Reihe von Maßnahmen sind dafür aber notwendig: 2016 wird es neue GTE-Boliden geben (in den USA: GTLM), gleichzeitig werden GT3-Fahrzeuge als Nachfolger der bisherigen GTD eingeführt. Die größte Fingerübung aber bleibt die Einführung der neuen LMP2-Regularien ab 2017. Der neueste Vorschlag sieht ein US-Einheitschassis vor, das die Hersteller mit Bodykits versehen können, so dass sich die Prototypen optisch den Straßensportwagen angleichen. Die IndyCar verfolgt ein ähnliches Konzept mit Aerokits.

Ein möglicher Knackpunkt: Was wird aus den Daytona Prototypen?, Foto: IMSA
Ein möglicher Knackpunkt: Was wird aus den Daytona Prototypen?, Foto: IMSA

"Wir sitzen nicht bloß am Tisch und verhandeln, sondern wir setzen uns hin und diskutieren unter Freunden, was am besten für den Langstreckensport ist", streut Atherton Blumen nach Frankreich. ACO-Chef Pierre Fillon revanchiert sich: "Die Allianz mit der USCC und der IMSA war essenziell wichtig für die Harmonisierung der GTE- und LMP2-Kategorien." Der ACO soll der IMSA außerdem eine Aufstockung der Einladungen nach Le Mans in Aussicht gestellt haben. Derzeit darf die IMSA nur zwei Rennställe nominieren.

Dennoch bleibt viel zu besprechen: In Europa laufen diverse Teams Sturm gegen die neuen LMP2-Regularien, die unter anderem einen Einheitsmotor vorsehen, der aber wiederum nicht für die USCC gilt. Gleichzeitig wollen einige USCC-Teamchefs ihre Daytona Prototypen, die sie im Winter 2013/14 für teures Geld umgerüstet haben, noch länger einsetzen. Das neue Abkommen ist also auch mit harter Arbeit an der Zukunft verbunden.