Das Team Action Express Racing hat die 52. Auflage des 24-Stunden-Rennens von Daytona und damit die Premiere der United SportsCar Championship gewonnen. In einem Spurt zur Zielflagge behielt Schlussmann João Barbosa für sich sowie seine Kollegen Sébastien Bourdais, Christian Fittipaldi und Burt Frisselle souverän die Oberhand gegenüber der gesamten Konkurrenz. Auf dem Silberrang landeten Massimiliano "Max" Angelelli, Wayne Taylor sowie seine beiden Söhne Jordan und Ricky (Wayne-Taylor-Corvette). Im Schwesterauto der Sieger komplettierten Fabien Giroix und John Martin gemeinsam mit Brian Frisselle und dessen Bruder und Doppelstarter Burt die besten Drei.

Für den Portugiesen Barbosa und die Corvette-Mannschaft bedeutet der heutige Erfolg Daytona-Triumph Nummer zwei nach dem sensationellen Coup im Jahre 2010 auf Riley-Porsche. Die US-Truppe führte den Klassiker in Florida über weite Strecken an, fand sich nach dem hektischen Geschehen am Morgen an der Spitze wieder und machte in der Folge die wenigsten Fehler, was letztlich alle Weichen auf Sieg stellte. Rund 15 Minuten vor dem Ablauf der Rolex wurde es wegen einer mehr oder minder künstlich herbeigeführten Gelbphase zwar noch einmal ungemütlich für Barbosa und seine Mannen, doch im Endeffekt sollte dies am Ausgang des Rennens nichts mehr ändern.

Sehr wohl beeinflusste die späte Neutralisierung das Geschehen in der GTD-Klasse. Dank ebendieser verlor nämlich Level-5-Ferrari-Pilot Alessandro Pier Guidi an erster Stelle liegend wertvolle Sekunden des Vorsprungs auf Verfolger Markus Winkelhock im Flying-Lizard-Audi. Das Resultat: ein harter Zweikampf, eine Berührung, die keine war sowie eine fragwürdige Zeitstrafe für Pier Guidi. Nichtsdestotrotz: Der Italiener kam noch knapp vor Winkelhock über die Linie. Wer nun als Gewinner gelten darf und wer nicht, wird sich mutmaßlich erst in den nächsten Stunden am grünen Tisch entscheiden. Fürs Erste standen jedoch Winkelhock und seine amerikanischen Kumpanen in der Siegerstraße.

Porsche holt nächsten Daytona-Titel

Der Porsche 911 RSR rund um Nick Tandy während des Trainings zu den 24 Stunden, Foto: Sutton
Der Porsche 911 RSR rund um Nick Tandy während des Trainings zu den 24 Stunden, Foto: Sutton

Mit nur etwas weniger Dramatik ging der gefühlt 30-stündige Langstreckensprint für die Porsche-Werksabordnung Core Autosport zu Ende. Nick Tandy lies sich die Butter auf den letzten Meilen nicht mehr vom Elfer-Brot nehmen, wenngleich BMW-Schützling Joey Hand im Anschluss an besagte Gelbphase noch einmal ordentlich aufdrehte, sogar bis auf lediglich 2,8 Sekunden heranfuhr. Die Reihenfolge der Grand-Touring-Bewerber aus dem fernen Le Mans: Tandy, Richard Lietz und Patrick Pilet vor Hand, Bill Auberlen, Maxime Martin und Andy Priaulx. Um Runden abgeschlagen auf Klassenrang drei rangierte die Polesitter-Viper um Dominik Farnbacher, Marc Goossens und Ryan Hunter-Reay.

Bei Core Autosport durfte man sich im Übrigen nicht nur über den GTLM-Erfolg freuen, sondern auch über Platz eins in der Oreca-Einheitswertung PC. Für John Bennett, Colin Braun, James Gue und Mark Wilkins war der Weg zu einer der begehrten Schweizer Uhren bereits seit den Mittagsstunden geebnet; zu viel war die Gegnerschaft bis dahin mit Pech und Patzern beschäftigt. Ferner bleibt festzuhalten, dass Pickett Racing mit Alex Brundle, Klaus Graf und Lucas Luhr auf Gesamtposition fünf das bestplatzierte LMP2-Team darstellte. Wie erwartet waren die Daytona-Boliden in ihrem Revier haushoch überlegen, womit nun das Streitthema Balance of Performance zurück in den Fokus rücken dürfte.