Noch bis vor kurzem blieb unklar, ob Porsche in Zukunft Wagen des Typs 911 RSR, der dieses Jahr bereits den Sieg in der GTE-Pro-Kategorie bei den 24 Stunden von Le Mans davontragen konnte, auch an Kundenteams liefern wird. Nun kündigte Porsche neben einem Werksengagement mit zwei Fahrzeugen in der USCC 2014 auch den Verkauf von Kundenfahrzeugen für Teams in der neugeschaffenen Nachfolgeserie von ALMS und Grand-Am an.

Geht es nach Porsche Motorsport-Direktor Hartmut Kristen, sollen die Rennwagen, die auf dem Porsche 911 der Modellnummer 991 basieren, 2014 sogar weltweit an Kundenteams verkauft werden. Bis dahin dürfte jedoch noch einige Zeit vergehen. Auch ist der Zeitrahmen bis zum Saisoneröffnungsrennen der USCC eng gesteckt, sodass ein erster Einsatz in den Händen eines privaten Rennstalls bereits beim ersten Rennen unwahrscheinlich erscheint.

"Wir werden nächstes Jahr Fahrzeuge in Kundenhand sehen", bestätigte Kristen. "Aktuell arbeiten wir noch an den Details und dem Zeitplan. Ich kann daher noch nichts Offizielles verkünden. Man muss bedenken, dass die Saison 2014 nach dem WEC-Finale im November 2013 gleich im Januar mit den 24 Stunden von Daytona beginnt. Bezieht man die Tests in Daytona mit ein, bleiben nur noch weniger als sechs Wochen übrig. Das ist ein sehr enger Zeitrahmen. Auch ist die Entscheidung erst vor kurzem getroffen worden", verriet Kristen im Rahmen des WEC-Rennens in Austin gegenüber Sportscar365.

Maximal zwei Fahrzeuge in Daytona

Noch schlagen sich die Porsche-Teams in Amerika mit dem 997er-Modell herum, Foto: ALMS
Noch schlagen sich die Porsche-Teams in Amerika mit dem 997er-Modell herum, Foto: ALMS

Das Vorgängermodell des aktuellen 911 RSR, der 997 GT3 RSR wird aktuell von drei Teams in der ALMS eingesetzt. Neben Core Autosport sind auch Team Falken Tire und Paul Miller Racing auf Porsche gemeldet. Nachdem jedoch Core Porsche Partner in Amerika werden soll und Paul Miller aktuell erwägt, in eine andere Rennserie zu wechseln, könnte nur noch Falken Tire als mögliches Kundenteam übrigbleiben.

Kristen schließt eine höhere Anzahl als zwei Kundenfahrzeuge in Daytona aus. "Als wir begannen, über das Projekt nachzudenken, war von einem Rennen in Daytona mit diesen Fahrzeugen noch gar keine Rede", erklärte er. "Für Sebring sieht die Situation dann allerdings wieder anders aus." Das Hauptproblem für Porsche ist die Knappheit an Teilen. "Es geht darum, wie man die Teams richtig unterstützen kann. Die Teile unterscheiden sich komplett von denen des 997 GT3 RSR."

Eine offizielle Bestätigung, dass Porsche neben der LMP1-Tätigkeit auch im nächsten Jahr noch ein GT-Fahrzeug in der WEC werksmäßig an den Start schickt, steht derzeit noch aus. Angenommen wird allerdings, dass die Zusammenarbeit mit Manthey Racing eine Fortsetzung finden wird.