Kommendes Wochenende gastiert die brandneue Superleague Formula erstmals in Deutschland und zwar auf dem altehrwürdigen Nürburgring. Das erste Rennen fand Ende August in Donington statt und machte definitiv Lust auf mehr. Doch was macht diese Formelklasse so besonders?

Spitzenclubs und Spitzenteams

Die Superleague Formula bringt einige neue Ideen in den Motorsport., Foto: Patching/Sutton
Die Superleague Formula bringt einige neue Ideen in den Motorsport., Foto: Patching/Sutton

Wer denkt, Fußball und Motorsport passen nicht zusammen, wird sich nun ein wenig wundern. Denn die beiden Sportarten rücken in der Superleague Formula ganz nah zusammen. Die erfolgreichsten Fußballclubs haben die Möglichkeit, einen Boliden in der jeweiligen Trikotfarbe auf die Rennpiste zu schicken.

Dieses Angebot haben zahlreiche Vereine auch sofort angenommen. Darunter sind Clubs wie der AC Mailand, Borussia Dortmund, FC Liverpool, PSV Eindhoven und viele mehr. Die Rennwagen werden von spezialisierten Rennteams aufgebaut und eingesetzt, welche in unterschiedlichen Rennserien tätig sind. Auch Giancarlo Fisichella ist mit seinem Rennteam in der Superleague Formula aktiv und betreut das Auto vom AS Roma.

Das Fahrerfeld ist ebenfalls sehr gut besetzt und es tauchen einige bekannte Namen in den Starterlisten auf. Zum Beispiel versucht der Ex-Formel-1-Pilot Robert Doornbos sein Glück in der Superleague Formula. Aber auch angehende Formel-1-Piloten wie zum Beispiel Andi Zuber gehen an den Start.

750 PS und 12 Zylinder

Motorsport und Fußball heißt das Zauberwort., Foto: Superleague Formula
Motorsport und Fußball heißt das Zauberwort., Foto: Superleague Formula

Gefahren wird mit 750 PS starken Rennboliden und der 4,2 Liter 12 Zylinder Motor wiegt gerade einmal 140 Kilo und die Maximaldrehzahl liegt bei 12.000 Umdrehungen. Das Auto wird von der amerikanischen Rennwagenschmiede Panoz Elan Motorsports Technologies gebaut und die Superleague Formula Boliden sind etwas breiter als die aktuellen F1-Wagen. Das Gesamtgewicht beträgt 675 Kilo.

Wie man also unschwer erkennen kann, handelt es sich bei diesen Rennwagen um ein Auto von echtem Champions League Format. Alle Fahrer gehen mit identischen Fahrzeugen an den Start wodurch eine extreme Leistungsdichte garantiert ist.

Das Qualifying

Kommendes Wochenende gastiert die Superleague Formula auf dem Nürburgring und das Programm ist dicht. Im Gegensatz zur Formel 1, wird nur am Samstag und am Sonntag gefahren. Der Samstag gehört dem freien Training und der Qualifikation.

Bis in die Startaufstellung ist es ein harter Weg., Foto: Bumstead/Sutton
Bis in die Startaufstellung ist es ein harter Weg., Foto: Bumstead/Sutton

Die Qualifikation der Superleague Formula hat es in sich, auch wenn die ganze Angelegenheit ein wenig kompliziert ist. Das Fahrerfeld wird auf zwei Gruppen (Gruppe A, Gruppe B) mit jeweils 10 Fahrzeugen aufgeteilt. Die beiden Gruppen starten nacheinander in ein 15-minütiges Qualifying. Die vier schnellsten Piloten von jeweils beiden Gruppen steigen in die Finalrunde auf, somit kämpfen 8 Fahrzeuge um die Pole Position. Die übrige Startaufstellung setzt sich ab Platz 9 mittels den jeweils erzielten Rundenzeiten zusammen.

Die schnellsten 8 Piloten treten anschließend in Zeitrennen gegeneinander an. Dabei werden Paare gebildet, sprich es gehen immer nur zwei Piloten gleichzeitig auf die Piste. Die restlichen Fahrer bilden eine Warteschlange in der Boxengasse. Damit beide Piloten ungestört ihre schnelle Runde in den Asphalt brennen können, wird zwischen den Fahrzeugen ein Sicherheitsabstand eingehalten. So soll es keine Luftverwirbelungen geben, welche die Aerodynamik beeinflussen könnten.

Beide Piloten absolvieren lediglich eine schnelle Runde. Der Schnellere steigt in das Semi-Finale auf. Im Semi-Finale treten dann schlussendlich die vier übrig gebliebenen Piloten gegeneinander an, das Spiel wird so lange fortgesetzt bis am Ende die zwei schnellsten Autos im Finale aufeinander treffen. Der Sieger des letzten Zeitrennens hat sich die Pole Position wahrlich erkämpft.

Die Rennen

Eins ist überall gleich: der Sieger darf Champagner verspritzen., Foto: Bumstead/Sutton
Eins ist überall gleich: der Sieger darf Champagner verspritzen., Foto: Bumstead/Sutton

Am Sonntag werden zwei 50-Minutenrennen ausgetragen. Die Startaufstellung für das erste Rennen wird im Qualifying entschieden. Beim zweiten Rennen wird das ganze ein wenig spannender. Die Startaufstellung ergibt sich aus dem Ergebnis aus dem ersten Rennen. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass die Reihenfolge komplett umgedreht wird.

Im Klartext heißt das, der Sieger aus dem ersten Rennen fährt beim zweiten Rennen als Letzter los. Interessant ist auch das Preisgeld sowie das Punktesystem der Superleague Formula. An jedem Rennwochenende werden über eine Million Euro Preisgelder vergeben und Punkte gibt es natürlich für beide Rennen. Für jede Position im Feld gibt es Punkte. Für ein erfolgreiches Überholmanöver wird zusätzlich ein Punkt vergeben, ein Garant für Rennaction. Wie man also unschwer erkennen kann, sorgt das innovative Reglement für Spannung pur.