Craig Dolby (England) hat sich in einem spannenden Finale des Zeittrainings der Superleague Formula im belgischen Zolder gegen Chris van der Drift (Neuseeland) durchgesetzt. Im Duell um die Pole-Position profitierte Dolby von einem Fahrfehler seines Kontrahenten und war nach 3,977 Kilometern über fünf Sekunden schneller.

Zum Auftakt des Qualifyings fuhr Dolby bereits die erste Bestzeit. In 1:19.164 Minuten war der Brite zwar nur 0,094 Sekunden schneller als Robert Doornbos (Japan), qualifizierte sich als Schnellster der ersten Gruppe aber genauso wie Neel Jani (Belgien - RSC Anderlecht) und Rückkehrer van der Drift für die nächste Runde. Filip Salaquarda (Tschechische Republik - Sparta Prag) und Duncan Tappy (Türkei - Galatasaray) schieden dagegen deutlich aus. Auch Debütant Mikhail Aleshin hatte bei seinem ersten Einsatz keine Chance, er drehte sich in seiner letzten Runde sogar von der Strecke.

Max Wissel schied vorzeitig aus, Foto: Superleague Formula
Max Wissel schied vorzeitig aus, Foto: Superleague Formula

In den zweiten zehn Minuten hatte John Martin (Australien) die Nase vorne. Er hängte die Konkurrenz mit einer Zeit von 1:18.939 Minuten ab und sicherte sich das Ticket für die K.o.-Runde. Yelmer Buurman (Niederlande - PSV Eindhoven), Frederic Vervisch (Luxembourg) und Andy Soucek (Spanien - Atletico Madrid) schafften es ebenfalls in das Viertelfinale. Ausscheiden musste neben Max Wissel (Südkorea) und Antonio Pizzonia (Brasilien) auch Tristan Gommendy (Frankreich - Girondins Bourdaux), der in Assen noch zur Pole-Position fuhr.

Die erste Überraschung gab es gleich im ersten Duell: Van der Drift setzte sich mit einem Vorsprung von gerade einmal 24 Tausendstelsekunden gegen Martin durch, der zuvor noch die schnellste Zeit in der Gruppenphase fuhr. Noch knapper war das folgende Duell, in dem Lokalmatador Vervisch seinen Konkurrenten Doornbos mit einer guten Zeit im letzten Sektor und nur 0,015 Sekunden Vorsprung schlug. Keine Probleme hatte Jani, der auf seiner fliegenden Runde fast eine Sekunde schneller war als Buurman. Das letzte Ticket für das Halbfinale sicherte sich Dolby im Duell mit Soucek.

Halbfinale: Vervisch und Jani ohne Chance

Im ersten Halbfinale musste sich Rückkehrer van der Drift gegen den Belgier Vervisch beweisen. Mit einer Rundenzeit von 1:19.090 Minuten ließ der Kiwi dem Lokalmatador keine Chance - Vervisch war auf seiner fliegenden Runde sieben Zehntel langsamer. Das zweite Halbfinale ging deutlich knapper aus - hier setzte sich Dolby mit einer fehlerfreien Runde und einem knappen Vorsprung gegen Jani durch.

Der Kampf um die Pole-Position wurde durch einsetzenden Regen noch spannender. Die Teams legten sogar kurzzeitig Regenreifen bereit, letztlich wurden aber beide Fahrer auf Slicks herausgeschickt. In der vorletzten Kurve leistete sich van der Drift dann den entscheidenden Fehler - er verbremste sich und musste Dolby passieren lassen. Der Engländer hatte so keine Schwierigkeiten, sich seine zweite Pole-Position in der Superleague Formula zu holen.

Die Stimmen zum Qualifying

Craig Dolby (England): Das war ein interessantes Qualifying. Die Gruppenphase lief nach Plan, allerdings habe ich im Halbfinale einen Fehler gemacht. Zum Glück konnte ich die Zeit wieder aufholen, aber Neel Jani war sehr schnell. Vor dem Finale haben wir viel Zeit in der Box verbracht und es hat begonnen zu regnen. Als Zweiter auf die Strecke zu gehen, das war eine gute Sache, denn so konnte ich sehen was Chris macht - so war es etwas leichter für mich. Es ist toll auf der Pole zu stehen, ich bin sehr zufrieden.

Chris van der Drift (Neuseeland): Da ich als Erster in das Finale ging, musste ich herausfinden, wie viel Grip die Strecke bietet. Die Bedingungen waren nicht einfach, nach einer halben Runde haben auch noch meine Hinterreifen blockiert und ich bin geradeaus gerutscht. Es ist trotzdem gut, so weit vorne zu stehen. Ich freue mich sehr auf die Rennen. Was das Wetter angeht, sind mir die Bedingungen egal, solange es entweder trocken oder nass ist.

Neel Jani (Belgien - RSC Anderlecht): Das war ein recht gutes Qualifying für uns. Im Halbfinale hat Craig den Push-to-Pass-Button wohl an der besseren Stelle genutzt, das hat uns den Finaleinzug gekostet. Mit dem Platz in der zweiten Startreihe bin ich aber zufrieden, wir waren das ganze Wochenende schnell und wollen morgen gewinnen.

Frederic Vervisch (Luxembourg): Ich bin zufrieden, denn so weit habe ich es im Qualifying noch nie geschafft. Es ist nicht meine Stärke, aber ich arbeite daran und werde langsam besser. Ich freue mich auf Sonntag und ich denke wir können positiv in die Rennen gehen.