Craig Dolbys Sieg bestätigte seine exzellente Form des gesamten Wochenendes. Obwohl es auch für den Briten das erste Rennen auf einem Stadtkurs war, überzeugte der 22-Jährige schon mit den schnellsten Runden im freien Training und der zweiten Startposition.

Bevor es überhaupt losging, musste Robert Doornbos (Corinthians), aus dessen Boliden Flammen austraten, von der Startposition in die Box geschoben werden. Den rollenden Start verpatzte Alvaro Parente (FC Porto) aufgrund eines Problem mit dem Benzindruck. In der ersten Runde kamen sich Marcos Martinez (Sevilla) und Paul Meijer (Atletico Madrid) in die Quere. Der Spanier versuchte, außen in der ersten Schikane an Meijer vorbei zu gehen. Am Kurvenausgang wurde es eng, woraufhin die beiden kollidierten.

Der Startgewinner war zunächst Julien Jousse (AS Roma), der sich an Dolby vorbeidrängte. Beide passierten den langsam startenden Parente, während Franck Perera (Bordeaux) und Tristan Gommendy (Olympique Lyonnais) die Plätze drei und vier übernahmen. In Runde vier kam es zu einem erneuten Crash. Dieses Mal traf es Giacomo Ricci (Galatasaray) und John Martin (Beijing Guoan), die damit eine Safety Car Phase auslösten. Nach der Gelbphase behauptete Jousse nach dem Restart weiterhin die Führung, woraufhin Dolby sich entschloss, seinen Pflichtboxenstopp zügig anzutreten.

Während die Alan Docking Racing Mannschaft einen reibungslosen und schnellen Job ablieferte, dauerte es bei Jousse eine Runde später einen Tick zu lang. Als der Franzose zurück auf die Strecke geschickt wurde, musste er sich hinter seinem Rivalen Dolby einreihen. Am Ende traf es Jousse noch schlimmer: Nach einem Frühstart musste er eine Durchfahrtsstrafe antreten, die ihn letztendlich auf Rang acht zurückfallen ließ. Somit fuhr Dolby einem sicheren Sieg mit 3.047 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Franck Perera entgegen.

Der eigentliche Star des Rennens war der Dritte im Bunde, Frederic Vervisch (Liverpool). Von Position 15 ins Rennen gegangen, stoppte er als Letzter und sicherte sich nach einer klugen Renntaktik Platz drei. Nach seinem Boxenstopp war Vervisch schnell unterwegs und holte sich mit einer Zeit von 1:05.058 Minuten die schnellste Rennrunde. Dadurch schnappte er sich am Ende des Rennens Gommendy und somit auch den letzten Podestplatz. Hinter Gommendy in der vierten Position übernahmen Adrian Valles (Sporting Lisbon), Earl Bamber (PSV Eindhoven) und Yelmer Buurman (AC Milan) die weiteren Plätze.

Max Wissel (FC Basel) konnte aufgrund von Bremsproblemen nicht an den Start gehen. Auch Davide Rigon musste nach der Warm-up Runde die Box ansteuern - aufgrund von Getriebeproblemen.

Die Stimmen der Top 3

Craig Dolby (Tottenham Hotspur):
"Das einzige Mal, dass wir nicht ganz oben waren, war im Qualifying. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Alvaro (Parente) hat die Regenschlussleuchte angeschaltet, um uns zu signalisieren, dass wir vorbeifahren können. Das war ein sehr sportlicher Zug von ihm. Dadurch musste ich ein bisschen vom Gas gehen, woraufhin Julien (Jousse) an mir vorbeigehen konnte."

Franck Perera (Bordeaux):
"Es war ein hartes Wochenende für uns alle, aber trotzdem großartig. Ich hatte einen guten Start, aber die anderen beiden waren einen Tick schneller. Nach dem Boxenstopp waren wir sehr schnell, woraufhin ich mit Platz zwei zufrieden bin."

Frederic Vervisch (Liverpool):
"Es war ein sehr spannendes Rennen. Es ist immer schwieriger, ein Stadtrennen zu beenden. Natürlich konnte ich von den Unfällen profitieren, dennoch hatten wir auch eine gute Pace. Gerade in der Schikane waren wir langsam. Wir haben etwas geändert und es hat funktioniert. Ich bin sehr glücklich."