Der FIM Superbike-Weltmeisterschaft steht das nächste und finale Übersee-Rennwochenende der Saison bevor: Vom 29. bis zum 31. Mai machen die Teams Station in Salt Lake City (USA). Der Ablauf des Rennwochenendes verschiebt sich in den USA um einen Tag. Während das erste freie Training am Samstag gestartet wird, findet das Rennen am Montag statt. Hintergrund: Am letzten Montag im Mai findet traditionell der "Memorial Day" statt, ein Feiertag zu Ehren der im Krieg gefallenen Soldaten. Das Team BMW Motorrad Motorsport reist mit 108 WM-Punkten aus den ersten sechs Rennwochenenden der Saison in die Vereinigten Staaten - das sind bereits 49 Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison.

Troy Corser sagt: "Im vergangenen Jahr hatten wir nicht unser bestes Wochenende in den Vereinigten Staaten. Wir konnten einfach nicht die Geschwindigkeit der Topfahrer und -teams mitgehen. Salt Lake City liegt höher als alle anderen Rennstrecken der Saison. Das hat Einfluss auf die Motorleistung. Das ist jedoch nicht unser Hauptproblem. Wir müssen vor allem am Chassis arbeiten. Es geht darum, mit ausgeklügelten Fahrwerkseinstellungen die mechanische Haftung zu erhöhen, damit die Elektronik möglichst wenig eingreifen muss. Ich habe einige Ideen, die ich gerne in Salt Lake City umsetzen möchte."

Wenig Erfahrungen

Ruben Xaus meint: "Ich freue mich auf Salt Lake City. Ich fühle mich auf dem Bike wohl, und das macht es mir als Fahrer leicht. Ich hoffe, dass wir in Amerika einen weiteren Schritt nach vorne machen können. Ich bin dort bisher erst zwei Mal gefahren. Deshalb haben wir auf diesem Kurs noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt wie auf anderen Strecken, außerdem wird dort nicht getestet. Die Strecke ist sehr lang und bietet einige interessante Kurven. Wegen der Höhenlage verlieren die Motoren jedoch an Leistung. Das gefällt keinem Fahrer. Die Strecke ist technisch anspruchsvoll, und es kommt auf ein gutes Setup an."

BMW Motorrad Motorsport Direktor Berthold Hauser erklärt: "Das Rennwochenende im Miller Motorsports Park bedeutet Halbzeit der Saison: Bislang fällt unsere Bilanz positiv aus. Wir konnten bereits in Monza unser erstes Podium erzielen. Beide Fahrer haben deutlich mehr Zähler eingefahren als zum vergleichbaren Zeitpunkt der vergangenen Saison, Troy hat sogar bereits mehr Punkte als im gesamten Jahr 2009. Auch in der Herstellerwertung haben wir mit 108 Punkten bereits 49 Zähler mehr als nach dem sechsten Rennwochenende der Vorsaison eingefahren."

Höhenprüfstand

Hauser musste ebenfalls die außergewöhnliche Höhe der Strecke in Utah ansprechen. "Durch die geringere Luftdichte verlieren alle Motoren ungefähr 20 Prozent an Leistung. Wir haben in unserer Rookie-Saison auf den langen Geraden nicht von unserer verhältnismäßig guten Motorleistung profitieren können. Um den errechneten Leistungsverlust mit dem tatsächlichen abzugleichen, haben wir die BMW S 1000 RR in München auf den Höhenprüfstand im BMW eigenen Energie- und umwelttechnischen Versuchszentrum getestet. Wir gehen davon aus, in Salt Lake City gut gerüstet an den Start zu gehen", sagte Hauser.