Das Monza-Wochenende hätte für Max Biaggi nicht besser laufen können. Nachdem sich im zweiten Lauf seine Gegner mehr oder minder selbst eliminierten, fuhr er die letzten Runden über locker zum Sieg. Leon Haslam holte Rang zwei, Troy Corser konnte BMW mit Rang drei das erste Podest in der Superbike Weltmeisterschaft schenken. Leon Camier wurde auf der zweiten Aprilia Vierter, Tom Sykes auf Kawasaki Fünfter.

Toseland löst Startcrash aus

Ein wenig erinnerte der Start zum zweiten Lauf an denjenigen vom ersten Rennen im letzten Jahr. Es kam zu einem Sturz, dessen Auslöser James Toseland gewesen war. Beim Anbremsen zur ersten Schikane strauchelte der Brite, blieb irgendwie hängen und stürzte noch in der Anbremszone. Dabei kollidierte er mit Jonathan Rea und Ruben Xaus, riss die beiden Konkurrenten mit ins Aus. Toseland wurde in der Rutschphase außerdem am Rücken angefahren und bekam seine eigene Maschine ab. Er und Rea mussten ins Medical Center gebracht werden.

Kam nicht weit: Fabrizio stürzte in der zweiten Runde., Foto: Ducati
Kam nicht weit: Fabrizio stürzte in der zweiten Runde., Foto: Ducati

Nur eine Runde und eine Kurve später war auch das Rennen für Michel Fabrizio zu Ende. Bei seinem harmlosen Rutscher blieb der Italiener aber unverletzt.

Vorne wollte Biaggi unbedingt einmal mehr den Ton angeben und Aprilia einen Doppelsieg liefern. Doch das Leben wurde ihm noch schwerer gemacht, als im ersten Lauf. Zunächst musste er sich gegen Leon Haslam wehren. Der aber hatte zur Halbzeit einen Fast-Highsider, den er aber abfangen konnte. Dadurch war es Biaggi und Crutchlow möglich, ein wenig davonzufahren. Haslam und Corser fighteten derweil um Rang drei weiter hinten.

Während Crutchlow zunächst den Konkurrenten Biaggi vor sich mehr studierte, gaben es sich Haslam und Corser so richtig. Immer beim Anbremsen tauschten der Brite und der Australier die Plätze, erst im letzten Renndrittel schien Haslam etwas davonfahren zu können.

Kaputte Yamaha entscheidet das Rennen

Sechs Runden vor Schluss war das Rennen für Crutchlow gelaufen. Die R1 begann schon auf der Start-Ziel-Geraden zu rauchen und in der Schikane war dann klar, dass sich das Aggregat verabschiedet hatte. Crutchlow zog es in der Links ohne Vorwarnung das Hinterrad weg und das Rennen war gelaufen. Nach einem so guten ersten Lauf wurde das zweite Rennen ein Totalausfall für die Sterilgarda Yamaha-Truppe. Biaggi war an der Spitze nun komplett auf sich allein gestellt.

Sykes hielt Haga und Guintoli in Schach., Foto: Kawasaki
Sykes hielt Haga und Guintoli in Schach., Foto: Kawasaki

Ein spektakuläres Rennen zeigte Tom Sykes auf der Werks-Kawasaki. Er stand das gesamte Rennen über im Fight mit Noriyuki Haga um den fünften Platz. Und der Brite konnte schließlich die Oberhand über den Japaner behalten, mit der Kawasaki sogar die Werks-Ducati ausbeschleunigen. Auch Suzuki-Pilot Sylvain Guintoli mischte dort mit, doch musste sich der Franzose mit Rang sieben begnügen.

Ärgerlich verlief das Rennen für Max Neukirchner. Durch den Sturz gleich am Start hatte sich der Deutsche als Letzter einreihen und dem Feld hinterher knattern müssen. Trotzdem kämpfte er sich binnen kürzester Zeit zurück auf die Punkteränge und wurde schließlich Zwölfter.

Haslam bleibt nach diesem Wochenende weiter der WM-Führende, doch liegt er mit 181 Zählern nur noch drei Punkte vor Biaggi, der ordentlich hat Boden gut machen können.