Wenn man so will, dann kann man das Podest des ersten Laufes in Monza als eine rein italienische Angelegenheit bezeichnen. Max Biaggi aus Rom siegte auf der Aprilia und bedarf keiner Erklärung. Neben ihm standen die beiden Briten James Toseland und Cal Crutchlow mit auf dem Podest. Deren Sterilgarda-Team hat seine Basis direkt neben diesem Hochgeschwindigkeitskurs und damit war es auch für die beiden Engländer ein Heimspiel. Und mit der Unterstützung von Weltmeister Ben Spies in der Box, was sollte da noch schief gehen?

Biaggi überwältigt von italiensicher Kulisse

Gerade Aprilia hatte Grund zum Jubeln. Biaggi holte gestern die Poleposition, stellte einen neuen Superbike-Topspeed-Rekord auf und setzte sich auch im ersten Lauf durch. Kurzzeitig war der Römer mit der RSV4 schon eine runde Sekunde enteilt, doch am Ende hatte er noch einmal alle Hände voll zu tun, um die Konkurrenz hinter sich zu halten.

"Das Rennen war lang und du hast dann hier und da mal ein kleines Fehlerchen eingebaut, wodurch die anderen wieder rangekommen sind", resümierte ein glücklicher Sieger, dem zur Rennhalbzeit ganze neun Konkurrenten richtig einheizten. "Ich denke aber, dass Lauf zwei noch um einiges enger wird."

"Vor den italienischen Fans zu gewinnen, vor dem Präsidenten unserer Gruppe, vor meinen Fans, vor den ganzen Sponsoren und Unterstützern, mit meiner Frau und meinem Kind an der Strecke, das ist einfach ein tolles Gefühl", ließ Biaggi seinen Gefühlen freien Lauf.

Toseland hätte gern gewonnen

James Toseland scheint wieder richtig zurück zu sein, in der Superbike-Szene. Nach einem verhaltenen Start in die Saison, ist der Brite seit Assen wieder ein ernst zu nehmender Podestkandidat. So auch heute im ersten Lauf von Monza. "Ein klein wenig bin ich schon frustriert, denn eigentlich wollte ich gewinnen", gab sich der zweifache Ex-Weltmeister kämpferisch.

"Aber hier beim Heimrennend es Teams auf dem Podest zu sein, ist schon sehr gut. Und dann auch noch mit beiden Fahrern, also ist das schon Perfekt", freute sich der Hobby-Musiker dann doch. "Man darf auch nicht vergessen, dass das hier die Haus- und Teststrecke von Aprilia ist. Sie haben einfach keinen Fehler gemacht. Aber auch wir haben hier klar unterstrichen, dass es bei uns vorwärts geht. "

Glücklicher Crutchlow

"Das war ein solides Rennen", grinste Crutchlow, der nach dem zweiten Lauf von Portimao seinen zweiten Podestplatz der Saison in der Superbike-Klasse holte. "Ich hatte einen wirklich guten Start und war die ganze Zeit vorn dabei. So gefällt mir das. Mir war es wichtig, dass ich beim Heimrennen unseres Teams ein gutes Resultat hole."

Im Rennverlauf stellten sich aber Probleme an seiner Yamaha R1 ein. "Ich konnte in einer Rennphase nicht richtig hoch schalten und verlor dadurch kurz mal ein wenig", grübelte er. "Jetzt bin ich wirklich glücklich über das Podium, über Rang drei und darüber, dass wir beide Yamahas auf dem Podest haben. James und Max sind einfach unglaublich gut gefahren, daher auch Gratulation auch an sie."