Der Auftakt auf Phillip Island entwickelte sich für die Yamaha-Truppe mit Cal Crutchlow und James Toseland zunächst zum kompletten Desaster. Toseland kam zweieinhalb Runden weit, Crutchlow deren fünfeinhalb. Dann war keine Yamaha mehr auf der Piste. Ein Highsider des Ersteren und ein Vorderradrutscher des Zweiten beendete alle Punkt- und Podestträume. Im zweiten Lauf betrieb man Schadensbegrenzung und Crutchlow holte Rang neun, Toseland wurde Zehnter.

Als Crutchlow das Vorderrad in der Honda-Corner wegrutschte, lag der amtierende Supersport-Weltmeister auf Rang fünf in aussichtsreicher Position. Vor ihm fuhr Ten Kate-Honda-Mann Jonathan Rea und den wollte er sich gerade zurechtlegen. "Rennen eins war unglücklich", seufzte der Brite. "Ich fühlte, dass wir eine gute Pace hatten und war ziemlich komfortabel in den Top Five unterwegs, machte nur einen kleinen Fehler. Ich war in die Haarnadel rein ein bisschen besser als Rea, musste also etwas weiter gehen, um nicht in ihn zu fahren und ich verlor im Schmutz das Vorderrad."

An der BMW von Troy Corser war kein Vorbeikommen für Crutchlow., Foto: BMW
An der BMW von Troy Corser war kein Vorbeikommen für Crutchlow., Foto: BMW

Im zweiten Lauf sah sich Crutchlow gegen Rennende in einer bis zu acht Fahrern starken Gruppe wieder. "Das zweite Rennen war hart", kommentierte er seine Fights gegen Rea, Corser, Toseland, Biaggi, Byrne, Camier und Lanzi. "Ich fühlte, als hätte ich vom Start weg keinen Grip gehabt und hatte auch immer noch etwas Chattering. Wenn wir besser Grip gehabt hätten, hätten wir mehr herausholen können. Wir müssen jetzt zurück zum Reißbrett gehen und einiges Zeug ausarbeiten."

Toseland wollte wenigstens Lauf 2 beenden

Toselands Rückkehr in die Superbike Weltmeisterschaft verlief noch weniger nach Maß. In allen vier Trainings, allen drei Superpole-Durchgängen, dem Warmup und den Rennen wurde er vom Teamkollegen besiegt. Am Freitag flog er bereits per Highsider von seiner Yamaha und schlug sich dabei die Hand an. Ein ähnliches Szenario spielte sich dann im ersten Lauf am Sonntag ab. Über den Hügel von Lukey Hights kam Toseland geflogen und landete wieder auf seiner bereits angeschlagenen Hand. "Ich musste das zweite Rennen wirklich zu Ende bringen, nachdem ich im Ersten gestürzt war", versuchte er einen Anfang in seinen Wochenends-Rückblick zu bringen. "Ich war vom ersten Rennen richtig enttäuscht, mit meiner Verletzung vom Freitag wollte ich heute zwei gute Resultate holen."

Doch der zweifache Weltmeister gibt nicht auf. Er analysierte den Auftakt eher nüchtern und will sich nun mit seinem Team um Besserung bemühen. "Nur 14 Sekunden hinter der Spitze ins Ziel zu kommen - bei den Problemen, die wir dieses Wochenende hatten - ist nicht so schlecht. Wir haben alles versucht, aber leider hatten wir hier die Software nicht, um unsere Probleme zu lösen. Wir wissen, was das Problem ist und ich habe genügend Feedback und Input geliefert, um den Jungs eine Richtung zu geben. Wir haben, ohne Zweifel, viel Arbeit zu tun, aber selbst mit den ganzen Problemen sind wir nicht weit weg. Das Paket, die Power, die Balance und das Fahrwerk sind in kleinen und großen Sprüngen besser geworden. Und jetzt auf nach Portimao. Es ist eine lange Saison und wir können es schaffen."