Der Saisonauftakt auf Phillip Island ist dem Suzuki Alstare-Team mehr als geglückt. Bereits gestern hatten sich die beiden Fahrer Leon Haslam mit der Pole und Sylvain Guintoli mit Startplatz fünf eine gute Ausgangsbasis für die heutigen Rennen gesichert. Und schließlich hat man es dann auch umsetzen können, sich gute Resultate zu schnappen. Haslam gewann den ersten Lauf mit 0,004 Sekunden Vorsprung auf Michel Fabrizio. Damit geht dieses Rennen als bisher knappstes in der Superbike WM in die Geschichtsbücher ein. Im zweiten Lauf holte Haslam Rang zwei und wurde die meiste Zeit über von seinem Teamkollegen Guintoli unter Druck gesetzt. Der überraschte dort mit seinen ersten Führungskilometern, wurde abschließend Vierter. Im Mittagsrennen hatte er als Sechster die Flagge gesehen.

"Ich bin so glücklich, meinen ersten WSBK-Sieg in der Tasche zu haben und es fühlt sich großartig an!", strahlte ein quietsch vergnügter Haslam. "Das erste Rennen war so harte Arbeit und es war keine Sekunde möglich, auszuruhen. Ich spürte Michels [Fabrizio] und Noris [Haga] Atem im Nacken, aber ich konzentrierte mich einfach weiter auf meine Linien und Bremspunkte und versuchte, sie mir vom Leibe zu halten." Dabei hätte es durchaus auch anders ausgehen können, als es am Ende kam. Gerade in der letzten Runde setzte Fabrizio Haslam noch einmal richtig unter Druck und auf die Start-Ziel-Geraden heraus, versuchte der Ducati-Pilot die Suzuki auszubeschleunigen.

Zunächst wurde Fabrizio auf den Zeitenmonitoren als Sieger geführt. Doch die Analyse des Zielfotos kippte das Ergebnis zu Gunsten von Haslam. Er gewann mit unglaublichen 0,004 Sekunden Vorsprung - der knappste Laufe der Superbike-Geschichte bisher. "Ich wusste am Ende nicht, ob ich gewonnen hatte oder nicht. Aber als ich realisierte, dass ich es hatte, war ich so unglaublich glücklich und das war ein so fantastisches Gefühl. Ich wusste das ganze Wochenende über, dass ein Sieg möglich wäre, aber daran zu denken und es dann wirklich geschehen zu lassen sind zwei unterschiedliche Dinge."

Am Nachmittag musste sich Haslam mit Rang drei begnügen - drei Zehntel hinter Carlos Checa. Doch den Sieg verlor er erst im letzten Umlauf der Hatz über 22 Runden. "Ich hatte Probleme mit der Traktion", kommentierte der Brite. "Ich hatte erst einen tollen Fight mit Sylvain und als ich schließlich vor ihn kam und das Tempo anzog, dachte ich, dass er als Puffer zwischen mir und dem Rest dienen könnte. Und dann war plötzlich Carlos da. Er ging nur drei Kurven vor Schluss, in der letzten Runde, innen durch. Ich versuchte, ihn wieder zu kriegen, aber er konnte mich hinter sich halten und gewinnen."

Haslam verlässt Australien als WM-Führender. Er konnte 45 Punkte ansammeln und liegt neun Zähler vor dem Ducati-Werkspiloten Fabrizio. Doch die Saison ist natürlich lang. "Es fühlt sich fantastisch an, die Superbike Weltmeisterschaft anzuführen", genoss Haslam den Moment.

Guintoli glücklich mit Ergebnissen

Der Franzose Sylvain Guintoli feierte einen gelungenen Einstand in der Superbike WM und im Alstare Suzuki-Team. "Ich hätte im ersten Lauf noch ein besseres Ergebnis holen können, wenn ich nicht so einen schlechten Start gehabt hätte", kommentierte er den ersten Lauf. "Ich lerne über die Rennpace der WSBK und ich gewöhne mich daran, dass die Rennen länger sind als das, was ich gewöhnt bin. Ich hoffe, dass das heute nur der Anfang war und da noch vieles kommt."