Aus einem harten Ellbogen-Kampf ging der Spanier Carlos Checa auf Phillip Island im zweiten Superbike-Lauf als Sieger hervor. Er verwies den Gewinner des ersten Laufes, Leon Haslam auf Suzuki, und Ducati-Pilot Michel Fabrizio auf die Ränge. Sylvain Guintoli überraschte mit Rang vier, nachdem er das Rennen sogar mehrmals anführen konnte. Noriyuki Haga wurde Fünfter.

Zum Start des zweiten Laufes war die große Frage, ob das Wetter halten würde. Über der Piste von Phillip Island hingen dicke Wolken und die Wetterfrösche hatten für den heutigen Sonntag Regen vorhergesagt. Doch so viel vorweg: Es blieb trocken.

Toseland musste mit einem ramponierten Leder ins Rennen gehen., Foto: Yamaha Racing
Toseland musste mit einem ramponierten Leder ins Rennen gehen., Foto: Yamaha Racing

Kein Leder mehr

Nach seinen beiden Highsidern aus dem Qualifikationstraining und dem ersten Lauf hatte Yamaha-Pilot James Toseland keine neue Kombi mehr zur Verfügung. Er nutzte die mit den Sturzspuren. Außerdem ließ sich der Brite seine linke Hand tapen, die er sich bei seinen Abflügen angeschlagen hatte.

Ducati-Pilot Fabrizio gewann den Start, bog als Erster ein, kam aber als Zweiter aus der ersten Kurve heraus. Der Sieger aus dem ersten Lauf, Haslam, ging mit einem mordsmäßigen Geschwindigkeitsüberschuss in der Doohan-Corner außen herum vorbei. Haga war auch wieder gut gestartet und reihte sich als Dritter vor Jonathan Rea ein. Der machte sich die Hoffnungen auf eine gute Platzierung aber bereits in diesem ersten Umlauf kaputt, als er in der Honda-Corner geradeaus und durch die Wiese fahren musste.

Vermeulen stürzte und musste mit der Trage weggebracht werden., Foto: Kawasaki
Vermeulen stürzte und musste mit der Trage weggebracht werden., Foto: Kawasaki

Vermeulen stürzt, Sykes mit technischem Defekt

Gut gestartet war auch Chris Vermeulen. Der Kawasaki-Pilot wurde in der ersten Runde als Vierter gewertet und konnte hinter den Spitzen gut mithalten. Sein Rennen wurde in der achten Runde mit einem Highspeed-Sturz beendet. Der Australier schlug heftig in die Reifenstapel und musste mit der Trage zur Untersuchung ins Medical Center gebracht werden. Nur kurz zuvor war Teamkollege Tom Sykes mit technischem Defekt ausgerollt. Daher lag es an den Privatiers, die Kawasaki-Fahnen hochzuhalten.

Vorne bildete sich eine Vierergruppe bestehend aus Haslam, Guintoli, Fabrizio und Haga. Gegen Rennmitte schloss aber auch Carlos Checa auf. Er hatte sich zuvor durch eine Gruppe aus sieben Fahrern kämpfen müssen, die alle den fünften Rang im Visier hatten. Checa fuhr dann aber teilweise eine Sekunde schneller als die Spitze und fand sich plötzlich im Kampf um den Sieg wieder.

Rea wurde trotz eines Fehlers in der ersten Runde Sechster., Foto: Ten Kate Racing
Rea wurde trotz eines Fehlers in der ersten Runde Sechster., Foto: Ten Kate Racing

Fünf Runden vor Schluss konnte Haga das Tempo nicht mehr mitgehen und ließ die Gruppe ziehen. Haslam, Guintoli, Checa und Fabrizio machten es nun unter sich aus. Zwei Ducatis, zwei Suzuki-Teamkollegen. Um jeden Millimeter wurde hier gekämpft.

In der letzten Runde ging Checa nach Lukey Hights an Haslam vorbei und sicherte sich den Sieg. Fabrizio wurde vor Guintoli Dritter, Haga Fünfter.

Starke BMW-Leistung von Corser

Eine starke Leistung zeigte BMW-Pilot Troy Corser. Er war in harte Kämpfe gegen Toseland und Cal Crutchlow verwickelt und konnte sich fünf Runden vor Schluss auf Rang sechs vorbei schieben. Allerdings wurde diese Verfolgerguppe noch einmal aufgemischt. Rea hatte sich durchs Feld gepflügt und stieß jetzt mit Rundenzeiten, die eine Sekunde schneller als in dieser Gruppe waren, dazu. In seinem Schlepptau hing Shane Byrne und es entbrannte ein Fünfkampf um Position sechs. Als Rea sich in der drittletzen Runde von dieser Gruppe lösen konnte, blieb Corser am Hinterrad der Honda, konnte aber nicht mehr vorbei gehen.

Rea und Corser waren weg, nun kämpften sechs Personen um Rang acht und sie klassifizierten sich wie folgt: Max Biaggi, Crutchlow, Toseland, Camier, Byrne und Lorenzo Lanzi. Joshua Brookes und Andrew Pitt komplettierten die Punktränge, Max Neukirchner wurde noch 16.