Seine erste Superbike WM-Saison im Werksteam von Ducati sieht der Japaner Noriyuki Haga durchaus als erfolgreich an. "Es brauchte seine Zeit, Erfahrung mit dem neuen Motorrad zu sammeln", kommentierte der Vizeweltmeister, obwohl er gerade in der Eingewöhnungsphase zu Beginn des Jahres am stärksten war. Aber es gab da eben auch einen gewissen Ben Spies. "Es war das ganze Jahr ein harter Kampf mit ihm. Mit jedem Rennen wurde es härter. Aber gleichzeitig startete ich auch besser in die Saison, als normalerweise und dann führte ich die Meisterschaft für die meiste Zeit der Saison an." Damit hatte das Jahr für Haga besser angefangen, als es normalerweise der Fall zu sein pflegte. "Alles in allem hatte ich eine gute Saison, was Siege und Podeste angeht. Aber leider verlor ich in Portimao den Titel."

Vermasselten die Reifen den Titel?, Foto: Ducati Corse
Vermasselten die Reifen den Titel?, Foto: Ducati Corse

Keine Frage, auch Haga war von den Leistungen des US-Amerikaners Spies beeindruckt. Neben der Strecke entwickelte sich sogar eine Freundschaft zwischen den Konkurrenten. "Für das erste Jahr in der Meisterschaft und ohne die meisten Strecken zu kennen, kann ich nicht bestreiten, dass er ein starker Fahrer ist", lobte der Japaner. Doch dass die Rennen manchmal so ausgingen, wie sie ausgingen, lag seiner Meinung nach vor allem auch am Einheitsreifenlieferanten Pirelli. "Manchmal passierte es nur, weil unsere bevorzugte Reifenmischung nicht verfügbar war. Wenn sie es gewesen wäre, wäre die Meisterschaft vielleicht ganz anders ausgegangen. Das ist etwas, was wir nie erfahren werden.

Vom technischen Standpunkt her hatte Haga aber nie etwas zu beklagen. "Dieses Jahr war ich glücklich, denn Ducati gab mir immer ein gutes Motorrad. Ich hatte nie ein wirkliches technisches Problem, was bedeutet, dass ich immer mit vollstem Vertrauen fahren konnte." Anders als sonst sei er nicht gefahren und er habe immer sein bestes gegeben. Nicht nur in der gerade zurückliegenden Saison.

Doch 2009 ist abgehakt - und auch die vielen Jahre davor, als er auch schon Vizeweltmeister oder Gesamt-Dritter geworden war. "Ich fühle mich schon bereit für 2010! Das Ergebnis aus anderen Saisons ist etwas, was wir nicht mehr ändern können, es liegt in der Vergangenheit. Wir werden noch einmal starten und ein neuer Kampf wird beginnen." Dafür fühle sich der Ducati-Pilot bereit, doch gibt es da schon etwas, was ihm Sorgen macht und das sind "die Dinge, die ich nicht kontrollieren kann. Ich gebe immer 100 Prozent, aber manche Dinge, wie Tauben auf der Strecke, kann man nicht vorhersehen."

Auch davon, wer 2010 seine stärksten Gegner sein werden, hat Haga schon ein Bild. "Mit Sicherheit Michel [Fabrizio], [Max]Biaggi und Jonathan Rea. Und ich schätze mal Cal Crutchlow auch. Es sollte eine weitere interessante Saison werden und ich freue mich darauf." Außerdem beteuerte er, dass er nicht vorhabe nach der nächsten Saison aufzuhören. "Ich denke noch nicht an den nächsten Schritt, da ich so lange in der SBK weitermachen möchte, wie ich noch ein starker Titelanwärter sein kann."