Der 27-jährige Franzose Sylvain Guintoli wird im nächsten Jahr nicht in der britischen Superbike, wie zunächst vorgesehen, sondern in der Superbike Weltmeisterschaft fahren. Er steigt in das Alstare-Werksteam von Suzuki auf und wird an der Seite von Leon Haslam um Ruhm und Ehre kämpfen. Dabei hat Guintoli schon einige internationale Erfahrung sammeln können. 2001 bestritt er seine erste komplette WM-Saison in der Klasse bis 250ccm. 2002 fuhr er ein einziges Rennen in der MotoGP-Klasse, 2003 bis 2006 war er wieder in der Viertelliterklasse unterwegs. Sein bestes Resultat war dabei ein dritter Rang bei der Dutch TT in den Niederlanden im Jahre 2003.

Mit der Einführung der 800ccm-Motoren in der MotoGP-Klasse kam auch Guintoli in diese Kategorie. 2007 fuhr er im Team seines Landsmannes Herve Poncharal. Damals nutze man noch Dunlop-Reifen, die als absolut konkurrenzunfähig galten. Letztes Jahr wechselte er noch ins Pramac-Ducati-Team, blieb aber auch dort erfolglos. Sein bestes MotoGP-Resultat holte er im Chaos-Rennen in Japan 2007. Damals war man auf Regenreifen gestartet, nutzte die Flag-to-Flag-Regel und wechselte auf Trockenreifen. Guintoli bewies damals einen guten Riecher und sicherte sich hinter Loris Capirossi, Randy de Puniet und Toni Elias den vierten Platz.

Guintoli 2007 in Japan auf dem Weg zu seinem besten MotoGP-Resultat., Foto: Kawasaki
Guintoli 2007 in Japan auf dem Weg zu seinem besten MotoGP-Resultat., Foto: Kawasaki

2009 war Guintoli in der britischen Superbike-Meisterschaft BSB unterwegs und hatte dort mit Pech zu kämpfen. Schon zu Beginn der Saison verletzte er sich bei einem Sturz in Donington. "Die Ärzte hatten nach dem Unfall gesagt, dass das Jahr für mich gelaufen sei", erinnerte sich der Franzose jetzt bei den Motorcycle News. Dabei hatte die Saison mehr als beachtlich für ihn angefangen. Beim Auftakt in Brands Hatch holte er einen Sieg und einen zweiten Platz. Wenige Wochen später wurde er im Oulton Park zwei Mal Dritter. Dann kam Donington und der Unfall, bei welchem er sich das Schien- und Wadenbein brach. Es folgten 13 verpasste Läufe und erst Ende August saß Guintoli im Cadwell Park wieder auf seiner Suzuki.

Diese Woche wurde er erneut operiert. "Sie nahmen mir eine der Schrauben unterhalb meines Knies wieder heraus, welche das Gelenk vermutlich entzünden ließ", erklärte der Franzose den medizinischen Eingriff. "Mein Bein wurde immer schlimmer und das Knie schwoll an. Die Operation wird sehr gut werden, da es bedeutet, dass ich dann mehr Druck mit dem Bein ausüben kann. Und das sollte den Heilungsprozess beschleunigen. Es ist noch nicht komplett ausgeheilt, aber das wird es nächstes Jahr sein. Über den Winter werden die restlichen Schrauben herausgenommen und alles wird gut sein."

Guintoli ginge es jetzt darum, wieder sein Tempo und das Vertrauen zu finden. Dazu nahm er noch an den letzten neun Läufen der BSB teil. "Ich bin wieder voll fit, aber eben auf dem Bike noch nicht ganz", fasste der Suzuki-Pilot zusammen. "Aber ich komme wieder dorthin zurück, wo ich schon am Anfang des Jahres war. Als ich mich auf dem Motorrad gut fühlte, war ich verdammt schnell. Immer wenn ich auf das Bike stieg, war ich schnell. Und jetzt, seitdem ich wieder zurück bin, geht es immer darum, die Pace zu finden. Aber sie wird zurückkommen!"