Der Brite Tommy Hill bringt es nach 14 von 28 Läufen zur Superbike Weltmeisterschaft in 2009 auf gerade einmal sechs Punkte. Jetzt entschied sich der Altea Honda-Pilot, die Saison frühzeitig zu beenden und die Zusammenarbeit mit diesem Team zu beenden. Lange Zeit hatte er zu seinen schlechten Resultaten geschwiegen, da er die Schuld nur ungern anderen in die Schuhe schieben wollte. Aber mit dem letzten Rennen in den USA im Miller Motorsport Park, ist für Hill der Zeitpunkt des Endes gekommen und die Situation zu erklären.

"Ich habe versucht, positiv zu bleiben und habe mich bei jedem Rennen wieder auf Null zurückgesetzt, um neu zu beginnen", erklärte er den Motorcycle News. "Ich bin immer professionell geblieben und habe die Schuld niemandem zugewiesen. Aber es gab so viele Probleme im Team. Es ist für mich sehr frustrierend. Ich will an der Spitze fahren und mache mir selbst deswegen sehr viel Druck. Ich habe alles versucht, was ich konnte um dem Team ein Feedback bezüglich der Geometrie des Motorrades und des Setups zu geben. Aber wir hatten nach keinem Rennen eines dieser De-Briefings die du brauchst, um Fortschritte zu machen."

Hill legte sich ins Zeug, vom Team kam keine Reaktion. "Von Beginn des Jahres an habe ich dem Team nach jedem Rennen E-Mails geschickt und ihnen detaillierte Feedbacks und Vorschläge gegeben - aber nie eine Antwort bekommen", klagte der Brite weiter. Hinzu kam, dass andere Piloten auf der Strecke und teilweise sogar Zuschauer ihm sagten, dass etwas mit der Honda nicht stimmen konnte, sein Team aber nicht darauf reagieren konnte oder wollte. Die Leute haben ihm zum Beispiel gesagt, dass die Traktionskontrolle bei seinem Bike an Punkten eingesetzt habe, wo sie es eigentlich gar nicht sollte. "Aber ich habe versucht, weiter positiv zu denken", gab er sich auch dann noch optimistisch.

"Ich weiß, dass meine Resultate wie Tag und Nacht aussehen, wenn man sich das im Fernsehen anschaut", versucht er aufzuklären. "Aber es gab dafür auch Gründe im Hintergrund. Es gab Zeiten, wo ich erklären wollte, was da vor sich geht. Aber ich wollte auch zu 100% professionell bleiben. Nach Amerika war ich wirklich enttäuscht. Ich habe mich mit meiner Familie hingesetzt und entschieden, dass dies der einzige Weg ist um vorwärts zu kommen. Manchmal musst du einen Schritt zurück machen, wenn du zwei nach vorne willst. Und das tue ich jetzt."

Tommy Hill will an der Spitze kämpfen und nicht das Feld auffüllen., Foto: HondaProImages
Tommy Hill will an der Spitze kämpfen und nicht das Feld auffüllen., Foto: HondaProImages

Überhastet habe er diese Entscheidung nicht getroffen und sich schon gar nicht in etwas hineingesteigert. Aber Hill glaubt, dass es so das beste ist. "Ich werde weiter fit und konzentriert bleiben und mir zum Ziel setzen, einen guten Platz in der BSB oder der WorldSupersport zu bekommen. Ich will wieder zurück an die Spitze, denn ich fahre keine Rennen, um die Startaufstellung zu füllen."

"Ich hoffe nur, dass sich die Leute daran erinnern werden, was ich in der Vergangenheit geleistet habe und welche Art von Fahrer ich bin", appelliert Hill vermutlich besonders an Fahrer-suchende Teams. "Wenn du zu der BSB schaust: Meine Pole-Zeit aus 2007 war eine halbe Sekunde schneller als die von [Leon] Camier dieses Jahr und ich fuhr Zeiten, die schnell genug für die Top Vier/Fünf waren, als ich die Yamaha auf den Pirellis fuhr."