"Jeder weiß, dass die RSV4 ein Prototyp ist und nicht in der Superbike WM fahren sollte", so Batta gegenüber dem italienischen Fernsehsender La7. Die Superpole und der zweite Rang Biaggis in selbiger war da gerade vorüber. "Nach dem Rennen werde ich zu den technischen Kommissaren gehen und einen Strafantrag einreichen", hetzte Batta weiter.

Laut Fahrerlager-Gerüchten sahen die Alstare-Techniker so manche Dinge an der Kraftstoffeinspritzung der Aprilia als illegal an. In der Superbike WM müssen diese laut dem Regelement aber derjenigen Version entsprechen, die auch für den Straßenverkehr verbaut wird. Seit der italienische Hersteller wieder an dieser Weltmeisterschaft teilnimmt, haben schon so manche Teams ihre Skepsis über das Motorrad geäußert. Es sei kein reinrassiges Serienmotorrad, was Aprilia in die Boxen schiebt, hieß es.

David Tardozzi, Teamchef des Ducati-Werksteams, hielt sich mit seinen Äußerungen über Aprilia etwas diskreter. Der Konkurrent investiere sehr viel Geld in sein Motorrad und wolle womöglich den WM-Titel gleich beim Debüt gewinnen hieß es vom Teamchef von Ducati. "Wenn man die derzeitige wirtschaftliche Situation betrachtet", so Tardozzi, "sollten sich alle Teams einmal an einen Tisch setzen und darüber nachdenken, wie man die Kostenexplosion eindämmen kann." Also Aprilia gleich die Entwicklungsgrundlage entziehen, in dem man den Geldfluss mechanisch eindämmt?

Kein Protest eingegangen

Nach dem Rennen ging bei den technischen Kommissaren aber kein Protest oder Strafantrag gegen das Aprilia-Team ein. Wartet Batta vielleicht einen günstigeren Moment ab? Zum Beispiel wenn die beiden Piloten Shinya Nakano und Max Biaggi vor seinen eigenen Suzuki-Schützlingen Max Neukirchner und Yukio Kagayama ins Ziel kommen sollten?

Vermutlich war die Aussage Battas nur eine Überhitzung der Gemüter – weil man mit dem neuen Superpole-Format nicht klar kam und die Alstare-Piloten sich nur auf den Rängen elf (Kagayama) und 14 (Neukirchner) für das Rennen qualifizierten. Biaggi (2.) und Nakano (9.) standen einfach weiter vorn. Im Rennen aber lief es für die Jungs mit dem italienischen Fabrikat unter dem Hintern nicht mehr so gut und die Suzukis liefen davor im Ziel ein.

Fraglich ist, welchen Sinn ein Protest Battas machen würde. Schließlich wurden die Aprilias, ebenso wie die BMWs, im Vorfeld der Saison von der FIM homologiert. Sonst dürften sie gar nicht an den Läufen zur Superbike WM teilnehmen. Und schließlich, da die Motorräder auf der Rennstrecke wie im Laden das gleiche Kraftstoffsystem benutzen müssen, kann Francis Batta ja auch einfach zum Aprilia-Händler um die Ecke schlendern und da nachschauen, ob in der Straßenversion wirklich das gleiche System steckt, wie in den Bikes in der Box nebenan.