Drei Tage waren die Fahrer der Superbike-WM in Kyalami in Südafrika unterwegs, um einerseits für Pirelli Reifen und für sich selbst die Maschinen zu testen, andererseits aber auch um die Strecke kennen zu lernen. Auch wenn es dabei eigentlich nur sekundär um Rundenzeiten ging, so freute sich Ducati-Fahrer Michel Fabrizio am Ende des Tests darüber, dass er am Freitag mit einer Runde von 1:39.714 auf Qualifyiern die schnellste je gefahrene Rundenzeit in Kyalami auf einem Motorrad zurückgelegt hatte. Doch nicht nur mit den Qualifikations-Reifen lief es gut. "Auch auf dem Rennreifen fuhr ich eine 1:40.0, was nicht schlecht war", meinte er. Doch der Freitag zeigte Fabrizio auch, dass er bereits müde nach den drei Tagen war, was ihn allerdings nicht daran hinderte, den Test als Erfolg zu feiern. "Im Winter werde ich mich viel auf das Training und die physische Vorbereitung konzentrieren, damit ich für das erste Saison-Wochenende auf Phillip Island bereit bin", sagte er.

Auch die zweite Werksducati war recht weit vorne zu finden. Noriyuki Haga hatte sich rund drei Zehntel hinter seinem Teamkollegen auf Rang drei gefahren. Dazwischengeschoben hatte sich Yamaha-Neuling Ben Spies, der abermals zeigte, dass er gleich in seiner ersten WM-Saison um den Titel mitfahren könnte - nach seinen Erfolgen in der AMA hatte er das aber auch selbst von sich erwartet. "Ich bin wirklich glücklich mit der Maschine, dem Team und den Fortschritten, die wir machen. Das war das erste Mal, dass wir die Möglichkeit hatten, uns gegen die Anderen in einem großen Test zu beweisen. Wir sind weiter, als wir es zu diesem Zeitpunkt erwartet hatten", erklärte der Amerikaner. Da bis zum Saisonbeginn noch zwei Tests auf dem Programm stehen, erwartet Spies sich noch weitere Steigerungen. Ein kleines Highlight durfte er aber schon vor Saisonstart erleben. "Max Biaggi kam zu mir und redete eine Weile mit mir. Das war für mich ziemlich aufregend. Ich war schon als Kind ein Fan von Max", erzählte er.

Checas Streckenbedenken

Die schnellste Honda des Tests pilotierte Jonathan Rea, der etwas mehr als drei Zehntel auf Fabrizio verlor. Er fühlte sich weniger körperlich, sondern viel mehr geistig erschöpft. "Nach meinem ersten WM-Rennen in Portugal, das ziemlich intensiv war, tat es gut, etwas mehr Gefühl für die Maschine zu finden und ich denke, mit den zwei weiteren Tests können wir nächstes Jahr vorne sein", sagte er. Nur einen Platz hinter Rea fand sich Carlos Checa, da er aber einige Vibrationen an seiner Maschine hatte und die nur schwer wegbekam, fiel ihm die Testarbeit schwer. Mit der Strecke hatte er auch kleine Schwierigkeiten. "Es war mein erstes Mal in Kyalami und während die Strecke Spaß macht, ist sie sehr wellig und ein oder zwei Mauern sind zu nahe. Der Belag ist nicht so, wie er sein könnte, vor allem in der Schikane. Wir konnten aber verschiedene Setups und Teile probieren und eine gute Richtung finden", sagte der Spanier.

Max Neukirchner beendete den Test auf dem sechsten Rang, knapp sieben Zehntel hinter der schnellsten Zeit. Hinter dem Deutschen fanden sich noch sein Teamkollege Yukio Kagayamaa, die Aprilia-Fahrer Max Biaggi und Shinya Nakano sowie Ryuichi Kiyonari in den Top Ten. Für BMW gab es mit Troy Corser und Ruben Xaus die Positionen elf und 13. Corser betonte danach, dass es keinen Sinn machte, Zeiten zu jagen, da man lieber verschiedene Dinge und ihre Auswirkungen ausprobierte. Am Freitag wurde der Australier Opfer eines kleinen Sturzes, bei dem ihm aber nichts passierte. "Insgesamt sehe ich die Arbeit der drei Tage hier realistisch und wir waren mehr oder weniger da, wo ich es erwartet habe; vielleicht etwas besser. Das Wichtige ist, dass wir uns über die drei Tage kontinuierlich verbessert haben und jetzt haben wir viel Arbeit für den nächsten Test", sagte Corser, der trotz abgeblasener Zeitenjagd wie Xaus gerne schneller gewesen wäre.

Die besten Zeiten des Tests in Kyalami

1. Fabrizio (Ita-Ducati) 1:39.714
2. Spies (Usa-Yamaha) 1:39.978
3. Haga (Jpn-Ducati) 1:39.984
4. Rea (GB-Honda) 1:40.035
5. Checa (Spa-Honda) 1:40.170
6. Neukirchner (Ger-Suzuki) 1:40.394
7. Kagayama (Jpn-Suzuki) 1:40.675
8. Biaggi (Ita-Aprilia) 1:40.768
9. Nakano (Jpn-Aprilia) 1:40.968
10. Kiyonari (Jpn-Honda) 1:41.067
11. Corser (Aus-BMW) 1:41.102
12. Sykes (GB-Yamaha) 1:41.562
13. Xaus (Spa-BMW) 1:41.996