Weltmeisterlich: Jonathan Rea ist einfach nicht zu schlagen. Sein viertes Rennen des Saison 2017 gewann der Nord-Ire in beeindruckender Manier. Egal, ob von Startplatz neun oder nach einem Rennabbruch von der Pole Position, Rea ist einfach unschlagbar. Das mussten Tom Sykes und Marco Melandri auf den Rängen zwei und drei wieder einmal spüren.

Die Schlüsselszene

Die Schlüsselszene des Rennens ereignete sich schon früh im Rennen. In der sechsten Runde crasht Lorenzo Savadori mit seiner Aprilia in Kurve 12 und verliert dabei Flüssigkeit auf der Strecke. Das Rennen wird abgebrochen und neu gestartet. Rea startet nun von der Pole und holt sich einmal mehr einen Sieg in beeindruckender Manier.

Der Rennfilm

Start: Polesetter Marco Melandri startet hervorragend und holt sich den Holeshot. Weltmeister Jonathan Rea ging von Rang neun ins Rennen und fuhr nach einer Kurve bereits auf den vierten Platz. Katastrophal lief es hingegen für Michael van der Mark, der weit zurückfiel.

1. Runde: Während Rea zu Beginn des Rennens einen grandiosen Start hinlegte, machte er nach einer halben Runden einen Fehler und fiel etwas hinter Davies auf Rang drei zurück.

2. Runde: Lange hält es den Kawasaki-Fahrer aber nicht auf, gemeinsam mit Davies zieht er in der zweiten Runden an Alex Lowes vorbei. Damit bildeten Melandri an der Spitze, Davies und Rea die Top-3. Rea versucht, Davies anzugreifen, schafft es aber nicht.

3. Runde: Chaz Davies stürzt! In Kurve drei geht der Ducati-Pilot zu Boden, kann aber nach wenigen Augenblicken wieder ins Rennen gehen. Damit ist das Fahrerfeld jedoch an ihm vorbeigezogen. Rea liegt nun auf Rang zwei hinter Melandri.

4. Runde: Rea klebt an Melandris Hinterrad und überholt ihn ein der letzten Kurve. Damit führt der Weltmeister erneut.

6. Runde: Lorenzo Savadori crasht mit seiner Aprilia in Kurve 12, während Rea an der Spitze eine immer größere Lücke auf Melandri auffährt. Savadori ist nichts passiert, aber die Aprilia sieht mitgenommen aus. Wenige Augenblicke später ist die rote Flagge draußen, nach Savadoris Sturz muss Flüssigkeit von der Strecke entfernt werden.

Restart: Die Fahrer gehen in der Formation auf die Strecke, die sie in der vierten Runden hatten. Das neue Rennen geht über 16 Runden. Rea ist damit der neue Polesetter, sein WM-Rivale Davies startet am Ende des Feldes. Van der Mark muss aufgrund eines Öllecks an seiner Yamaha aufgeben und kann nicht ins neue Rennen starten. Melandri startet wieder gut und liefert sich einen Kampf mit Rea, den er letztendlich verliert. Davies pflügt derweil durchs Feld.

2. Runde: Melandri lässt nicht locker und hängt weiter an Reas Hinterrad. Davies ist mittlerweile schon Zehnter. Sykes ist derweil auf dem dritten Platz relativ sicher vor seinem Verfolger Eugene Laverty auf vier.

3. Runde: Sykes ist zwar sicher auf Platz drei, die Lücke auf die Führenden ist allerdings enorm. Melandri muss ein wenig auf Rea abreißen lassen, das der Weltmeister wieder eine beeindruckend konstante Pace vorlegt.

4. Runde: Davies holt sich den achten Platz von Nicky Hayden.

6. Runde: Stefan Bradl stürzt in Kurve zwölf. Er muss das Rennen aufgeben, passiert ist dem Deutschen aber nichts. Rea hat nun eine halbe Sekunde Vorsprung auf Melandri.

8. Runde: Eine Runde später hat Rea noch eine halbe Sekunde zugelegt. 1.117 Sekunden schneller als Melandri ist er jetzt. Davies kommt in seiner Aufholjagd aktuell nicht weiter, er hängt hinter Leon Camier auf Rang acht fest.

9. Runde: Laverty verliert in Kurve sechs die Front und stürzt unverletzt.

10. Runde: Davies ist an Camier vorbei und nach Lavertys Sturz ist er nun Sechster.

11. Runde: Camier muss das Rennen aufgeben, da es technische Probleme mit seiner MV Agusta gibt. Er verlässt die Strecke in Kurve eins und kehrt enttäuscht in die Box zurück. An der Spitze ist Rea weit vor Melandri, aber Sykes schleicht sich langsam an.

16. Runde/Ziel: Wie bereits am Samstag hebt sich Tom Sykes das finale Überholmanöver für die letzte Kurve auf. Rea siegt zum vierten Mal in Folge, Syes holt sich Rang zwei vor Melandri. Lowes wird einsamer Vierter vor Jordi Torres, der sich Chaz Davies gerade noch vom Hals halten kann.

Die Stimmen vom Podium

Jonathan Rea (Sieger, Kawasaki): "Es ist mein bester Saisonstart aller Zeiten. Ich war sehr nervös, dass ich von Platz neun starten musste, weil es hier so schwer ist, zu überholen. Die Ducatis und vor allem Melandri sind so schnell. Ich habe es aber doch geschafft, zu siegen. Als ich erstmal in meinem Rhythmus war, war es kein Problem. Danke an alle meine Mechaniker, hier ist es so heiß und sie arbeiten alle so hart. Dieser Sieg ist für sie."

Tom Sykes (Zweiter, Kawasaki): "Ich denke nicht, dass Marco mich demnächst auf einen Kaffee einlädt. Wir haben im Winter an den Dingen gearbeitet, die wir verbessern mussten. Meine letzte Runde war sehr stark, vielleicht meine schnellste Rennrunde. Ich muss immer noch arbeiten, um das Bike zu verstehen. Es war sehr heiß heute, das arbeitet normalerweise gegen uns. Ich konnte am Ende Zweiter werden, das schön für Kawasaki. Daran werden wir das nächste Mal weiterarbeiten."

Marco Melandri (Dritter, Ducati): "Tom hat keinen Respekt für alte Leute. Zwei Rennen und dieselben Überholmanöver. Ich hatte von Anfang an Probleme mit dem Bremshebel. Er hat meine Hand berührt und ich musste ihn im Rennen mehrfach einstellen. Ich wusste, dass er mich überholen würde. Ich freue mich trotzdem über das Podium und auf die Rennen in Europa."

So lief es für Reiterberger und Bradl

Vor dem Neustart des Rennens hielten sich Stefan Bradl und Markus Reiterberger im hinteren Mittelfeld. Honda-Pilot Stefan Bradl startete nach den vier Runden des ersten Rennens vom 13. Platz, Markus Reiterberger auf der Althea BMW war zu diesem Zeitpunkt 15. und startete auch von diesem Platz ins zweite Rennen. In der sechsten Runde des zweiten Rennens ging Bradl dann in Kurve zwölf unverletzt zu Boden, beendete sein Rennen damit aber. Reiterberger hielt sich nach dem Neustart auf Rang 13, nach einigen Stürzen vor ihm und einem Überholmanöver auf Alex De Angelis wurde er am Ende Zehnter.

Die Lehren aus dem Rennen

  • Egal, von wo Jonathan Rea startet, er ist unaufhaltbar
  • Marco Melandri ist ein ernstzunehmender Titelrivale für Jonathan Rea
  • Tom Sykes mag es dramatisch - und genießt Überholmanöver in allerletzter Sekunde