Um 45 Minuten verschob sich der Start zum zweiten Superbike-Lauf auf dem Lausitzring. Für die lange Wartezeit wurden die WSBK-Fans aber mit einem tollen Rennen entschädigt. Nach 16 teils chaotischen Runden im Regen mit vielen Stürzen war es am Ende Jonathan Rea, der die Ziellinie als Sieger überquerte.

WSBK Lausitzring 2016, Rennen 2: Die Schlüsselszene

Eine grandiose erste Runde bildet den Grundstein zum Sieg von Jonathan Rea. Bereits beim Sprint zur ersten Kurve kämpft er sich auf Platz drei nach vorne, im Laufe der ersten Runde geht der Weltmeister auch an Chaz Davies und Tom Sykes vorbei, der kurz darauf stürzt. Auch alle anderen Verfolger kann Rea in der Folge abschütteln und somit einen souveränen Sieg feiern.

WSBK Lausitzring 2016, Rennen 2: Der Rennfilm

Vor dem Start: Zehn Minuten vor dem Startschuss zum zweiten Superbike-Lauf beginnt es zu regnen, weshalb der Start um 15 Minuten nach hinten verschoben wird. Neue Startzeit: 13:15 Uhr, die Renndistanz wird um einen Umlauf auf 20 Runden verkürzt. Zudem greift man auf die Quick Restart Procedure zurück. Nach einer zweiten Sighting Lap wird das Rennen zum Wet Race erklärt. Anschließend geht das Feld auf seine Einführungsrunde.

Wieder zurück in der Startaufstellung, wird der Rennstart nach Handzeichen einiger Fahrer wie Nicky Hayden und Leon Camier erneut verschoben. Fahrer und Bikes werden zurück in die Box geschoben. Einige Zeit später die Bekanntgabe: um 13:40 Uhr macht die Boxengasse wieder auf, erneut für eine Quick Restart Procedure. Die Renndistanz wird weiter verkürzt auf 16 Runden, der Rennstart erfolgt gegen 13:45 Uhr. In der zweiten Aufwärmrunde stürzt bereits Saeed Al-Sulaiti, er kann aber weiterfahren und reiht sich in der Startaufstellung wieder auf seinem Platz ein.

Start: Tom Sykes holt sich den Holeshot, Chaz Davies behauptet Platz zwei vor Jonathan Rea, der sich von Startplatz sechs nach vorne kämpft.

1. Runde: Rea geht in Kurve vier außenrum an Davies vorbei und ist Zweiter, in Kurve acht geht Rea auch an Sykes vorbei. Sykes stürzt in Kurve zehn, kann das Rennen aber wieder aufnehmen. Hinter den Top-3 liegen Giugliano und Savadori, doch Giugliano geht in Kurve neun an Davies vorbei. Markus Reiterberger ist Zwölfter nach der ersten Runde.

2. Runde: Savadori bremst Davies in Kurve eins aus, doch der kontert direkt wieder. Wenige Kurven später schafft es Savadori schließlich vorbei. Giugliano holt Rea ein und setzt den Leader unter Druck, doch der dreht die schnellste Runde. Markus Reiterberger fällt auf Platz 14 zurück.

3. Runde: Alex De Angelis ist deutlich auf dem Vormarsch und überholt ebenfalls Davies. Damit liegt De Angelis jetzt auf Platz vier hinter Rea, Giugliano und Savadori. Giugliano fährt die schnellste Runde, Reiterberger ist nur noch auf Position 17.

4. Runde: Leon Camier bremst Davies in Kurve eins für Rang fünf aus, doch der Ducati-Pilot kontert wieder. Das gleiche Schauspiel wenige Kurven später. Anthony West nutzt die Kämpfe aus und geht seinerseits an Camier vorbei. In Kurve neun stürzt Davide Giugliano heftig und scheidet damit aus. Im Medical Center wird später eine Prellung der rechten Schulter diagnostiziert. Rea mit neuer schnellster Rennrunde.

5. Runde: Davies fällt weiter zurück: West, Xavi Fores und Camier haben es an der Ducati mit der Nummer 7 vorbei geschafft. Fores nimmt West kurz darauf Platz vier ab. Wieder schnellste Runde für Rea.

7. Runde: Savadori im Kiesbett! Der Aprilia-Pilot ist in Kurve vier gestürzt, Savadori schmeißt damit Platz zwei weg. Diesen hält jetzt sein Teamkollege Alex De Angelis. Anthony West ist ebenfalls gestürzt und verschenkt damit Platz vier. Auch Jordi Torres landet im Kies, der BMW-Pilot lag auf Platz acht. Torres' Crash war eine Kopie vom Giugliano-Sturz. Reiterberger ist damit wieder 15.

10. Runde: Markus Reiterberger ist gestürzt! Der Deutsche wirft das Rennen auf Platz 15 liegend endgültig weg. Auch Alex Lowes ist aus dem Rennen. Nicky Hayden geht beim Versuch, Lowes auszuweichen die Straße aus und muss den Umweg über das Oval gehen. Aber Hayden bleibt im Sattel.

12. Runde: Sylvain Guintoli ist in der Zwischenzeit am Sechsten, Michael Van Der Mark, vorbeigegangen und jagt jetzt den Fünftplatzierten Davies.

13. Runde: Crash von Saeed Al-Sulaiti. Nach seinem Unfall in der Aufwärmrunde bereits der zweite Sturz an diesem Tag für den Katari. Sykes hat es unterdessen nach seinem Sturz in der ersten Runde wieder in die Punkte geschafft und ist 14.

14. Runde: Sturz von Pawel Szkopek. Der Pole lag bereits auf Rang neun, nimmt das Rennen nun als 14. wieder auf. Auch Dominic Schmitter ist gestürzt, er muss das Rennen beenden. Michael Van Der Mark wirft seine Honda in Kurve zehn weg. Mit einer arg ramponierten Fireblade fährt der Holländer weiter.

15. Runde: Guintoli überholt Davies in Kurve zehn und übernimmt damit Platz fünf.

Ziel: Rea kommt als ungefährdeter Sieger über die Ziellinie, Alex De Angelis und Xavi Fores jubeln über die Plätze zwei und drei. Vierter wird Leon Camier vor Sylvain Guintoli, Chaz Davies und Josh Brookes. Die Top-10 runden Michael Van Der Mark, Roman Ramos und Nicky Hayden ab. Die letzten Punkte gehen an Luca Scassa, Tom Sykes, der Gianluca Vizziello im Zielsprint noch überholt, Pawel Szkopek und Karel Abraham. Peter Sebestyen wird 16. und ist damit der letzte Fahrer im Ziel.

WSBK Lausitzring 2016, Rennen 2: Die Stimmen vom Podium

Jonathan Rea (Platz 1, Kawasaki): "Ich bin sehr happy. Es hat sich gestern wie ein Schlag gegen die Wand angefühlt und heute haben wir gekämpft, da gab es keine andere Wahl. Ein großes Danke an meine Mechaniker, denn sie haben das Bike nach dem Crash gestern auf den Kopf gestellt. Es war praktisch ein neues Bike. Dieser Sieg ist für das ganze Team, denn wir arbeiten momentan für alles so hart. Wir haben unseren Rivalen etwas Hoffnung gegeben zuletzt, aber heute haben wir zurückgeschlagen. Das wollte ich unbedingt und dafür habe ich auch hart gearbeitet. Es war unglaublich schwierig zu beurteilen bei den nassen Bedingungen, aber ich habe mich gut gefühlt auf dem Bike. Ein massives Danke an meine Crew, ich habe einfach das kontrolliert, was sie mir gegeben haben. Das bedeutet mir sehr viel."

Alex De Angelis (Platz 2, Ioda Aprilia): "Zurück auf dem Podium zu sein ist einfach unglaublich, vor allem für mich, denn es ist mein erstes Podium in dieser Meisterschaft. Und natürlich auch, weil ich nach dem schweren Unfall letztes Jahr in Japan wieder zurückgekommen bin. Es war ein langer Winter mit viel Reha und jetzt fühle ich mich zwar immer noch nicht so gut. Aber es war ein schönes Rennen und ich bin wirklich happy, denn ich habe nie aufgegeben."

Xavi Fores (Platz 3, Barni Ducati): "Natürlich bin ich sehr happy über mein erstes Podium in der Superbike-WM, vor allem weil wir am Wochenende viele Probleme im Trockenen hatten mit dem Bike und bei der Setup-Arbeit. Ich habe mich am ganzen Wochenende über ein Regenrennen gefreut, denn im Nassen habe ich mich gut auf meinem Bike gefühlt. Jetzt werde ich mit meinem Team das Ergebnis genießen und ich will mich bei Barni bedanken. Er ist nach gestern wieder hierher zurückgekommen, denn sein Vater ist gestern gestorben. Das Podium ist also für ihn."

WSBK Lausitzring 2016, Rennen 2: So lief es für Reiterberger & Schmitter

Markus Reiterberger und Dominic Schmitter gingen bei den Wasserspielen am Lausitzring baden. Reiterberger fiel schnell aus den Punkterängen raus und musste das Rennen nach einem Sturz endgültig beenden. Zu diesem Zeitpunkt lag Reiterberger auf Platz 15 und hätte damit einen Punkt geholt. Dominic Schmitter hielt sich länger im Rennen, aber auch er ging wenige Runden vor Schluss zu Boden. So verschenkte Schmitter endgültig seine Chance auf Punkte.