Das Motorland Aragon ist eine anspruchsvolle Strecke für Mensch und Material. Motorsport-Magazin.com hat analysiert, wer damit beim dritten Wochenende der Superbike-Saison 2016 am besten zurechtkam und wer einen Flop verbuchen muss.

Top: Chaz Davies

Besser hätte das Wochenende für Chaz Davies nicht laufen können. Doppelsieg, maximale Punkteausbeute, und das auch noch absolut dominant mit jeweils deutlichem Abstand vor den beiden Kawasakis. Gleichzeitig erklärte er sich damit zum ernsthaften Titelanwärter, er ist jetzt Jonathan Reas erster Verfolger im Klassement. Sein Triumph im 700. Superbike-Rennen der Geschichte war bereits Davies‘ fünfter Sieg in Aragon, die Strecke liegt ihm wirklich. Das gesamte Wochenende zeigte er keine nennenswerte Schwäche: Definitiv top.

Flop: Yamaha

Genau das Gegenteil war für Yamaha der Fall. In der Superpole sah es zwar noch vielversprechend aus, doch die beiden Werksfahrer Sylvain Guintole und Alex Lowes konnten ihre Startplätze in der ersten Reihe nicht in gute Rennergebnisse verwandeln. In Rennen eins verlor Lowes satte 25 Sekunden auf die Spitze und war am Ende Achter vor Guintoli, in den Kampf ums Podium konnten beide ebenso wenig eingreifen wie im zweiten Rennen, wo sie mit ähnlichem Rückstand sogar jeweils noch einen Platz weiter hinten landeten. Guintoli mit 53 WM-Punkten und Lowes mit sogar nur 27 Zählern sind im Klassement nach drei Rennen bereits weit abgeschlagen. Damit muss Yamaha dieses Wochenende als Flop verbuchen.

Tolle Leistung auf der Kunden-Ducati: Xavi Fores, Foto: WSBK
Tolle Leistung auf der Kunden-Ducati: Xavi Fores, Foto: WSBK

Top: Xavi Fores

Schon nachdem er sich im ersten Rennen Platz vier erkämpft hatte, strahlte Ducati-Privatier Xavi Fores und erklärte, dass sich dieses Resultat für ihn und das Team anfühlte wie ein Sieg. Doch am Sonntag setzte er sogar noch einen drauf und errang wieder Rang vier. Beide Rennen beendete er vor seinem Markenkollegen Davide Giugliano, der Werksmaterial fährt. Eine beeindruckende Leistung, die ihm im kommenden Vertragspoker für Werksplätze 2017 sicher einen Vorteil bringt: Top!

Flop: Michael van der Mark

Eigentlich hatte Michael van der Mark einen Plan für die Saison: Mit den Spitzenleuten mithalten und um Siege fahren. Davon war er in Aragon aber weit weg. Nach einem Sturz in Rennen eins gelang im Rennen zwei auch nur ein siebter Platz mit zwanzig Sekunden Rückstand auf Sieger Davies. Vor seinem Heimrennen in Assen hat er als Vierter im WM-Klassement damit bereits satte 57 Punkte Rückstand auf die Spitze. Das war ein Flop.

Randy Krummenacher führt die Supersport-WM weiter an, Foto: Kawasaki
Randy Krummenacher führt die Supersport-WM weiter an, Foto: Kawasaki

Top: Randy Krummenacher

Erneut eine tolle Leistung zeigte Randy Krummenacher in der Supersport. Zwar konnte er seinen erfahreneren Teamkollegen und Titelverteidiger Kenan Sofuoglu nicht niederringen, doch er fuhr besonnen den zweiten Platz und damit zwanzig Punkte heim. Damit bleibt er WM-Führender und ein absoluter Titelaspirant in seinem ersten Jahr in der Klasse. Der Wechsel aus der Moto2 zu Kawasaki in die Supersport war für den Schweizer also definitiv die richtige Wahl. Top!

Flop: Dominic Schmitter

Rookie Dominic Schmitter tut sich weiterhin schwer, Foto: Dominic Schmitter
Rookie Dominic Schmitter tut sich weiterhin schwer, Foto: Dominic Schmitter

Sein Landsmann Dominic Schmitter tut sich als Rookie in der Superbike-WM weiter schwer. Auch in Aragon gab es nicht die ersehnten ersten WM-Punkte auf der Kunden-Kawasaki, stattdessen plagte sich Schmitter mit Elektronikproblemen herum. Die Plätze 18 und 19 mit jeweils etwa anderthalb Minuten Rückstand sind sicher nicht das, was man sich bei Grillini unter einem Schritt nach vorn vorgestellt hat. Dieses Wochenende war für Schmitter leider ein Flop.

Top: Jordi Torres

Sein bisher bestes Wochenende auf der BMW lieferte bei seinem Heimrennen Jordi Torres ab. In Rennen eins gelang ihm bereits Rang sieben, am Sonntag setzte er mit Rang fünf noch einen drauf. Zum ersten Mal konnte er damit seinen Teamkollegen Markus Reiterberger in beiden Rennen deutlich distanzieren. Für ihn entwickelt sich der Umstieg von Aprilia also doch nicht zum befürchteten Abstieg, nachdem er zuletzt am Saisonende 2015 in Katar ein Rennen gewinnen konnte. In Aragon jedenfalls war Torres top.