Vier Saisonrennen auf Phillip Island und in Buriram liegen in dieser WSBK-Saison bereits hinter uns, vier Mal saß der Sieger auf einem giftgrünen Motorrad. Die ersten drei Läufe gewann Weltmeister Jonathan Rea für Kawasaki, das zweite Rennen von Thailand entschied sein Teamkollege Tom Sykes knapp für sich. Die Konkurrenz von Ducati, Honda, Yamaha oder BMW musste sich bisher mit der Rolle des Gratulanten abfinden. Das soll sich an diesem Wochenende in Aragon ändern.

Ducatis Rückkehr an die Stätte des Erfolgs

Vor allem die Ducatisti, derzeit zweitstärkste Kraft in der Herstellerwertung der Superbike-WM, melden ernstzunehmende Siegesambitionen an - nicht ohne Grund. Im Vorjahr feierte holte Chaz Davies in Lauf zwei von Aragon den historischen ersten Sieg mit der Panigale R, nachdem er sich im ersten Rennen noch um 51 Tausendstel geschlagen geben musste. Auf kaum einer Strecke stehen die Chancen für einen Ducati-Sieg so gut. "Aragon ist definitiv eine meiner Lieblingsstrecken", bestätigt Davies. "Die Strecke kommt meinem Fahrstil entgegen und ich konnte hier immer auf meinem allerhöchsten Level fahren."

Davies gewann 2015 Lauf zwei in Aragon, Foto: Ducati
Davies gewann 2015 Lauf zwei in Aragon, Foto: Ducati

Hinzu kommt für Davies und Ducati-Teamkollege Davide Giugliano, dass in der knapp dreiwöchigen Pause seit dem Thailand-Gastspiel der WSBK auch in der Fabrik in Borgo Panigale fleißig gearbeitet wurde und die Panigale R so für Aragon mit einigen neuen Teilen versehen wird, die Ducati noch näher an die bisherigen Dominatoren von Kawasaki heranführen soll. Dort ist man freilich fest entschlossen, die Vormachtstellung zu zementieren. Nicht umsonst war wohl das Motorland Aragon in der Winterpause die bevorzugte Teststrecke für Rea und Sykes.

Kawasaki ist gewarnt

Weltmeister Rea ist dennoch auf der Hut. "Die Strecke hier sorgt immer für sehr enge Rennen und einige unserer Gegner sind hier immer stark", weiß der Kawasaki-Pilot. Rea spricht eindeutig von Ducati, doch wer kann in Aragon sonst noch vorne mitmischen? Nach den ersten Saisonrennen muss die Antwort wohl lauten: Honda! Mit der zum x-ten Mal überarbeiteten Fireblade und dem Fahrerduo Michael van der Mark und Nicky Hayden ist man wieder konkurrenzfähig. Van der Mark wurde 2016 zum konstanten Podiumspiloten und MotoGP-Quereinsteiger Hayden findet sich immer besser in der für ihn neuen Klasse zurecht.

Rea ist nach drei Siegen in vier Rennen immer noch großer Favorit, Foto: Ducati
Rea ist nach drei Siegen in vier Rennen immer noch großer Favorit, Foto: Ducati

Und Markus Reiterberger? Der WSBK-Rookie, 2011 und 2012 aber bereits in der Superstock-Klasse in Aragon unterwegs, kommt nach den Rängen fünf und sieben in Thailand mit mächtig Selbstvertrauen ins Motorland. "Das waren zwei wirklich gute Rennen für mich", resümiert Reiterberger. "Vor allem in der zweiten Rennhälfte war ich sehr stark. Jetzt müssen wir nur noch die ersten zehn Runden oder so verbessern. Dann können wir in Aragon um die Spitzenpositionen kämpfen."