Top: Kawasaki-Battle

Tom Sykes und Jonathan Rea machten die Siege unter sich aus, Foto: Kawasaki
Tom Sykes und Jonathan Rea machten die Siege unter sich aus, Foto: Kawasaki

Wie könnte man über den diesjährigen Thailand-Lauf der WSBK sprechen, ohne das fantastische Duell der beiden Kawasaki-Werkspiloten Jonathan Rea und Tom Sykes zu erwähnen? Ging zu Rennbeginn noch Sykes in Führung, versuchte Rea wenige Runden vor Schluss alles, um an seinem Teamkollegen vorbeizukommen. Daraus entstanden ist ein Duell, das seinesgleichen sucht. Harte, aber faire Manöver von zwei Fahrern auf Weltklasse-Niveau. Spannender hätte es nur noch sein können, wenn Chaz Davies auf dem dritten Platz mitgemischt hätte. Aber auch ohne Ducati-Einfluss war das Duell der beiden Champions eines der spannendsten der WSBK-Geschichte.

Flop: Dominic Schmitter

Dominic Schmitter konnte die Pace seiner Markenkollegen nicht gehen, Foto: Pedercini
Dominic Schmitter konnte die Pace seiner Markenkollegen nicht gehen, Foto: Pedercini

Zugegebenermaßen: Höhenflüge sollte man von Dominic Schmitter nicht erwarten. Der Schweizer bestreitet 2016 sein Rookie-Jahr in der Superbike-WM und verfügt mit der Grillini-Kawasaki nur bedingt über gutes Material. Seine Ergebnisse in Thailand jedoch haben sich im Vergleich zu Phillip Island verschlechtert. Platz 19 im ersten Rennen bedeutete seine bisher schlechteste Renn-Platzierung in diesem Jahr. Peinlich wurde es für Schmitter jedoch im Sonntags-Lauf, den er wieder auf Rang 19 beendete: 15 Sekunden fehlten im Ziel auf den thailändischen Wildcard-Pilot Anucha Nakcharoensri und dessen Yamaha, Peter Sebestyen konnte Schmitter nur mit Mühe und Not hinter sich halten.

Top: Markus Reiterberger

Markus Reiterberger überzeugte in Thailand, Foto: Althea Racing
Markus Reiterberger überzeugte in Thailand, Foto: Althea Racing

Bereits zum Saisonauftakt auf Phillip Island hat sich Markus Reiterberger gut geschlagen. In Rennen Nummer zwei schaffte er es gleich in die Top-8 und legte in Thailand sogar noch zu. Ein fünfter Platz im Samstags-Rennen, nur hinter den Werks-Piloten von Kawasaki, Honda und Ducati. Wahrlich kein schlechter Schnitt für einen Neueinsteiger. Am zweiten Tag reichte es zwar nur für Rang sieben, was dennoch eine Verbesserung gegenüber seinem Ergebnis aus Phillip Island war. Auch seinen Teamkollegen Jordi Torres ließ Reiterberger in beiden Läufen hinter sich. Es sieht ganz so als würde der einzige Deutsche im Feld der Superbikes ein Dauerbesucher in den Tops werden.

Flop: Davide Giugliano

Davide Giugliano war in Thailand der große Verlierer bei Ducati, Foto: Ducati
Davide Giugliano war in Thailand der große Verlierer bei Ducati, Foto: Ducati

Sechs Punkte aus zwei Rennen - eine mehr als dürftige Bilanz für einen Ducati-Werksfahrer. Davide Giugliano kämpfte im ersten Rennen verbissen gegen seinen Teamkollegen um Platz vier - bis er wieder in sein altes Muster zurückfiel und durch einen Sturz viele Punkte wegwarf. Rang 18 bedeutete am Ende einen Nuller für Giugliano. Nicht viel besser lief es im zweiten Rennen. Auch hier leistete sich Giugliano ebenfalls einen Schnitzer, der einige Sekunden kostete. " Heute hatte ich ein technisches Problem, das wir noch finden müssen. Das hat meine Geschwindigkeit auf den Geraden immens ausgebremst", versuchte sich Giugliano herauszureden. Somit endete mit Rang zehn auch der Sonntag frustrierend für ihn. In beiden Rennen war mehr drin.

Top: Chaz Davies

Chaz Davies bezwang seinen Teamkollegen am Samstag und fuhr am Sonntag auf das Podium, Foto: Ducati
Chaz Davies bezwang seinen Teamkollegen am Samstag und fuhr am Sonntag auf das Podium, Foto: Ducati

Bei Ducati wechselte man im diesjährigen Thailand-Lauf zwischen Hoch und Tief. Für das Hoch sorgte definitiv Chaz Davies. Beim Freitagstraining lieferten sich der Waliser und sein Teamkollege Davide Giugliano harte Manöver, die in den Rennen dann schnell vergessen waren. Warum? Weil Davies an diesem Wochenende ein andere Klasse von Leistung zeigte als sein Teamkollege. Der Chang International Circuit ist nicht das leichteste Pflaster für das Ducati-Team, umso höher sind Davies' Leistungen zu bewerten. Im ersten Rennen schaffte er es auf den vierten Rang, hinter dem Kawasaki-Duo und van der Mark. Am Rennsonntag lief es besser für Davies, der zum Rennende als einziger Fahrer im Feld mit den beiden Kawasakis mithalten konnte. Auch wenn es für den Sieg nicht gereicht hat, zeigte Davies eine erstaunliche Performance.

Flop: Alex Lowes

Zwei Ausfälle aus vier Rennen: Das ist Alex Lowes' Bilanz 2016, Foto: Yamaha
Zwei Ausfälle aus vier Rennen: Das ist Alex Lowes' Bilanz 2016, Foto: Yamaha

Alex Lowes kommt in der Superbike-WM 2016 einfach nicht richtig in die Gänge. Im ersten Rennen konnte der Yamaha-Pilot zwar seinen Stallgefährten Sylvain Guintoli schlagen und als Sechster zehn Punkte einheimsen. Im zweiten Lauf in Thailand jedoch folgte der nächste Rückschlag: Der zweite Ausfall im vierten Rennen 2016. Dabei empfand Lowes seine gute Pace als ermutigend: " So gut wie heute bin ich vielleicht in der ganzen Saison noch nicht gefahren!" Ein ernüchterndes Resultat und ein mehr als zäher Saisonstart für Lowes, der dadurch schon jetzt weit hinter Guintoli zurückhängt. 28 Punkte trennen die Beiden nach gerade einmal vier Rennen.

Top: Michael van der Mark

Wiederholungstäter: Michael Van Der Mark fuhr in Thailand erneut auf das Podium, Foto: Honda
Wiederholungstäter: Michael Van Der Mark fuhr in Thailand erneut auf das Podium, Foto: Honda

Michael van der Marks Wochenende war bereits am Samstag gerettet, als der Holländer sich die erste Pole Position seiner WSBK-Karriere sicherte. Zwar fuhr er in keinem Rennen von der Spitzenposition zum Sieg, lieferte aber durchweg sehenswerte Rennen ab. Am Samstag landete er hinter den Kawasakis sogar auf dem Podium, Sonntag reichte es immerhin für einen vierten Platz. Solche Leistungen sind mit der alten Dame CBR100RR wahrlich nicht leicht zu erringen. Im Gegensatz zu Teamkollege Nicky Hayden, der aufgrund eines technischen Defekts im ersten Rennen sogar ausfiel, konnte van der Mark in Thailand einmal mehr beweisen, dass er auch auf unterlegendem Material ein Kandidat für die Führungsgruppe ist.

Flop: Thailändische WSBK-Starter

Die thailändischen Fahrer kämpften nur um hintere Plätze, Foto: Kawasaki
Die thailändischen Fahrer kämpften nur um hintere Plätze, Foto: Kawasaki

Anucha Nakcharoensri und Sahustshai Kaewjaturaporn können ihren Start am thailändischen Superbike-Wochenende im Prinzip nur dem Umstand verdanken, dass Promoter Dorna für die Rennen in Buriram unbedingt einheimische Fahrer im Grid sehen wollte. Die beiden Thais entpuppten sich im Laufe des Wochenendes als bloße Grid-Füller. Vor allem Kaewjaturaporns Leistungen als Ersatz für Josh Hook ließen zu wünschen übrig. Am Freitag fehlten teilweise sieben Sekunden auf die Bestzeit. In beiden Rennen wurde Kaewjaturaporn überrundet. Nakcharoensri machte seine Sache mit besserem Material zwar besser, war aber ebenfalls stets nur im Hinterfeld anzutreffen.

Top: Aprilia

Savadori und De Angelis ließen einen Aufwärtstrend bei Aprilia erkennen, Foto: Ioda
Savadori und De Angelis ließen einen Aufwärtstrend bei Aprilia erkennen, Foto: Ioda

Für Aprilia lief es in Thailand besser als zuvor auf Phillip Island. In Down Under fiel erst Alex De Angelis, dann Lorenzo Savadori aus. In Buriram war das Glück dem Team jedoch hold. Am Samstag schafften es beide Fahrer in die Top-10, am Sonntag immerhin Savadori, nachdem De Angelis mitten im Rennen um einige Plätze zurückfiel. Der Freude am Ergebnis tat dies bei Ioda keinen Abbruch, zeigte das Wochenende doch, wie schnell und deutlich man sich verbessert hat. In Australien musste das Team noch mit einem Ausfall kämpfen, in Thailand dagegen fuhren De Angelis und Savadori in jedem Rennen in die Punkte. Der Aufwärtstrend ist klar zu erkennen.