Nach mehreren mehr oder weniger erfolglosen Jahren in der MotoGP wechselte Nicky Hayden nun die Lager. Zum Saisonauftakt auf Phillip Island trat Hayden nun zum ersten Mal seit dreizehn Jahren in der Superbike-Liga an und schlug sich wacker. Im ersten Rennen brauchte der Amerikaner noch ein bisschen, um sich an die neue Klasse anzupassen. "Ich hatte einen großartigen Start", sagte Hayden am Samstag. "Leider habe ich ab Rennhälfte Grip vorne verloren, ich konnte nur noch versuchen, sitzen zu bleiben und das Rennen zu beenden."

Dementsprechend sah Haydens Ergebnis nach Tag eins aus. Beim ersten Samstags-Rennen in der WSBK-Geschichte fuhr Hayden auf Rang neun vor, während Teamkollege Michael van der Mark auf dem Podest landete. "Das war frustrierend, denn zu Beginn hatte ich ein gutes Gefühl und viel Spaß", resümierte Hayden. In der letzten Runde wurde der Amerikaner auch noch von Rookie Markus Reiterberger überholt, bevor dieser durch einen Reifenschaden vom Motorrad geschleudert wurde.

Zurück zu alter Form: Nicky Hayden kämpfte beim Saison-Auftakt um einen Podiumsplatz, Foto: WSBK
Zurück zu alter Form: Nicky Hayden kämpfte beim Saison-Auftakt um einen Podiumsplatz, Foto: WSBK

Sonntag: Zweiter Lauf

Am zweiten Renntag lief es für Hayden besser. Zwar verpasste er mit einem vierten Platz das Podium nur knapp, im Gegensatz zu seinen jüngsten Leistungen in der MotoGP war dies aber bereits ein Traumergebnis. Und auch aus den Fehlern vom Vortag zog Hayden einen positiven Schluss. "Gestern war ein sehr nützlicher Tag, weil wir viel über das Setup gelernt haben und unsere Pace länger halten können. Wir waren schneller als gestern und das ist ein gutes Zeichen." Teamkollege van der Mark konnte Hayden auch am zweiten Tag nicht schlagen, der Holländer fuhr hinter Champ Jonathan Rea auf die zwei.

Spannend wurde es für Hayden vor allem in der letzten Runde. Die Chancen für einen Podestplatz im zweiten Rennen standen nicht schlecht, wurden aber durch einen Fehler Haydens und Davide Giugliano vereitelt. "In der letzten Runde wusste ich, dass Giugliano da war, und wollte mich in Luckey Heights verteidigen. Aber dann habe ich die Linie zwischen den Kurven zehn und elf verhauen und er ist durchgeschlüpft. Ich wollte das Gas aufdrehen, aber dann hat die Traktionskontrolle eingegriffen. Ich hätte sie in den letzten zwei Runden etwas stärker abschalten sollen", gibt Hayden zu Protokoll. Ein Vergleich zu Rennen in MotoGP-Zeiten ist ein vierter Platz trotzdem nicht, das ist auch dem WSBK-Neuling bewusst: "Nichtsdestotrotz macht es mich glücklich zu sehen, wie konkurrenzfähig das Bike ist."