Nach quälend langer Leidenszeit über den Winter wurde Anthony West beim ersten Rennen der Supersport-WM 2016 endlich für seine Mühen belohnt. Der Australier fuhr beim Heimspiel auf Phillip Island mit seiner Yamaha R6 als Dritter auf das Podium und setzte sich dabei in einer Gruppe gegen etablierte Supersport-Fahrer durch wie PJ Jacobsen und Alex Baldolini.

Für West, der immer noch vor einer ungewissen Zukunft steht und im Winter krampfhaft einen Platz in einer Motorrad-Weltmeisterschaft gesucht hat, ist dieses Ergebnis in zweierlei Hinsicht wertvoll. Denn Platz drei bei einem Wildcard-Auftritt ist nicht nur Balsam für die geschundene Seele von Vollblut-Racer Anthony West, sondern noch viel wichtiger: West betrieb mit dieser Leistung beim WSS-Auftakt auf Phillip Island beste Werbung in eigener Sache.

West spielt gegen die Spitzenfahrer seine Erfahrung aus

Die Erleichterung war West im Anschluss an das Rennen deutlich anzumerken: "Die letzten drei Monate waren ziemlich schwierig, ich habe ja einen Platz gesucht. Dieses Team in letzter Minute zusammen zu stellen war schon eine große Leistung. Ich bin einfach happy mit diesem Ergebnis, denn mit diesem kleinen Privatteam ist es schwer, gegen all die hochklassigen Teams und Fahrer in diesem Feld mitzuhalten", so ein überglücklicher West. Der Australier kämpfte entgegen seiner Erwartungen beim Heimspiel munter in der Spitzengruppe mit.

Seine immense Erfahrung aus 16 Jahren Grand-Prix-Sport spielte West dabei natürlich mit in die Karten. Am Ende verlor West zwar im Zielsprint noch Platz zwei an Federico Caricasulo, doch auch mit Position drei kann der Australier mehr als nur leben. "Genau deshalb sind wir hier angetreten: Um diese Jungs auf der Weltbühne zu schlagen, mit einem Bike das nicht einmal hier sein sollte", konnte sich West abschließend eine Spitze nicht verkneifen.