Zum ersten Mal seit 2013 hat Deutschland wieder einen Stammfahrer in der Superbike-WM. Damals wurde Schwarz-Rot-Gold von Max Neukirchner vertreten, der auf einer Ducati Panigale startete und Gesamtrang 13 holte. Die neue deutsche Hoffnung heißt Markus Reiterberger und setzt eine BMW S1000RR im Althea-Racing-Team ein. Sein deutschsprachiger Kollege Dominic Schmitter wird gar der erste Schweizer aller Zeiten sein, der eine komplette Saison in der WSBK bestreiten wird. Motorsport-Magazin.com stellt euch in der ersten Vorschau zur neuen Saison die beiden deutschsprachigen Piloten Reiterberger und Schmitter genauer vor und beleuchtet ihre Chancen.

Reiterberger: Die neue deutsche Superbike-Hoffnung

Als der Aufstieg in die Superbike-WM endgültig feststand, ging für Markus Reiterberger ein lange gehegter Traum in Erfüllung. "Jetzt ist es endlich offiziell! Ich werde 2016 im Althea BMW Racing Team in der World SBK an den Start gehen", jubelte Reiterberger Mitte November auf seiner Facebook-Seite, als der Aufstieg mit BMW und dem Althea-Team in trockenen Tüchern war. Der junge Bayer startete bereits 2015 bei den WSBK-Rennwochenenden in Misano und Magny Cours mit einer Wildcard, holte dabei als bestes Ergebnis mit seiner IDM-Maschine zwei 13. Plätze. Dass der zweifache IDM-Superbike-Meister Reiterberger mit seiner BMW und dem siegerprobten Althea-Team über eine schlagkräftige und vielversprechende Kombination verfügt, zeigte sich über den Winter das eine oder andere Mal.

Bei den Superbike-Testfahrten auf Phillip Island lag Reiterberger an beiden Tagen auf Rang elf in der Endabrechnung, der Abstand zum WSBK-erfahrenen Teamkollegen Jordi Torres war dabei nicht groß. Als Glanzlicht setzte Reiterberger auf der bis dato für ihn unbekannten Strecke die fünftbeste Zeit am Dienstag in der Nachmittagssession. Auch Ende November in Jerez hielt Reiterberger sehr gut mit, konnte sich dabei an Tag zwei sogar an die dritte Position hinter beiden Werks-Kawasakis setzen. Freilich war hier nur ein Bruchteil des Starterfeldes dabei, dennoch muss man sich erst einmal in diese Position bringen. Kann Reiterberger diese Form halten, gilt er bei einigen Rennen als Top-10-Kandidat.

"Ich bin im Zusammenspiel mit meiner BMW auf der Bremse sehr stark. Da habe ich in den vergangene Jahren immer mehr herausgeholt als die anderen Fahrer", analysiert Reiterberger im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com seine eigenen Stärken. "Die Schwächen liegen im Regen, da habe ich wohl noch etwas Aufholbedarf."

Schmitter erster Schweizer Fixstarter in der WSBK

Ende November ließ Dominic Schmitter die Bombe platzen, als er plötzlich seinen Aufstieg in die Superbike-WM bekannt gab. Der Schweizer sagte einem Angebot von Grillini Racing zu und fährt daher in diesem Jahr mit einer Kawasaki ZX-10R in der WSBK. Im Vorjahr startete Schmitter in der Supersport-WM auf einer 600er Kawasaki und sammelte dabei in elf der zwölf Saisonrennen Punkte. Als bestes Ergebnis holte Schmitter Platz acht im Motorland Aragon, seine Leistungen reichten am Ende zu Rang 14 in der Gesamtwertung. Für Einige mag Schmitters Beförderung in die Superbike-WM daher überraschend erscheinen.

Schmitter seinerseits ist sich deshalb auch bewusst, dass sein erstes WSBK-Jahr ein knallhartes Lernjahr werden wird. "Mein Ziel sind einige Top-15-Platzierungen und dass ich mich etablieren kann", formulierte Schmitter bei der Bekanntgabe Ende November seine Zielsetzung für die Saison 2016. Doch wie die jüngsten WSBK-Testfahrten auf Phillip Island gezeigt haben, werden selbst Punkteplatzierungen kein leichtes Unterfangen für Schmitter. An beiden Tagen wurde er am Ende auf Position 22 geführt. Am Montag fehlten Schmitter 4,5 Sekunden auf die Spitze, am Dienstag betrug sein Rückstand 3,4 Sekunden.