Die Glückssträhne des Kawasaki-Teams will einfach nicht abreißen. Nachdem Tom Sykes aufgrund eines Sturzes eine eher glücklose Superpole-Session hinter sich brachte, startete der Brite überraschend gut im Regen von Magny-Cours und schloss schnell zu seinem Teamkollegen Jonathan Rea auf. Bis zum Ende blieb der Nordire der einzige Fahrer im Feld, der mit einer Lücke von knapp drei Sekunden an Sykes Anschluss finden konnte. Das restliche Fahrerfeld, angeführt von Sylvain Guintoli, blieb ganze zehn Sekunden und mehr hinter dem Briten. Polesetter Leon Haslam fiel zu Beginn auf den neunten Platz zurück.

Zu Beginn des Rennens setzte sich Rea von der zweiten Position auf dem Grid an die Spitze, doch nach einem guten Start kämpfte sich Sykes vom neunten Startplatz nach vorn und überholte den Weltmeister nach wenigen Minuten. Rea blieb auf dem zweiten Platz, während sich Sykes' ärgster Konkurrenz Davies dahinter auf dem dritten Platz hielt. Der Abstand auf Sykes betrug nach sieben Runden allerdings schon 7.283 Sekunden. Mit zwölf Runden auf der Uhr zogen die Pata Honda-Piloten Michael van der Mark und Guintoli, sowieso Matteo Baiocco auch noch an Davies vorbei.

Jonathan Rea zeigte schon am Samstag eine starke Session im Regen, Foto: Kawasaki
Jonathan Rea zeigte schon am Samstag eine starke Session im Regen, Foto: Kawasaki

Pech für Chaz Davies

Im Laufe des Rennens verkürzte Rea den Abstand auf den Führenden immer mehr, sieben Runden vor Schluss betrug der Vorsprung von Sykes nur noch 2.637 Sekunden. Auch das restliche Fahrerfeld schloss auf, war aber für einen Konter in Richtung Kawasaki immer noch zu weit entfernt. Am schlimmsten traf es Davies, der nach 13 gefahrenen Runden nur auf dem siebten Platz lag und sich im Kampf um den Vize-Titel damit keinen Gefallen tat. Unterdessen verringerte Rea den Abstand auf Sykes auf knappe 1.605 Sekunden. Dahinter fuhr sich Guintoli von Teamkollege van der Mark frei, dessen Abstand auf den Lokalmatador in Runde 14 mehr als sieben Sekunden betrug.

Vorn verlor Sykes mehr und mehr die Oberhand, sodass Rea auf der nassen Strecke mit jeder Runde dichter zu ihm aufschloss. In Runde 15 war der 28-Jährige bis auf 0.772 Sekunden an Sykes heran. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Renndistanz noch vier Runden, während hinter den beiden Konkurrenten das Feld relativ gesetzt wirkte. Guintoli folgte auf Rea mit 7.928 Sekunden Abstand, van der Mark fuhr sogar zehn Sekunden langsamer als der Franzose.

Triumph für Kawasaki

Wenige Runden vor Schluss hatte sich Rea an seinen Teamkollegen herangefahren und überholte seinen Landsmann, der in Kurve acht einen Fehler verschmerzen musste. Sykes' Lücke auf Rea betrug nach dem 19 Runden langen Rennen 4.711 Sekunden. Guintoli hinter ihm wurde Sykes aber zu keinem Zeitpunkt gefährlich. Damit endete das erste Rennen in Magny-Cours mit einem Doppelschlag für Kawasaki und dem ersten Sieg für Rea auf der französischen Strecke. Guintoli hielt die französische Flagge aufrecht und komplettierte das Podium. Sein Teamkollege van der Mark folgte mit reichlichen Abstand auf vier, dahinter Camier und Davies, der sich zuletzt noch auf den sechsten Platz vorkämpfen konnte. Die Top Ten wurde komplettiert von Baiocco, Alex Lowes, Leandro Mercado und Niccolo Canepa, der aus der ersten Reihe gestartet und immens zurückgefallen war.

David Salom fiel bereits nach sechs gefahrenen Runden aus. Der Spanier hatte schon das ganze Wochenende über mit Problemen an seiner Kawasaki zu kämpfen. Randy de Puniet und Wildcard-Pilot Pawel Szkopek schieden ebenfalls verfrüht aus dem Rennen aus.