Die Feierlaune nach dem ersten Lauf in Jerez scheint die Konzentration der Fahrer beeinträchtig zu haben. Während Weltmeister Jonathan Rea gleich zu Beginn auf den vierten Platz zurückfiel, blieb Tom Sykes zuerst vorn. Chaz Davies und Jordi Torres schlossen jedoch schnell zum Briten auf. Rea hatte in der Zeit seine liebe Mühe, sich seinen Verfolger Leon Haslam vom Hals zu halten. Gleichzeitig fiel Suzuki-Pilot Alex Lowes aufgrund von technischen Problemen aus und musste in die Pitlane zurückkehren. Lowes beklagte schon am Freitag und Samstag diverse kleine Technikprobleme an seiner GSX-R.

Davies startete vom sechsten Platz, kämpfte sich aber schnell nach vorn. Bevor er sich freikämpfen konnte, steckte der Waliser in einer Gruppe mit Torres, Haslam und Rea fest. Mit zwölf Runden auf der Uhr konnte der 18-Jährige sich von seinen Verfolgern lösen und heftete sich an die Fersen von Sykes. Zwei Runden später überholte Honda-Pilot Michael van der Mark Rea, der damit auf den sechsten Platz zurückfiel. Großen Nutzen konnte der Holländer aus diesem Überholmanöver jedoch nicht ziehen, da er kurz darauf stürzte. Vorher hatte er allerdings noch den schwächelnden Sykes überholt. Van der Mark blieb unverletzt und konnte wieder ins Renngeschehen einsteigen. Sein Ergebnis aus dem ersten Rennen konnte er allerdings nach dem Sturz nicht wiederholen. Den letzten Lauf in Jerez beendete van der Mark auf dem 13. Platz.

Chaz Davies siegte beim zweiten Lauf in Jerez, Foto: Ducati
Chaz Davies siegte beim zweiten Lauf in Jerez, Foto: Ducati

Neuordnung am Nachmittag

Die Überraschung des Rennens war mit Sicherheit Sykes. Nach dem starken ersten Rennen und dem souveränen Start am Nachmittag war mit einer erneuten Kawasaki-Dominanz zu rechnen, doch gegen Mitte des Rennens schien Sykes mit Problemen zu kämpfen. Schließlich musste der 30-Jährige gegen Davies geschlagen geben, fiel jedoch bis Rennende auf den fünften Platz zurück. Neben Torres und Haslam ging auch sein Teamkollege Rea an ihm vorbei und beendete sein erstes Rennen als Weltmeister auf dem vierten Platz. An den beiden Aprilia-Piloten Torres und Haslam kam Rea allerdings nicht mehr heran.

Damit schafften es Torres und Haslam hinter Davies auf das Podium, während Rea zum zweiten Mal am Tag auf das Treppchen verzichten musste. Sein Abstand auf den Führenden Davies lag bei Rennende bei 7,619 Sekunden. Ein Aufholen wäre für Rea unmöglich gewesen, aber sein Vorsprung auf Teamkollege Sykes war nach den letzten Runden auf 3,881 Sekunden angewachsen. Auf Sykes folgten die Ducati-Piloten Matteo Baiocco und Michele Pirro auf sechs und sieben, sowie Leon Camier auf der MV Agusta. Die Top 10 wurde komplettiert von Sylvain Guintoli, der sich im Vergleich zum ersten Rennen um einen Tag verbesserte und Leandro Mercado.