Das Doppel ist perfekt: Chaz Davies siegte auch im zweiten Rennen der Super-Weltmeisterschaft auf dem Laguna Seca Raceway. Wie schon in Lauf 1 legte er den Grundstein mit einem hervorragenden Start, keine einzige Führungsrunde gab der Ducati-Pilot an diesem Sonntag ab. Die Feier beim Aruba.it-Team wird sich dennoch in Grenzen halten, denn Davide Giugliano stürzte in der Anfangsphase schwer. Für Davies ist es der zweite Doppelsieg, zuvor war ihm das nur im Motorland Aragon 2013 in BMW-Diensten gelungen. Abermals kämpften Tom Sykes und Jonathan Rea um die zweite Position und wieder behielt der Ex-Meister die Nase vor dem Champion in spe.

Schwere Stürze zu Beginn

Bevor es mit dem Rennen losging, gedachten die Superbike-Piloten mit einer Schweigeminute in der Startaufstellung dem verstorbenen Formel-1-Piloten Jules Bianchi. Der Start war ein direktes Abziehbild des ersten Laufs: Beide Kawasakis schoben sich hinter Davies auf die Plätze zwei und drei, Giugliano fiel auf Rang fünf zurück. Diesmal war jedoch Haslam die Aprilia, die die vierte Position übernahm und nicht Torres, für den nur die sechste Position am Ende der ersten Runde blieb.

Böses Missverständnis: Sylvain Guintoli knallte in Alex Lowes, Foto: Pata Honda
Böses Missverständnis: Sylvain Guintoli knallte in Alex Lowes, Foto: Pata Honda

Noch einmal wollte sich Giugliano keine Hinterherfahr-Orgie wie in Lauf 1 gönnen und attackierte frühzeitig, mit fatalen Folgen: Eingangs der Rahal Straight, die in Richtung Corkscrew führt, flog er via Highsider ab und schlug mehrere Saltos im Kies - ein schwerer Sturz für den Italiener, der bereits zu Beginn der Saison verletzt gewesen war und sich von diesen noch erholte. Ein möglicher Grund war könnte leichter Regen gewesen sein, der zu diesem Zeitpunkt einsetzte.

Die Tropfen hatten weitere Folgen: Alex Lowes wollte sich auf Platz sieben liegend frühzeitig das Motorrad wechseln und fuhr an die Box. Der direkt dahinter fahrende Sylvain Giuntoli rechnete überhaupt nicht damit und knallte auf die Suzuki GSX-R 1000 drauf. Für beide war das Rennen daraufhin erledigt - Guintoli war draußen, der Wechsel von Lowes entpuppte sich als strategischer Nonsens, der Regen legte nie richtig los. Ein Problem mit dem Motorrad als Grund für die Abbiege in die Box kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Aprilia-Piloten unterhalten mit packendem Duell

Jonny Rea hatte aus dem ersten Lauf gelernt und machte nun sofort Druck auf Sykes. Das verbissene Duell aus dem ersten Rennen wurde fortgesetzt. Beinahe wäre Sykes mit demselben Highsider wie Giugliano abgeflogen, konnte den Sturz jedoch so gerade eben verhindern. Rea war allerdings schon daneben und versuchte, die Moves von Valentino Rossi und Marc Marquez in der Corkscrew zu duplizieren, scheiterte dabei allerdings - Sykes konterte sofort. Das brachte auch Haslam wieder heran, doch sobald sich die Lage stabilisiert hatte, konnte er mit den Ninjas nicht mehr mithalten.

Trotz schlechtestem Saisonresultat: Rea fuhr zum 19. Mal hintereinander aufs Podium, Foto: Kawasaki
Trotz schlechtestem Saisonresultat: Rea fuhr zum 19. Mal hintereinander aufs Podium, Foto: Kawasaki

Somit hatte Chaz Davies mit einem Schlag einen Vorsprung von dreieinhalb Sekunden. Überraschenderweise konnte sich Sykes wieder freifahren und machte sogar wieder Boden auf den führenden Davies gut. Für Unterhaltung sorgten dafür nun die beiden Aprilia-Piloten Haslam und Torres. Erst ging der Spanier vorbei, doch Haslam konterte mit einem Wahnsinns-Manöver über die Außenbahn beim Anbremsen der Corkscrew. Letztlich setzte sich aber doch Torres in einem spannenden Kampf durch.

An der Spitze war das Rennen zu diesem Zeitpunkt gelaufen: Davies holte den ersten Ducati-Doppelsieg seit Imola 2012 und sorgte damit für das erste Wochenende der Saison ohne Kawasaki-Sieg. Das Podium war dasselbe wie in Lauf 1 mit Sykes und Rea auf den Plätzen zwei und drei. Hinter den Aprilias holte Ayrton Badovini einen starken sechsten Platz auf der BMW, Michael van der Mark brachte die verbliebene Honda auf Rang sieben. Niccolo Canepa kam mit der Althea-Ducati diesmal weiter als im ersten Lauf, konnte aber nicht an seine Trainigsleistungen anknüpfen und urde Achter. Die Top-10 komplettierten wiederum Leandro Mercado und Leon Camier.