Kann jemand Jonathan Rea aufhalten? Der Kawasaki-Neuzugang stürmte in den ersten sechs Rennen der WSBK-Saison von einem Sieg zum nächsten und kommt als haushoher WM-Führender zu den beiden Läufen nach Assen. "Ich denke, dass wir auch hier gewinnen können", sagt Rea selbstbewusst vor dem Rennwochenende.

"Hier gibt es immer knappe Rennen, darauf freue ich mich schon", so der WM-Leader. Zuletzt in Aragon setzte sich Rea gegen Ducatis Chaz Davies im ersten Lauf um nur 0,051 Sekunden durch und zog im zweiten Rennen sogar den Kürzeren gegen den Briten. Der gibt sich wenige Tage nach seinem historischen Ducati-Sieg freilich kämpferisch.

"Ich will hier erneut auf das Podium und wir werden versuchen, alle Siege mitzunehmen, die wir irgendwie erreichen können. Allerdings konnte ich hier in Assen erst selten das Maximum herausholen, weshalb meine Ergebnisse bisher nur mäßig waren", räumte Davies ein. In der WM-Wertung konnte sich der Ducatisti sich im Kampf um den dritten Rang in der Weltmeisterschaft von seinen Konkurrenten Tom Sykes und Jordi Torres absetzen und liegt nun 17 bzw. 20 Punkte vor den beiden Fahrern.

Wann platzt Sykes der Knoten?

Vor allem Ex-Champion Sykes wurmt dieser Umstand. Durch einen spektakulären Highsider wurde das zweite Rennen in Aragon zunichte gemacht. Die Nachwirkungen des Sturzes sollen seine Leistungen in Assen aber nicht mehr beeinflussen. "Ja, ich hatte einen richtig krassen Abflug am Sonntag in Aragon. Aber ich bin glimpflich davongekommen und fühle mich schon viel besser", so Sykes.

Seit Rea zu Kawasaki stieß, konnte Sykes noch kein einziges Rennen vor seinem Teamkollegen abschließen. Mehr als zwei dritte Plätze waren bislang noch nicht drin für das WSBK-Urgestein. "Ich freue mich jetzt auf eine Strecke, in der es in den vergangenen Jahren gut für mich lief", sagte Sykes, der bei den letzten beiden Veranstaltungen in Assen in vier Rennen nur einmal als Vierter das Podest verpasste.

Haslam in Assen seit 2010 ohne Podium

Die Wahrscheinlichkeit, dass Rea jemand Punkte abnimmt, dürfte auch in Assen gering sein. Der Brite war mit einem dritten Platz und dem Sieg im zweiten Rennen nämlich schon im Vorjahr der große Abräumer in Assen. Schlechte Nachrichten sind das vor allem für Leon Haslam, der mit 26 Punkten Rückstand aktuell der erste Verfolger Reas ist. Der routinierte Brite muss sich aber erst noch an seine Aprilia herantasten, wie er zugibt.

"Die in Aragon gesammelten Erfahrungen werden uns massiv weiterhelfen. Wir müssen nach wie vor von Session zu Session lernen, wie sich das Motorrad unter welchen Umständen verhält und wie wir unsere Einstellungen daran anpassen", sagte Haslam. In Assen stand der Brite seit 2010 nicht mehr auf dem Podium. Ein weiterer Umstand, der vor dem Rennwochenende in den Niederlanden für Jonathan Rea spricht.