Der zweite Testtag der Superbike-Piloten inklusive Alvaro Bautista und Marco Melandri in Jerez de la Frontera begann wie schon der Montag auf nasser Strecke. Nach und nach trocknete der Asphalt allerdings ab und nach Kenan Sofuoglu und Leandro Mercado wagten sich mehr und mehr Fahrer auf den Kurs. Nach und nach fielen die Rundenzeiten, bis Alex Lowes am Tagesende das Feld anführte. Der Brite gab eine Bestzeit von 1:40.730 Minuten vor. "Das war ein langer Tag und wir hatten viel an der Software auszuprobieren, aber wir kamen nach und nach vor und konnten am Nachmittag wirklich gute Schritte machen", sagte er.

"Ich bin über meine Zeiten wirklich glücklich. Auf Rennreifen war es gut und das war auch das Schnellste, das ich hier jemals geschafft habe. Das ist großartig, obwohl ein Vergleich aufgrund der Streckenbedingungen natürlich schwierig ist." Lowes habe es genossen, wieder auf seiner GSX-R zu sitzen und weiß, was er in seiner zweiten WSBK-Saison zu tun hat: "Ich muss einfach ruhig bleiben und weiter hart arbeiten, damit wir zum ersten Rennwochenende alles anständig verstehen und in den Rennen alles zusammenbringen können."

Tom Sykes fehlten am Tagesende nur 0.123 Sekunden auf seinen Landsmann, während Leon Haslam auf der Aprilia die drittschnellste Testrunde zurücklegte. "Die RSV4 ist ein fantastisches Bike! Trotz der wechselhaften Bedingungen konnte ich mit meinem Team arbeiten und realisierte, dass mein Fahrstil schon sehr dicht an dem dran ist, was man braucht, um das volle Potential der RSV4 RR zu entfalten", strahlte der Neuzugang im Red Devils Roma Team. "Ich habe mich mit jedem Run verbessert und es war nicht schwierig, ein gutes Gefühl auf dem Bike und zu den Mechanikern in meinem neuen Team zu finden."

Leon Haslam fühlte sich auf der Aprilia wohl, Foto: Red Devils Roma
Leon Haslam fühlte sich auf der Aprilia wohl, Foto: Red Devils Roma

Kawasaki-Neuzugang Jonathan Rea und Michel Fabrizio, der bei den Tests für das Red Devils Roma Team ausrückt, komplettierten die Top-5. "Ich freue mich sehr, wieder ein Superbike zu fahren. Diese beiden Tage waren genug, meinen Enthusiasmus neu zu entfachen und mir zu zeigen, dass ich für eine WM-Saison in einem starken Team und auf einem konkurrenzfähigen Bike bereit bin. Zusammen mit meinen Mechanikern konnte ich meinen Fahrstil an die RSV4 RR anpassen und es war großartig zu sehen, wie das Bike auf Änderungen reagierte und wie dadurch die Rundenzeiten immer besser wurden."

Fabrizio testete zunächst nur für die Crew, die Haslam bereits unter Vertrag hat, aber wohl über einen zweiten Fahrer nachdenkt. Nach einem Jahr Auszeit fühlt sich der Italiener bereit, wieder in der Weltmeisterschaft anzugreifen. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen. "Am Ende war ich dicht an den schnellsten Jungs dran. Nun kann ich nur abwarten, wie sich das Team entscheidet", ergänzte Fabrizio.

Sylvain Guintoli folgte auf Position sechs vor seinem neuen Honda-Teamkollegen und WSBK-Aufsteiger Michael van der Mark. Suzuki-Neuling Randy de Puniet wurde vor WSS-Pilot Sofuoglu und den beiden Superstock-Fahrern Raffaele de Rosa und Luca Savadori Achter. "Wir haben viel gearbeitet, meinen Fahrstil ans Bike angepasst, mit der Elektronik gearbeitet und auch an Fahrwerk und Getriebe, denn ich hatte damit ein paar Probleme. Aber wir fanden eine Lösung und ich bin ziemlich glücklich. Alex fuhr eine sehr gute Rundenzeit und das beweist, dass der neue Motor gut ist und das Bike wirklich starkes Potential hat, also muss ich einfach weiterarbeiten und den Rückstand auf ihn reduzieren", schilderte der Franzose.

Auch Nico Terol und Matteo Baiocco testeten für das Althea Racing Team. Ihre Zeiten wurden allerdings nicht registriert. WSBK-Rookie Terol sagte: "Ich bin sehr zufrieden mit diesen Testtagen, obwohl wir durch das Wetter nur zwei halbe Tage fahren konnten. Runde für Runde fand ich ein besseres Gefühl für die Ducati, aber noch immer fehlen mir ein paar Kilometer, um mich zu verbessern. Wir haben im Team gute Arbeit geleistet, fanden immer die richtigen Lösungen und verbesserten den Grip. Ich bin glücklich und optimistisch, weil ich weiß, dass ich jedes Mal mehr machen kann, mich verbessern will und momentan kann ich es kaum abwarten, weitere Runden auf dem Bike zu drehen."