Nachdem Sylvain Guintoli im ersten Rennen von Katar kräftig Punkte auf Tom Sykes gutmachen konnte, stieg die Spannung vor dem zweiten Lauf, der gleichzeitig der letzte der Saison war, noch einmal auf ihren Höhepunkt. Sobald Sylvain Guintoli an der Spitze lag, konnte ihn 17 Runden lang nichts stoppen. Der Franzose holte den Sieg und ist neuer Weltmeister. Jonathan Rea fuhr auf Platz zwei ins Ziel, während Sykes nicht über Rang drei hinauskam und sich wie schon 2012 im letzten Rennen geschlagen geben musste.

Wie im ersten Rennen bog Sykes als Erster in die erste Kurve ein, während Loris Baz und Leon Haslam in der gleichen Kurve aneinandergerieten und kurz von der Strecke abkamen. Beide Piloten reihten sich am Ende des Feldes wieder ein und kämpften nach und nach weiter nach vorn. Jonathan Rea lag zunächst hinter Sykes und vor Davide Giugliano und Guintoli. Toni Elias, Marco Melandri, Eugene Laverty, Chaz Davies, Alex Lowes und Andrea Andreozzi lagen in den vorübergehenden Top-10.

Eugene Laverty beendete sein WSBK-Abschlussrennen im Kies, Foto: Voltcom Crescent Suzuki
Eugene Laverty beendete sein WSBK-Abschlussrennen im Kies, Foto: Voltcom Crescent Suzuki

In der zweiten Runde übernahm Rea die Führung und ließ Sykes hinter sich, der damit in Schlagdistanz vor Giugliano und Guintoli lag. Auf der Start-Ziel-Linie zog Guintoli vor der dritten Runde an Giugliano vorbei - auf Position drei und damit direkt hinter Sykes. Im hinteren Feld stürzte Laverty und beendete sein letztes Superbike-Rennen vor seinem Wechsel in die MotoGP mit einem Nuller. Glücklicherweise blieb der Nordire unverletzt. Auch Sylvain Barrier und Jeremy Guarnoni stürzten.

Nur wenige Kurven später passierte Guintoli Sykes im Kampf um Platz zwei. Rea lag nur knapp vor den beiden WM-Anwärtern. Nach der vierten Runde zog Guintoli auch an Rea vorbei und übernahm die Führung, während Sykes auf Position drei hinter Rea lag. Aaron Yates stürzte währenddessen auch im zweiten Rennen und wurde nach seinem heftigen Aufprall auf einer Trage von der Strecke gebracht.

Zehn Runden vor Rennende presste sich Sykes an Rea vorbei auf den zweiten Rang und ging auf Jagd nach Guintoli, der bereits eine Sekunde zwischen seine Verfolger und sich gebracht hatte. Zur Rennmitte führte Guintoli noch immer mit starkem Vorsprung vor Sykes und Rea. Elias belegte den vierten Rang vor Melandri, Davies und Giugliano. Baz hatte sich nach seiner Exkursion in der ersten Kurve wieder bis auf Rang acht nach vorn gekämpft. Lowes und Haslam lagen in den Top-10.

Fünf Runden vor Rennende hatte Guintoli einen Vorsprung von drei Sekunden herausgefahren, während Rea an Sykes' Hinterrad hing. Zwei Runden später kämpfte sich Rea an Sykes vorbei auf Position zwei. Guintoli fuhr den Sieg derweilen sauber nach Hause und gewann zum ersten Mal in dieser Saison beide Rennen an einem Tag - was ihm genau zum richtigen Zeitpunkt gelang, denn mit dem Rennsieg krönte sich Guintoli mit 416 Punkten zum Weltmeister 2014. Rea fuhr 3.568 Sekunden hinter dem Franzosen ins Ziel.

Sykes kämpfte das ganze Rennen lang auf seiner Kawasaki und überschritt das Limit oft. Trotzdem reichte die Leistung der ZX-10R es entthronten Weltmeister nicht, um über Rang drei hinauszukommen. Der Brite wurde im letzten Rennen um sechs Punkte von Guintoli geschlagen. Hinter den Podestplätzen kämpfte sich Melandri auf Platz vier an Davies und Elias vorbei. Baz holte noch den siebten Rang vor Giugliano. Lowes und Haslam komplettierten die Top-10, während David Salom die EVO-Klasse als Elfter gewann. Niccolo Canepa, Bryan Staring, Claudio Corti und Andreozzi nahmen die letzten Punkte der Saison mit nach Hause.