Wie lief dein Tag?
Max Neukirchner: Ich bin letztes Jahr das letzte Mal Superbike-WM gefahren, also war das unser erster Auftritt in diesem Jahr. Das ist schon eine schwierige Umstellung, weil es ein komplett anderes Gefühl ist - IDM-Bike zum richtigen Werksbike. Ich muss offiziell zugeben: Ich habe mir das einfacher vorgestellt. Aber es ist sehr schwer, zurechtzukommen, weil man sein Augenmerk jetzt wieder auf die Elektronik legen muss. Im Großen und Ganzen müssen wir mit dem ersten Tag einfach zufrieden sein. Natürlich macht das Team einen super Job und ist sehr konzentriert. Alle arbeiten bestens. Jetzt müssen wir noch ein paar Kleinigkeiten herausfinden. Großenteils liegt es am Grip am Kurvenausgang. Sobald wir ans Gas gehen, müssen wir daran arbeiten, mehr Grip auf den Asphalt zu bringen. Wenn wir das an diesem Wochenende schaffen, dann haben wir hier ganz schnell wieder eine halbe Sekunde gefunden, was uns schon sehr helfen würde.

Ihr habt die Motorräder also komplett ausgetauscht?
Max Neukirchner: Ja, das sind komplett andere Maschinen. Unsere IDM-Maschinen stehen in Köln auf der Intermot. Lorenzo [Lanzi] hat das IDM-Motorrad, das umgebaut wurde.

Was genau ist der Unterschied zwischen deiner Maschine und der von Davide Giugliano, der heute Bestzeit gefahren ist?
Max Neukirchner: Das kann ich nicht sagen. Normalerweise keiner. Klar sind sie viel schneller, schließlich fahren sie schon das ganze Jahr über mit dieser Maschine in diesem Feld und kennen sie in- und auswendig. An der Elektronik, der Traktionskontrolle, der Motorbremse und allem kann man so viel verstellen. Ich denke, wir sind es einfach gar nicht gewohnt, weil es diese 'Spielereien' an der IDM-Maschine nicht gab. Sie wissen genau, wann sie was machen müssen, um das Motorrad fahrbar zu machen.

Wie hast du dich auf das Wochenende vorbereitet?
Max Neukirchner: Wie auf ein ganz normales IDM-Wochenende, weil ich genau weiß, dass ich fit und konzentriert bin und dieses Wochenende auch problemlos konditionell durchhalte. Wir waren letzte Woche noch einmal mit den neuen Maschinen in Mugello testen, was für uns super war.

Ist es ein gutes Gefühl, in der WM zurück zu sein?
Max Neukirchner: Natürlich ist es sehr schön, wieder hier zu sein und sehr viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Trotzdem will ich mich nur auf mich konzentrieren und mein Ziel erreichen. Ich habe schon vorher gesagt, dass ich happy bin, wenn ich unter den ersten Zehn ankomme. Du kannst nicht einfach in die WM kommen und alle bügeln, das geht leider nicht.

Habt ihr schon eine Idee, was ihr bis morgen noch verändern, beziehungsweise verbessern könnt?
Max Neukirchner: Wir sprechen natürlich alles im Team durch und haben einige gute Ideen, die wir morgen umsetzen wollen. Hauptsächlich geht es darum am Kurvenausgang Grip zu finden. Daran wollen wir arbeiten.