Zum Start des zweiten Superbike-Rennens in Jerez hatten sich die Wolken über dem Jerez Circuit verdichtet, dennoch waren die Bedingungen warm und trocken und boten beste Voraussetzungen für ein weiteres packendes 20 Runden langes Rennen. Wie schon im ersten Lauf bahnte sich Marco Melandri nur nach und nach einen Weg an die Spitze. Sobald er diese fünf Runden vor Rennende übernahm, gab es allerdings kein Halten mehr. Der Italiener siegte vor Sylvain Guintoli und Tom Sykes.

Bryan Staring konnte das zweite Rennen nach seinem Crash im ersten Lauf nicht starten. Am Start bog Pole-Mann Loris Baz als Erster in die erste Kurve ein. Melandri, Davide Giugliano und Guintoli reihten sich dahinter ein. Sykes lag zunächst auf Position fünf vor Jonathan Rea und Eugene Laverty. Chaz Davies, Leon Haslam und Alex Lowes komplettierten die Top-10 zunächst. Noch in der ersten Runde gingen Giugliano, Guintoli und Sykes an Melandri vorbei. In Runde drei übernahm Guintoli die Spitze vor Baz und Sykes, der sich auf Position drei nach vorne gearbeitet hatte. Melandri, Giugliano und Davies lagen dicht dahinter.

Wechselhafter Tag für David Salom: Ein EVO-Sieg und eine Nullrunde, Foto: Provec
Wechselhafter Tag für David Salom: Ein EVO-Sieg und eine Nullrunde, Foto: Provec

Sykes kassierte seinen Teamkollegen und damit Position zwei hinter Guintoli. Giugliano schied in Runde vier mit einem technischen Defekt aus. Wie schon im ersten Rennen ging Melandri aggressiv an Baz vorbei, der dabei fast abflog. Doch auch Melandri hatte seine liebe Not und musste Davies gleichzeitig vorbeilassen, eroberte die dritte Position aber schnell zurück. Niccolo Canepa stürzte kurze Zeit später aus dem Rennen und überließ Sylvain Barrier damit die EVO-Spitze. Der Italiener konnte sein Rennen allerdings fortsetzen. David Salom, der das erste EVO-Rennen für sich verbucht hatte, gab nach nur zwei Runden mit zu starken Schmerzen an seinem gebrochenen Kahnbein auf.

Zur Rennmitte zog Guintoli an der Spitze um über eine Sekunde davon. Dahinter fuhr Melandri immer dichter an Sykes heran und machte dem Weltmeister Position zwei streitig. Davies lag an Position vier vor Laverty und Rea. Baz war auf Rang sieben zurückgerutscht, während Haslam, Lowes und Toni Elias weiter unter den besten Zehn lagen. Barrier führte die EVO-Wertung als Elfter an. In Runde elf schnappte sich Melandri den Weltmeister und ging auf die Jagd nach seinem Teamkollegen an der Spitze.

Geoff May schied nach zwölf Runden aus. Andrea Andreozzi stürzte kurz danach und schied aus. Währenddessen holte Melandri kräftig auf Guintoli auf und hing sechs Runden vor Rennende an seinem Hinterrad. Eine Runde später war der Italiener an seinem Teamkollegen vorbei und baute schon nach kurzer Zeit einen kleinen Vorsprung auf. Melandri gewann auch das zweite Rennen vor seinem Teamkollegen. Guintoli fuhr 2.845 Sekunden hinter dem Italiener erneut als Zweiter ins Ziel. Sykes angelte den letzten Podestplatz.

Davies sah die Zielflagge als Vierter vor Rea. Laverty wurde Sechster. Baz musste sich trotz Pole und früher Führung mit Rang sieben begnügen. Haslam belegte Position acht, während Lowes sich gegen Elias im Kampf um Platz neun durchsetzte. Barrier nahm den EVO-Sieg als Elfter mit. Sheridan Morais, Jeremy Guarnoni, Gabor Rizmayer und Canepa eroberten die letzten Plätze unter den besten 15 und nahmen damit die allerletzten Punkte aus Jerez mit nach Hause.

In der Weltmeisterschaft führt Sykes vor den letzten beiden Rennwochenenden der Saison weiter mit 352 Punkten. Guintoli liegt mit 321 Zählern direkt dahinter. Rea hat mit 285 Punkten auf Platz drei noch immer eine theoretische Chance auf den Titel. Melandri rückt an Baz vor auf Position vier der Gesamtwertung.