Unverhofft kommt oft. Zwischen dem ersten und dem zweiten Lauf in Portimao entspannte sich Jonathan Rea in seinem Motorhome und schaute sich im Fernsehen die Tour de France an, als er hörte, wie der Regen auf das Dach seines Motorhomes fiel. Im Rennen gab der Pata-Honda-Pilot vom Start weg Vollgas. "Ich wollte mein eigenes Rennen an der Spitze fahren", erklärte der Brite nach seinem Sieg. "Als die Strecke abzutrocknen begann, haben die Reifen stark abgebaut." Dann begann das Aprilia-Duo Sylvain Guintoli und Marco Melandri immer näher zu rücken. Als sie das Hinterrad von Rea erreicht hatten, übernahm sich Guintoli und riss bei seinem Sturz Melandri mit. "Das war unglücklich für Aprilia, weil sie zu diesem Zeitpunkt viel stärker waren als ich", wusste Rea. "Das war ein schöner Sieg, auch wenn ein Sieg im Trockenen noch cooler gewesen wäre. Das Team hat so hart gearbeitet, um das Paket an die Spitze zu bringen. Es ist super, hier zu sein. Ich hätte nicht damit gerechnet."

Ducati-Pilot Davide Giugliano profitierte ebenfalls von den schwierigen Bedingungen und ergatterte Platz zwei. "Mein Bike war sehr gut", so der Italiener. "Ich bin happy mit diesem Ergebnis und für Ducati, die beide Bikes auf dem Podium haben. Das ist sehr wichtig." Nun geht es in zwei Wochen nach Laguna Seca. "Diese Strecke mag ich noch lieber", freut sich Giguliano.

Giuglianos Teamkollege Chaz Davies wurde nach einem harten Rennen Dritter. "Es hat wirklich geholfen, von Anfang an vorne zu sein", ist sich der Brite bewusst. "Das ist mein erstes Podium im Nassen, obwohl wir normalerweise im Nassen Probleme haben." Dank seiner Crew lag die Ducati Panigale unglaublich in der portugiesischen Nässe. "Ich habe das Podium schon im Kampf mit Leon [Haslam] und Alex [Lowes] gerochen. Ich bin froh, dass wir es am Ende geschafft haben. Vielen Dank an mein Team." Schließlich grüßte Davies noch seinen Vater: "Alles Gute an meinen Dad, der morgen Geburtstag hat."