Wer's verpennt hat, ist definitiv selbst schuld. Obwohl die Ergebnisse aus Malaysia recht eintönig klingen, boten die beiden Aprilia-Piloten definitiv genug Unterhaltung. Dazu sorgte Loris Baz mit seinem Abräum-Manöver im ersten Rennen für noch etwas mehr Spannung. Schließlich soll es sich Tom Sykes an der WM-Spitze auch nicht zu gemütlich machen. Obwohl wir natürlich seine Schmerzen bedauern, könnten wir seinem Teamkollegen an dieser Stelle danken - denn ohne den Nuller von Sykes hätte das Feld in beiden Rennen womöglich ganz anders ausgesehen.

Dazu bedanken wir uns bei Petrus - mit den Superbikern scheint er es in Asien echt gut zu meinen. Schließlich ist in Sepang normalerweise alle zwei Tage mit einigen heftigen Regenschauern zu rechnen. Dieses Mal war es eine ganze Woche trocken. Prima. Außerdem freuten wir uns natürlich, Mick Doohan als Botschafter des Sepang International Circuit anzutreffen. Für die Premiere und eines der besten WSBK-Wochenenden war also alles serviert.

Abräumer des Wochenendes

Richtig sauber abgeräumt hat an diesem Wochenende definitiv Marco Melandri. Nachdem sich der Italiener seit Saisonbeginn mit der Aprilia abplagt und keine signifikanten Ergebnisse holen konnte, weil er sich schlichtweg nicht an die RSV gewöhnen will, sondern versucht, das Bike an sich anzupassen, sah man ihn in Malaysia endlich wieder strahlen. Noch vor diesem Wochenende wurden sogar Trennungsgerüchte verbreitet. Mit dem Doppelsieg sollten diese jetzt vom Tisch sein und zwischen Melandri und Aprilia herrscht wieder Friede, Freude, Eierkuchen. So soll das doch sein.

Wer auf's Podest humpelt, darf auch das Team nass machen, Foto: Voltcom Crescent Suzuki
Wer auf's Podest humpelt, darf auch das Team nass machen, Foto: Voltcom Crescent Suzuki

Pechvogel des Wochenendes

Richtig viel Pech hatte der Weltmeister am Sonntag. Nachdem er scheinbar endlich die Lösung gefunden hatte, mit den Aprilia-Piloten mitzuhalten, wurde er ausgerechnet von seinem Teamkollegen abgeschossen und musste das zweite Rennen auch noch unter Schmerzen fahren. Aber auch Baz kann einem wahrlich leid tun: Der Franzose hatte keine Chance, den Unfall zu verhindern. Aber zumindest hätte er sich bei den Konkurrenten entschuldigen können. Pech hatten auch Alex Lowes und Jonathan Rea, die dummerweise auch Opfer des Baz-Sturzes wurden. Letzterer zeigte dafür aber noch eine richtig starke Leistung und beendete das Rennen sogar auf Platz sechs. Ein weiterer Pechvogel war Claudio Corti, der zwei Mal mit technischem Defekt aufgeben musste und im zweiten Lauf durch sein brennendes Bike sogar noch für eine Menge Rummel und Zeitverzögerung sorgte.

Kämpfer des Wochenendes

Am härtesten zu kämpfen hatte wohl Davide Giugliano. Der Ducati-Pilot fuhr beide Rennen mit einer Grippe - und das bei weit über 30 Grad feuchter Hitze. Arme Sau! Sorry, aber anders kann man es kaum ausdrücken. Auch Eugene Laverty biss sich durch. Bei seinem MotoGP-Test auf Phillip Island stürzte der Nordire, trat nur wenige Tage später mit einer Knöchelverletzung an und humpelte sogar aufs Podest. Respekt! Auch die Leistung von Sykes verlangt höchsten Respekt ab, schließlich fuhr auch er nach seinem Sturz im ersten Rennen mit angeschlagener Hand. Ein Knochen war wohl nicht gebrochen, aber die Schmerzen unter dieser Hitze waren sicher fast unerträglich. Richtig starke Kämpfer waren an diesem Rennsonntag auch Melandri und Sylvain Guintoli, die eine eigene Aprilia-Show für die zahlreichen malaysischen Fans lieferten.

Überraschung des Wochenendes

Am überraschendsten war wohl das plötzliche Wiederaufleben des Marco Melandri. Der Italiener kämpfte an diesem Wochenende nicht mehr um die goldene Ananas, sondern bewies seine Klasse und zeigte der Welt noch einmal, warum er auch als werdender Vater noch zum heißen Eisen gehört und dass er die Aprilia wohl endlich im Griff hat. Vielleicht - und da lehnen wir uns jetzt weit aus dem Fenster - war Melandri auch schlichtweg befreiter, da seine schöne, auf und ab hüpfende Freundin an diesem Wochenende mit dem ungeborenen Nachwuchs zu Hause bleiben musste.

Bonus des Wochenendes

Apropos heiß und hüpfend: Auch die asiatischen Grid Girls konnten sich mehr als sehen lassen. Als Bonus schieben wir noch eine Galerie mit den schönen Mädels von Pirelli, Tissot, Alpha Romeo und den Teams hinterher. Viel Spaß damit.