Nach einem rennfreien Wochenende startet die Superbike-WM wieder durch. Am 27. April wird auf dem TT Circuit Assen um Punkte gefahren. Der holländische Kurs ist bei Fahrern ebenso beliebt wie bei Fans, nur Phillip Island zieht mehr Anhänger von Sykes und Co an. Seit 1992 trägt die Superbike-Weltmeisterschaft ein Rennen in Assen aus und nach der überzeugenden Performance von Aragon (zwei Doppelsiege in zwei Rennen) brennt das Kawasaki-Duo Tom Sykes und Loris Baz darauf, den Gegnern den nächsten Schlag zu versetzen.

Erneute Kawasaki-Dominanz?

Sykes, der die WM knapp vor Baz anführt und 2013 im zweiten Assen-Rennen nur knapp von Eugene Laverty geschlagen wurde, wird als klarer Favorit gehandelt. Lediglich Aprilia-Pilot Sylvain Guintoli, der ein Rennen auf Phillip Island gewann, ist in der WM-Tabelle einigermaßen noch in Schlagdistanz des Kawasaki-Duos. Der Franzose liegt elf Punkte hinter Sykes, ihm folgen Marco Melandri, Jonathan Rea und Eugene Laverty.

Besonders Rea darf sich vom Assen-Wochenende einiges erwarten: von den aktiven Fahrer ist Rea, der mit den meisten Siegen an der "Kathedrale des Motorsports". Der Ire triumphierte bereits vier Mal in Assen, 2010 sogar zwei Mal an einem Wochenende. Laverty hofft gemeinsam mit seinem Teamkollegen Alex Lowes auf ein gutes Ergebnis, immerhin sollte die Strecke Suzuki entgegenkommen. Auch Davide Giugliano und Chaz Davies müssen nach den eher mäßigen Resultaten in Aragon auf gute Ergebnisse hoffen.

EVO-Klasse: Camier ersetzt erneut Barrier

Wann kehrt Sylvain Barrier zurück?, Foto: BMW AG
Wann kehrt Sylvain Barrier zurück?, Foto: BMW AG

Bei BMW wird der nach einem schweren Verkehrsunfall verletzte Sylvain Barrier erneut von Leon Camier ersetzt. Als Zwölfter war der Brite im ersten Rennen in Aragon bester EVO-Fahrer. Das Team von MV Agusta RC will in Assen seine Lernkurve fortsetzen und die Lücke zur EVO-Konkurrenz weiter schließen. Trotz der Total-Ausfälle von Ayrton Badovini und Christian Iddon positivem Debüt der frisch homologierten Bimota sind die Neuankömmlinge bereit, sich erneut mit der EVO-Konkurrenz auf der Strecke zu messen.

Die Strecke: TT Circuit Assen

Die Traditionsrennstrecke, auch bekannt als Circuit van Drenthe, übt trotz der massiven Verkürzung im Jahr 2006 eine ungebrochene Faszination auf Fahrer, Teams und Fans aus. Der Knackpunkt einer jeden Runde ist der letzte Streckenabschnitt vor Start und Ziel mit seinen leicht überhöhten Kurven und der letzten Schikane, die schon oft Schauplatz einiger Dramen in der letzten Runde war.

World Supersport: Kevin Wahr betreibt Wiedergutmachung

Kevin Wahr will den Ausfall von Aragon vergessen, Foto: RS Wahr by Kraus Racing
Kevin Wahr will den Ausfall von Aragon vergessen, Foto: RS Wahr by Kraus Racing

Auch für die Supersport-WM ist Assen die dritte Station im Kalender. Nachdem sich der dreifache Champion Kenan Sofuoglu mit einem Sieg in Aragon zurückmeldete, wird er als klarer Favorit für das Rennen in den Niederlanden gehandelt. Die einheimischen Fans werden besonders Lokalmatador Michael van der Mark unterstützen, der nach seinem ersten Sieg jagt. Kev Coghlan, der trotz eines unglücklichen Sturzes in Aragon immer noch die WM anführt, muss sich gegenüber dem Zweitplatzierten Florian Marino dringend etwas Luft verschaffen.

Kevin Wahr, der das Rennen in Aragon wegen eines technischen Defekts aufgeben musste, ist für eine Wiedergutmachung bereit. "Ich schaue erwartungsvoll in Richtung Assen. In der jetzigen Situation, in der unsicher ist, an wie vielen Rennen wir noch teilnehmen können, gibt es für mich nur ganz oder gar nicht", so Wahr.