Beim letzten Superbike-Wochenende in Jerez nutzte Tom Sykes bereits seinen ersten Matchball zum Gewinn der Weltmeisterschaft. Nach einem zaghaften Start in Lauf eins fuhr Sykes schnell auf einen einsamen und sicheren dritten Rang, welchen er ohne große Vorkommnisse problemlos bis ins Ziel hielt. Durch die sechzehn hinzugewonnen Punkte blieb sein Vorsprung gegenüber Sieger Eugene Laverty vor dem letzten Rennen mit 28 Punkten über der magischen 25er-Marke - Sykes war Champion.

"Worte können nicht beschreiben, wie ich mich gerade fühle", rang Sykes um Fassung. "Ich bin normalerweise sehr realitätsverbunden und rational, aber seit den Rennen in Magny-Cours habe ich mich des Öfteren dabei erwischt, wie ich geträumt habe. Alleine schon von der Weltmeisterschaft zu träumen brachte bei mir Gänsehaut hervor, jedoch war das vielleicht ein Viertel der Gefühle, die ich im Moment erlebe."

Im Stile eines Champions schaffte es Sykes jedoch, sich vor dem zweiten Rennen komplett auf seinen Job zu fokussieren, und lieferte zum Saisonabschluss eine ansehnliche Leistung ab. Nach dreizehn Führungsrunden musste er sich lediglich dem an diesem Tag in Ausnahmeform fahrenden Doppelsieger Laverty geschlagen geben.

"Ich wollte mich in Rennen zwei anständig aus der Saison verabschieden und so nah wie möglich an der Spitze dranbleiben", verriet Sykes seine Intentionen im ersten Rennen als Titelträger. "Ich merkte im Rennen jedoch eine emotionale Leere und schaffte es gegen Ende nicht, den nötigen Biss für einen ernsthaften Angriff auf Eugene aufzubringen. Es war sein Rennen - er hat unheimliche Stärke demonstriert und verdient gewonnen."