Mit einer großen Portion Selbstvertrauen kommt Eugene Laverty nach Laguna Seca, schließlich gelang dem Nordiren zuletzt in der Türkei ein Doppelsieg, mit dem er sich wieder mitten in den Meisterschaftskampf katapultiert hat. 26 Punkte beträgt sein Rückstand auf Tabellenführer Tom Sykes. Laguna Seca ist für den 27-Jährigen Neuland. Noch dichter dran ist zwar Silvain Guintoli, doch der Franzose kämpft mit seiner Schulter, und in Kalifornien steht nun eine der physisch anstrengendsten Strecken des Jahres auf dem Programm. Für das Aprilia-Werksteam ist Laguna Seca bekanntes Territorium, schließlich gastierte die Superbike-WM dort bereits zu Beginn des Jahrtausends.

Den Sieg von Troy Corser im Jahr 2000 möchte das italienische Werksteam natürlich gerne wiederholen. In Frage kommt dafür vor allem Eugene Laverty, dessen Doppelschlag in Istanbul unterstrichen hat, wie gut er mittlerweile mit der RSV4 zurechtkommt. Zwar muss er wieder eine neue Strecke lernen, doch das erwies sich bereits in Istanbul als gutes Omen. "Ich habe Laguna Seca bislang nur im Fernsehen gesehen", so der zweifache Supersport-Vizeweltmeister. "Es scheint eine sehr technische Strecke zu sein und es wird wichtig sein, dass ich meine Hausaufgaben mache."

An mangelndem Selbstvertrauen soll es dabei nicht scheitern: "Wir kommen nach zwei starken Rennen in Istanbul, die mir viel Selbstvertrauen für diesen Lauf gegeben haben, gestärkt hierher." Natürlich werde es schwierig werden, den Doppelsieg zu wiederholen, "aber das wird uns nicht davon abhalten, es zu versuchen." Er erwartet einen harten Kampf um die Meisterschaft: "Es sind noch immer vier Fahrer im Kampf um den Titel. Wir sind bereit für einen spannenden Rest der Saison!"

Guintoli: Gas geben und durchbeißen

Eugene Laverty hat in Istanbul viel Selbstvertrauen getankt, Foto: Aprilia
Eugene Laverty hat in Istanbul viel Selbstvertrauen getankt, Foto: Aprilia

Einer dieser vier ist Silvain Guintoli, doch der Franzose kämpft noch immer mit seiner Schulter, die ihn schon in Istanbul beeinträchtigt hat. Nicht die besten Voraussetzungen angesichts des kurvigen Mazda Raceways, auf dem kaum Zeit zum Verschnaufen ist. "Istanbul war ein schwieriges Rennen und meine Schulter war nach den Rennen in einem schlechten Zustand. Ich habe alles und mehr gegeben und bin auf das Podium gekommen, aber um den Titel zu holen benötige ich bessere Resultate", so der 30-Jährige.

Wenigstens muss er die Strecke nicht neu erlernen, war er schließlich schon einmal in der MotoGP in Laguna Seca unterwegs. Auch der physische Herausforderung ist er sich bewusst, doch er ist bereit, für den WM-Titel an die Grenzen und darüber hinaus zu gehen: "Laguna ist eine physisch anspruchsvolle Strecke. Ich werde also leiden, aber wie man in den USA sagt: No pain no gain!"