In einem Herzschlagfinale verpasste Sylvain Gunitoli mit seiner letzten fliegenden Runde in der dritten Superpole lediglich um 22 Tausendstelsekunden die Pole Position. Nachdem der Aprilia-Pilot und WM-Zweite beide Freien Trainings und die beiden Qualifyings problemlos für sich entschieden hatte, bedeutete dies einen kleinen Rückschlag gegenüber WM-Hauptrivale Tom Sykes. Hinter Sykes und Guintoli fand sich eine ganze Armada an Aprilia-RSV4-Maschinen. Guintolis Werksteam-Kollege Eugene Laverty belegte letztlich Rang vier, die beiden Satelliten-Aprilias von Davide Giugliano und Toni Elias komplettierten die Top-5 auf den Rängen drei und fünf.

Nachdem starker Regen am Morgen das zweite Qualifying quasi weggewischt hatte, verhinderten Regen und eine nasse Strecke auch in der ersten Hälfte des zweiten Freien Trainings Fahren am Limit. Pünktlich zu den drei Superpole-Sessions der Top-15 Fahrer war die Strecke jedoch komplett abgetrocknet und es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch der Topfahrer. Mit vier Fahrern in den Top-5 demonstrierte Aprilia eindrucksvoll seine Dominanz im Istanbul Park, wenn auch mit einem kleinen Schönheitsfehler:

"Es war so verdammt knapp am Ende", ärgert sich Guintoli über die verpasste Pole Position. "Ich habe auf meiner letzten schnellen Runde leider einige Fehler gemacht, die mir wohl Startplatz eins gekostet haben. Jedoch ist es das Wichtigste, überhaupt aus Reihe eins zu starten." Angesichts von nur einem Punkt Rückstand auf den WM-Führenden Sykes dürften die beiden Rennen am Sonntag an Spannung nicht zu überbieten sein. "Der WM-Kampf wird heißer und heißer. Ich werde alles geben um Tom zu schlagen und zwei gute Ergebnisse einzufahren", verspricht Guintoli.

Eugene Laverty, der sich ebenfalls noch einmal im WM-Kampf zurückmelden will, erreichte nach der Bestzeit in der zweiten Superpole nach Problemen auf dem zweiten Reifensatz lediglich Startplatz vier und wird sich in den Sonntagsrennen gewaltig strecken müssen: "Leider konnte ich meine Topzeit aus der zweiten Superpole im letzten Durchgang nicht wiederholen", erklärt Laverty leicht verärgert. "Jedoch ist auch der vierte Startplatz alles andere als schlecht und ich denke dass die ersten Vier allesamt realistische Chancen auf den Sieg in beiden Rennen haben."