Das Starterfeld der Superbike-WM wurde schon am ersten Tag des Debüt-Auftritts in Istanbul erheblich dezimiert. Gleich vier Piloten kamen auf der für die meisten Fahrer unbekannten Strecke zu Sturz und verletzten sich zum Teil schwer. Vor allem der Staub auf dem länger nicht von Motorrädern befahrenen Kurs setzte den Fahrern zu. "Die Strecke war sehr schmutzig, es war rutschig und dadurch sehr schwer vorhersehbar wie sich das Motorrad verhalten würde", schilderte Jules Cluzel die Situation. Der Franzose konnte sich am Freitag auf seiner Suzuki halten, vier seine Kollegen gelang das nicht mehr. Teamkollege Leon Camier etwa musste noch am Freitag operiert werden. Bei einem Highsider hatte sich der Brite seinen rechten Fuß an nicht weniger als sieben (!) Stellen gebrochen.

Max Neukirchner verließ Istanbul sogar schon wieder und machte sich auf den Weg nach Berlin. In Chemnitz wird sich der Sachse einer Operation der rechten Hand unterziehen müssen, die er sich an zwei Stellen brach, wobei ein Mittelhandknochen schief steht und mit einer Schraube fixiert werden muss.

Bei Carlos Checa herrscht über das genaue Ausmaß seiner in Istanbul erlittenen Verletzung noch Unklarheit. Der Spanier klagte über Schmerzen in der Brust und im Handgelenk. "Wir wissen wir noch nicht, ob es ein erneuter Bruch oder nur eine schwere Prellung ist", gab Checa zu, für den das Wochenende in jedem Fall vorbei ist. Teamkollege Ayrton Badovini darf noch hoffen. Der Italiener musste zwar das erste Qualifying auf Anraten der Ärzte auslassen, wird sich am Samstag aber eine Fitnesscheck unterziehen. Zumindest gebrochen dürfte bei Badovini nichts sein: "Beim Sturz habe ich meinen Fuß zwischen dem Motorrad und dem Boden eingeklemmt, wobei ich sämtliche Bänder überdehnt habe und mit zudem eine Vene geplatzt ist."

Da der am Nürburgring schwer gestürzte Loris Baz am Freitag von den Rennärzten keine Freigabe für das Wochenende bekommen hatte, konnten im ersten Qualifying nur 15 Piloten eine Zeit setzen.