Trotz guter Leistungen im Trockenen starten die beiden WM-Anwärter Sylvain Guintoli und Eugene Laverty aufgrund großer Probleme im Nassen nur aus den Startreihen drei und vier. Bei einsetzendem Regen hatte die Rennleitung das Superpole-Qualifying kurzerhand auf lediglich zwei Runden á zwanzig Minuten modifiziert. Statt zwei Eliminations-Sessions mit je drei ausscheidenden Fahrern wurde das Feld nach den ersten zwanzig Minuten direkt um sechs Piloten reduziert, während die verbliebenen neun Fahrer die ersten drei Startreihen unter sich ausmachten.

Während sich WM-Spitzenreiter Guintoli als Dritter ohne Probleme für den finalen Durchgang qualifizierte, scheiterte Teamkollege und Titel-Anwärter Laverty nach großen Setup-Problemen bereits nach den ersten zwanzig Minuten. Trotz großer Hoffnungen auf eine vordere Platzierung war Guintoli in der zweiten Superpole nicht in der Lage, sich in den schwierigen Bedingungen weiter zu steigern. Angesichts der Tatsache, dass seine Schulterverletzung noch nicht vollständig genesen ist, verzichtete Guintoli auf hohes Risiko und beendete die Session auf Platz acht, gleichbedeutend mit der dritten Startreihe. Jedoch darf sich Guintoli vor allem bei trockenen Bedingungen berechtigte Hoffnungen auf ein gutes Rennergebnis machen. Im Freien Training am Morgen lag er mit einer halben Sekunde Rückstand auf die Spitze auf Rang sechs in der Gruppe der Favoriten.

"Das Positive des heutigen Tages ist, dass wir unsere Geschwindigkeit sehr gut weiterentwickelt haben", gibt sich Guintoli kämpferisch. "Ich bin definitiv bereit für die Rennen. Leider lief die Superpole nicht wie gewünscht und ich konnte im Nassen nicht an meine Leistungen im Trockenen anknüpfen. Ich muss mich auf einen harten Arbeitstag morgen einstellen, aber nach meinen Informationen ist für die Rennen trockenes Wetter angekündigt, was sehr gut für uns ist."

Dass ein gutes Ergebnis in der Eiffel dennoch kein Selbstläufer wird, weiß auch der WM-Spitzenreiter: "Natürlich müssten wir für ein gutes Ergebnis viele Gegner auf der Strecke passieren, aber ich bin zuversichtlich, dass die Leistungsfähigkeit meiner RSV4 mir einen Vorteil bringen wird."

Teamkollege Laverty schaffte es mit seinem Boxenteam nicht rechtzeitig, das Setup auf den plötzlich einsetzenden Regen abzustimmen, was ihn die Chance auf eine gute Startplatzierung kostete. Nach seinem Ausscheiden in Superpole eins geht der Ire lediglich aus der vierten Startreihe von Position zwölf ins Rennen - ein herber Rückschlag für den WM-Anwärter. Jedoch gibt sich auch Laverty nach schnellen Zeiten im Trockenen angesichts der Wetterprognose zuversichtlich für die Rennen:

"Natürlich lief die Superpole für uns nicht ideal", weiß Laverty um das Defizit gegenüber der Konkurrenz. "Dies war definitiv die schlechteste Qualifikation meiner Saison und das ist natürlich eine große Hypothek für die Rennen. Es ist wirklich schade, da ich in den Trainings im Trockenen sogar auf den abgenutzten Reifen sehr schnell unterwegs war und somit für morgen gute Voraussetzungen auf eine Topplatzierung gehabt hätte." Dass für die Rennen dennoch einiges möglich ist, gibt dem Aprilia-Piloten Auftrieb: "Ich bin mir sicher, dass wir in der zweiten Hälfte des Rennens sehr konkurrenzfähig sein werden und voll angreifen können. Problematisch könnten allerdings die ersten paar Runden werden, weil man im Pulk natürlich viel Zeit auf die Spitze verlieren kann."