Das Regelwerk für die World Superbike 2014 steht. Schon seit einigen Wochen steht fest, dass es ab der kommende Saison - ähnlich wie in der MotoGP - eine EVO-Klasse in der WSBK geben wird. Genaue technische Details gab es bis dato aber nicht. Das 13-seitige geänderte Regelwerk hier aufzuführen, wär etwas übertrieben. Motorsport-Magazin.com fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen:

Neues Regelwerk

Für alle Starter in der World Superbike gibt es ab der kommenden Saison Beschränkungen: Für Fahrwerk und Bremsen werden Preisobergrenzen eingeführt, die Übersetzung der Gangschaltung wird eingeschränkt, dazu wird ein System (auch in der Superstock) eingeführt, wie es schon erfolgreich in der MotoGP umgesetzt wurde: Es gibt nur noch eine beschränkte Anzahl an Motoren, die pro Motorrad in einer Saison verwendet werden dürfen.

Motoren: Ab 2014 darf ein Fahrer nur noch acht Motoren pro Saison verwenden. Im Vergleich zur MotoGP eine höhere Anzahl, durch zwei Rennen am Sonntag aber auch durchaus berechtigt und im direkten Vergleich also ähnlich. Damit wird die Verlässlichkeit der Motoren ein größerer Faktor, zudem wünscht Carmelo Ezpeleta mit der begrenzten Anzahl auch das Tuning einzudämmen. Ziel ist es, besonders den Teams mit geringeren finanziellen Mitteln zu helfen, indem den 'Großen' ein Riegel vorgeschoben wird.

Getriebeübersetzungen: Die Teams haben ab 2014 die Wahl zwischen zwei Getriebeübersetzungen und zwei primären Übersetzungsverhältnissen oder drei Getriebeübersetzungen. Damit haben die Teams die Wahl zwischen zwei oder drei Getriebeübersetzungen mit Übersetzungsverhältnissen, die sie frei kombinieren können. Schon zu Beginn der Saison müssen die Übersetzungen festgelegt werden. Durch diese Regel haben die Teams zum einen weniger Material, das sie an jede Strecke bringen müssen, sie müssen keine Zeit mehr damit verbringen, Zahnräder zu wechseln und Getriebe zu bauen oder Computersimulationen durchlaufen lassen, um die besten Kombinationen herauszufinden. Zudem soll auch damit das Tuning eingeschränkt werden, das den größeren Teams oft einen Vorteil im Vergleich zu den kleineren verschafft.

Fahrwerk und Bremsen: Die Beschränkungen bei Fahrwerk und Bremsen sollen die größte Einsparung bringen. Obwohl die Teile selbst nie zu teuer waren, stiegen die Ausgaben für deren Service in die Höhe. Mit den neuen Regeln müssen Fahrwerkshersteller verschiedene Teile des Fahrwerks weiter warten und verbessern, werden allerdings nach einer offiziellen Preisliste bezahlt und müssen für alle Teams zur Verfügung stehen. Ähnlich sieht es auch bei den Teilen der Bremse aus. Jeder Bremsenhersteller muss eine Liste von Teilen auf Anfrage zu einem Festpreis liefern und das auch an Teams, die keinen Service-Vertrag mit ihnen haben.

Zudem wurden kleinere Restriktionen an der Kurbelwelle, am Ansaugtrakt-System und der Airbox festgelegt.

EVO-Klasse

Zu den EVO-Bikes zählen ab der kommenden Saison alle Motorräder, die mit einem Superstock-Motor und einem Superbike-Chassis ausgestattet sind. Im Vergleich zum MotoGP-CRT-System dürfen die EVO-Bikes in der Superbike nur sechs Motoren nutzen - während die Werksbikes acht zur Verfügung haben. Die Superstock1000-Piloten dürfen während der ganzen Saison hingegen nur drei Motoren nutzen. Die Motor-Modifikationen werden so eingeschränkt sein wie in der Superstock1000-Klasse, dafür dürfen die EVO-Bikes den Superbike-Auspuff verwenden.

Die Vorschriften für die Getriebe werden zwischen den neuen WSBK- und den aktuellen Superstock-Regeln verankert. Ein EVO-Team darf eine eigene Getriebeübersetzung auswählen, allerdings nur ein Übersetzungsset für die ganze Saison verwenden. Die primären Übersetzungsverhältnisse müssen beim Standard bleiben. Die Elektronik bleibt grundsätzlich wie in der Superstock, beschränkt auf einen Standard ECU mit modifizierter Software oder als kit ECU, der von den Herstellern genehmigt sein muss und eine Preisobergrenze hat.

Mit der EVO-Klasse soll - wie schon zuvor mit der CRT in der MotoGP - auch in der World Superbike eine kostengünstige Einsteigerklasse geschaffen werden, die sich auch Teams mit kleineren Budgets leisten können. Zu Beginn der Saison 2013 zählte das WSBK-Starterfeld nur 19 Stammpiloten. Bisher haben bereits zwei Teams Interesse an einem EVO-Status angemeldet.