Was genau macht dich in der Superpole immer so stark?
Tom Sykes: Ich weiß es nicht. Mein Crewchief macht mir Komplimente, dass ich mich schnell an verschiedene Gegebenheiten anpassen kann, aber ich weiß es nicht. Am Ende sind Kawasaki und ich aus unerklärlichen Gründen immer etwas besser auf dem weicheren Reifen, aber der Haupt-Fokus liegt auf dem Renntag. Natürlich ist es schön, die Superpole zu gewinnen, aber 25 Punkte würde ich vorziehen.

Du hast also keine spezielle Strategie?
Tom Sykes: Nein, nichts Spezielles. Es gibt vielleicht ein paar kleine Dinge für mich selbst, aber nichts Besonderes.

Rund um die Uhr, Foto: Kawasaki Racing Team
Rund um die Uhr, Foto: Kawasaki Racing Team

Was fehlt dir dann in den Rennen?
Tom Sykes: Letztes Jahr hatten wir Probleme mit dem Reifenabbau und einfach keine Konstanz. Kawasaki hat für dieses Jahr aber wirklich gut gearbeitet und wir haben bei den Wintertest enorm viele Runden gedreht, um das Paket besser zu verstehen. Jetzt haben wir ein ziemlich starkes Paket, auch über die Renndistanz. So weit so gut. Wir können uns noch immer ein bisschen verbessern, aber insgesamt ist der Reifenabbau viel besser als noch im letzten Jahr.

In Donington hat das auch ziemlich gut bei dir geklappt...
Tom Sykes: Ja, Donington war unglaublich! Genau bei meinem Heimrennen fuhren wir das perfekte Rennwochenende, nahmen das Gentleman-Sandwich aus Pole Position und zwei Rennsiegen mit und dazu noch den neuen Streckenrekord in der Superpole und einen neuen Rundenrekord im Rennen. Das war wirklich magisch. Man kann es sich nicht leisten, ein schlechtes Wochenende zu haben. Ich bin noch immer glücklich, dass ich das geschafft habe und hoffe natürlich, dass es mir noch mal gelingt.

Hast du irgendwelche Veränderungen in der WSBK bemerkt, seit Dorna Hauptvermarkter ist?
Tom Sykes: Insgesamt nicht so viel. Ich achte nicht sehr auf solche Dinge, ich konzentriere mich lieber auf mich selbst. An den ersten Rennwochenenden ist mir bisher nur aufgefallen, dass die Motorhomes im Fahrerlager geparkt werden. Es ist das erste Mal in meiner Superbike-Karriere, dass ich Ohrenstöpsel zum Schlafen brauche. Es gibt einige verrückte Leute, die samstagabends um 11 beginnen Party zu machen. Das ist so komisch. In Portimao waren wir wieder im normalen Motorhome-Bereich. Es war schön, wieder einmal gut schlafen zu können. Das ist das Auffälligste, das ich beobachtet habe. Aber ich kümmere mich eben nicht allzu viel darum. Ich entspanne mich lieber in meinem Motorhome.

Was ist in diesem Jahr deine größte Herausforderung?
Tom Sykes: Ich denke die schwerste Herausforderung hatten wir schon im letzten Jahr. Wir musste eine Menge an der ZX-10R arbeiten. Dieses Jahr sind wir meiner Meinung nach von Anfang an konstanter, also denke ich, dass der härteste Teil bisher der Sturz beim ersten Test in Australien war. Ich habe mir drei Rippen und mein Handgelenk gebrochen und wir mussten irgendwie gut mit dieser Situation umgehen und versuchen, nicht allzu viele Punkte auf unsere Konkurrenten zu verlieren. Das war bisher das Härteste und hoffentlich bleibt es auch so.

Wie sieht dein Plan für die Zukunft aus? Denkst du schon über das nächste Jahr nach?
Tom Sykes: Momentan nicht. Ich bin unheimlich auf die Gegenwart konzentriert. Ich habe den Titel im letzten Jahr um einen halben Punkt verloren, das müssen wir definitiv jetzt erst einmal richten. Ich will die ZX-10R verbessern, weiter so gut fahren und wenn wir sehr konkurrenzfähig sein und Rennen gewinnen können, denke ich, dass sich der Rest von ganz alleine regelt.