BMW-Werksfahrer Marco Melandri wird die sechste Runde der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen. In der Superpole-Qualifikation, die wegen eines Regenschauers unterbrochen werden musste, belegte Melandri mit seiner BMW S 1000 RR den vierten Rang. Sein Teamkollege Chaz Davies hatte einen schwierigen Tag. Er stürzte in der Schlussphase des freien Trainings schwer, zwei Stunden vor Beginn der Superpole. Davies wird morgen als Zwölfter aus der vierten Reihe starten.

Im zweiten Qualifikationstraining am Morgen war es noch trocken, doch mittags zog ein leichter Regenschauer über den Kurs. Deshalb warteten die meisten Fahrer im freien Training zunächst ab und gingen erst dann auf die Strecke, als diese wieder trocken war. Wenige Minuten vor Schluss verlor Davies auf einer Kuppe die Kontrolle über das Heck seines Bikes und stürzte. Er zog sich eine Wunde am rechten Arm zu, die in der Clinica Mobile genäht wurde.

Die Superpole startete bei trockenen Bedingungen. Melandri und Davies absolvierten ihre ersten fliegenden Runden auf Rennreifen. Dann ließ Davies den ersten seiner beiden Qualifikationsreifen aufziehen. Damit fuhr er die zweitschnellste Zeit der Superpole 1. Melandri bestritt ein weiteres Outing auf Rennreifen und wurde Sechster. Zu Beginn der Superpole 2 setzten beide BMW Werksfahrer auf Qualifikationsreifen. Doch während sich die Piloten auf ihrer ersten fliegenden Runde befanden, musste die Session wegen eines Regenschauers unterbrochen werden. Davies hatte das Pech, dass er dabei bereits mit seinem zweiten und letzten verfügbaren Qualifikationsreifen unterwegs war. Das Format der Qualifikation wurde in "Wet Superpole" umgeändert. Damit gab es statt der Superpole 2 und 3 nur noch einen 20-minütigen entscheidenden Abschnitt. An dieser "Final Wet Superpole" nahmen alle zwölf Fahrer teil, die sich für die Superpole 2 qualifiziert hatten.

Melandri ging zunächst mit Rennreifen, dann mit seinem zweiten Qualifikationsreifen auf die Strecke. Damit fuhr er die viertschnellste Zeit. "Es war eine ganz gute Qualifikation, aber wir sind für morgen noch nicht ganz zu einhundert Prozent gerüstet. Positiv ist, dass wir zum ersten Mal mit Qualifikationsreifen richtig attackieren konnten. Wir haben heute das Heck des Bikes verbessert, aber bezüglich der Front sind wir nicht mehr ganz so zufrieden wie gestern. Wir müssen für morgen das bestmögliche Paket schnüren, damit wir ein gutes Renntempo gehen können. In den Rennen wird es wichtig sein, so gut wie möglich zu starten. Es ist kein Problem, dass ich in der zweiten Reihe stehe. Ich muss nur gleich nach dem Start vorn zur Führungsgruppe gehören, damit ich dann um die vordersten Plätze kämpfen kann", verriet der Italiener seinen Plan für den Sonntag.

Davies entschied sich ebenfalls, zunächst mit einem Rennreifen zu fahren. Sein zweites Outing bestritt er mit dem bereits gebrauchten Qualifikationsreifen. Es gelang ihm nicht, eine konstant schnelle Runde zu fahren, und er wurde Zwölfter. Dementsprechend verärgert zeigte sich der Brite: "Es ist frustrierend, denn vor dem Sturz habe ich gespürt, dass wir die RR verbessert hatten. Dieses Gefühl führte zum Teil auch zum Sturz, denn ich habe mehr Geschwindigkeit mit über die Kuppe genommen. Das Bike hob auf der Kuppe mehr oder weniger ab, und deshalb war es ziemlich ein heftiger Sturz. Ich habe ein Loch im Ellbogen und bin recht hart mit dem Kopf aufgeschlagen, deshalb habe ich mich vor der Superpole nicht besonders gut gefühlt. In der letzten Session konnte ich den Qualifikationsreifen nicht optimal nutzen. Auf meiner besten fliegenden Runde habe ich einen Fehler gemacht. Für morgen müssen wir an der Abstimmung feilen und etwas finden, mit dem ich mich wohlfühle und das hilft, die Bodenwellen abzufedern."