Für Aprilia-Pilot Sylvain Guintoli ist der Superbike-WM-Lauf im englischen Donington, wo am 3. April 1988 das allererste Superbike-Rennen der Geschichte ausgetragen wurde, ein ganz besonderes Event, und zwar aus mehreren Gründen. "Ich hatte hier immer ereignisreiche Rennen und habe mir hier 2009 das Bein gebrochen", erinnert sich Guintoli an schmerzhafte Rennen und einen fünften Platz 2012 als bisher bestes Resultat zurück. Doch die positiven Emotionen überwiegen: "Ich habe auf dieser Strecke meine Frau kennengelernt. Außerdem lebe ich nur 30 Minuten von Donington weg, es ist also praktisch mein Heimrennen und viele Freunde und Familienmitglieder werden mich unterstützen."

Sein Teamkollege und erster Verfolger in der Weltmeisterschaft, Eugene Laverty, ist hingegen kein Fan der Traditionsstrecke: "Ich war in Donington in der Vergangenheit nie gut." Er erwartet jedoch definitiv ein spannendes Rennen. "Ich glaube, dass hier sieben Fahrer auf fünf verschiedenen Maschinen gewinnen können. Es wird also sicher ein harter Kampf."

Ein echtes Heimrennen ist Donington für den WM-Dritten, Tom Sykes. Der Kawasaki-Pilot lieferte auf dem Kurs in Donington schon sensationelle Resultate ab. So zum Beispiel 2008, als er mit einer Wildcard startete und den zweiten Platz einfuhr. Die Charakteristik der Strecke sollte der Ninja ZX-10R entgegen kommen. "Monza war eine schwierige Strecke für uns, aber wir konnten zwei Mal auf das Podium fahren. In Donington gibt es kaum Geraden, das sollte sehr gut für uns sein", erhofft sich Sykes einen Vorteil.

BMW kehrt in Donington an den Ort des ersten Superbike-Sieges zurück. Im letzten Jahr gelang mit Marco Melandri und Chaz Davies nicht nur der erste Erfolg, sondern gleich ein Doppelsieg. Nach den beiden Siegen Davies' in Aragon und dem Heimtriumpph Melandris in Monza wollen die BMW-Piloten den Vorjahreserfolg nun natürlich gerne wiederholen.

Angeschlagen sind die Suzuki-Piloten Leon Camier und Jules Cluzel. Beide sind nach Verletzungen noch nicht hundertprozentig fit, Camier sieht jedoch trotzdem Chancen in Donington, auch aufgrund der verbesserten Maschine: "Die Motorleistung der GSX-R hat sich massiv verbessert, wir müssen uns nun darauf konzentrieren, sauber aus den langsamen Kurven zu kommen und die Power auf den Asphalt zu bekommen. Donington ist eine der Strecken, wo die Endgeschwindigkeit nicht das Entscheidende ist. Das könnte ein Vorteil für uns sein."

Auch bei Pata Honda quält man sich mit Verletzungssorgen. Leon Haslam möchte drei Wochen nach seinem Beinbruch in Assen jedoch bereits am Wochenende wieder an den Start gehen. "Seit meiner Operation habe ich alles getan, um bereit dafür zu sein, wieder aufs Bike zu steigen. Auf mich wartet noch eine ärztliche Untersuchung und dann werden wir sehen, wie es sich auf dem Bike anfühlt, aber momentan will ich unbedingt fahren. Donington ist mein Heimrennen, also ist es ein sehr besonderes Event für mich und ich kenne die Rennstrecke ziemlich gut.