Mit ihrer zweiten Saisonrunde kehrt die Weltmeisterschaft nach Europa zurück: Sie wird am kommenden Wochenende (12. bis 14. April) im "Motorland Aragón" im Nordosten Spaniens ausgetragen.

Werksfahrer Marco Melandri (ITA) war beim Saisonauftakt im ersten Rennen unverschuldet in einen Unfall verwickelt, im zweiten Lauf fuhr er als Dritter auf das Podium. In der Fahrerwertung belegt er mit 16 Punkten den fünften Rang. Sein neuer Teamkollege Chaz Davies (GBR) holte in seinem ersten Rennen auf der BMW S 1000 RR auf Anhieb einen vierten Platz, im zweiten Lauf kam er nach einem Sturz als 17. ins Ziel. Er liegt mit 13 Punkten auf Rang zehn der Gesamtwertung. In der Herstellerwertung belegt BMW mit 29 Zählern den zweiten Platz.

Das BMW Motorrad GoldBet SBK Team nutzte die lange Pause nach dem Auftakt für weitere Testfahrten. Mitte März und in der vergangenen Woche testete die Mannschaft im spanischen Jerez. An insgesamt vier Tagen arbeitete das Team daran, die RR in verschiedenen Bereichen weiter zu optimieren. Den ersten Jerez-Test bestritt Chaz allein, während Marco sich von einer Schulteroperation erholte, der er sich nach den Rennen in Phillip Island unterzogen hatte. Beim zweiten Test waren Chaz und Marco im Einsatz. Beide Fahrer verbinden gute Erinnerungen mit Aragón: Marco holte dort im vergangenen Jahr einen Sieg, einen zweiten Platz sowie in beiden Läufen die schnellste Rennrunde. Chaz feierte dort mit einem dritten Rang seine erste Podiumsplatzierung in der FIM Superbike-Weltmeisterschaft.

Das Rennwochenende im "Motorland Aragón" markiert auch den Saisonauftakt des FIM Superstock 1000 Cups. Dabei startet das BMW Motorrad GoldBet Team mit dem amtierenden Meister Sylvain Barrier (FRA) und Neuzugang Greg Gildenhuys (RSA) in die Mission Titelverteidigung. Einsatzmotorrad ist in dieser Saison erstmals die neue BMW HP4.

Aragón aus Fahrersicht:

Marco Melandri: "Ich freue mich schon auf Aragón. Ich gehe sehr optimistisch in das Wochenende. Es werden sicherlich keine einfachen Rennen, aber ich bin zuversichtlich, dass die Schulterprobleme, mit denen ich zu kämpfen hatte, behoben sind. Ich fühle mich beim Fahren nicht mehr beeinträchtigt, auch wenn es mir noch an Kraft fehlt. Wir haben nach den Rennen in Australien hart gearbeitet, um die Lücke auf Aprilia zu schließen, und ich denke, dass wir einen sehr guten Job gemacht haben. Ich mag Aragón, es ist eine klasse Strecke. Der Kurs ist schnell und technisch sehr anspruchsvoll. Das ist genau der richtige Ort, um die geleistete Arbeit auf den Prüfstand zu stellen. Mein einziger Wunsch ist, dass wir endlich gutes Wetter haben."

Chaz Davies: "Aragón ist eine der besten Strecken im Kalender, ein toller Kurs, und einer, auf den man sich immer freut. Die Strecke bietet eine gute Kombination aus allem. Es gibt Bergauf- und Bergabpassagen, kurze Kurven und schnelle Kurven. Es ist eine Herausforderung, das Bike abzustimmen, weil der Kurs so viele unterschiedliche Anforderungen stellt. Zudem wird es dieses Mal anders sein als im vergangenen Jahr, da wir drei Monate früher dort fahren. Damit haben wir ganz andere Temperaturen zu erwarten, was sich auf verschiedene Bereiche auswirkt, zum Beispiel auf die Reifenhaftung. Aragón ist für mich eine besondere Strecke. 2011 habe ich dort, eher unerwartet, in der Supersport-Klasse gewonnen, und im vergangenen Jahr habe ich auf diesem Kurs meinen ersten Podiumsplatz in der Superbike-Weltmeisterschaft geholt. Von daher weiß ich, dass mir Aragón liegt und ich freue mich schon richtig darauf. Der positive Test vergangene Woche stimmt mich zusätzlich optimistisch. Wir werden uns gleich von Freitagmorgen an richtig reinhängen und dann hoffentlich am Sonntag entsprechende Ergebnisse sehen."

Aragón aus technischer Sicht:

Andrea Dosoli (Technischer Direktor BMW Motorrad GoldBet SBK Team): "Wir sind schon sehr gespannt auf Aragón. Nach dem wir vergangene Woche in Jerez getestet haben, möchten wir nun unbedingt auch auf einer anderen Strecke die Ergebnisse der harten Arbeit sehen, die das gesamte Renn- und Entwicklungsteam in Italien und Deutschland leistet. Auf einer Strecke, in der wir bereits gewonnen haben, aber auf der auch unsere Mitbewerber sehr stark sind. Uns wird heute noch heiß, wenn wir an die packenden Rennen denken, die wir dort in der vergangenen Saison erlebt haben.

Aragón aus sportlicher Sicht:

Serafino Foti (Sportdirektor BMW Motorrad GoldBet SBK Team): "Aragón ist nach einer langen Pause das erste Europarennen und markiert gleichzeitig den Saisonauftakt für unser Superstock-Team. Die Ergebnisse des Superbike-Tests in Jerez und des Superstock-Tests in Aragón vergangene Woche waren wirklich gut. Zudem hat Marco nach dem Test keine Schmerzen in der Schulter, und Chaz‘ Gefühl für die RR verbessert sich weiter mit jedem Outing. Beide unserer Werksfahrer waren im vergangenen Jahr in Aragón erfolgreich, und selbst, wenn Marco noch nicht zu 100 Prozent fit ist, sind wir sehr zuversichtlich. Wir werden von Beginn des Wochenendes an alles geben, um das bestmögliche Ergebnis zu holen."