Michel Fabrizio verblüffte am Freitag auf Phillip Island alle, die eher auf ein Melandri-Sykes-Laverty-Duell gesetzt hatten, mit einer Bestzeit in der Qualifikation. "Nach vier Testtagen haben wir alles so gut zusammengesammelt, wie wir nur können, und die Ergebnisse zeigen das. Wir sind sehr glücklich, aber komplett zufrieden bin ich nicht. Ich muss versuchen mit den Reifen über die Renndistanz schneller zu sein", erklärte der Red Devils Roma Fahrer.

Fabrizio hatte schon vor Jahren festgestellt, dass er etwa genauso groß ist wie Max Biaggi, was ihm in dieser Saison auf der Aprilia einen erheblichen Vorteil bringen könnte, denn die ist laut dem Italiener genau zugeschnitten. "Ich habe immer gehört, dass die RSV4 auf Max' Größe angepasst wurde, sie passt also auch perfekt zu mir." Überraschend sei es für Fabrizio weniger, dass er mit seinem Privatteam an der Spitze mitmischen kann. "Ich habe die richtigen Leute um mich."

Ein Problem gilt es am Samstag aber noch zu beheben: die Reifen. Wie viele andere sorgt sich auch Fabrizio um deren Haltbarkeit - besonders in der zweiten Rennhälfte. "Wir haben zwei Reifenmischungen probiert und ich hatte mit beiden Probleme. Wir arbeiten daran, das Puzzle zu lösen", meinte er zur Reifenfrage. Nach zwei schwierigen Jahren will der Römer nun aber wieder mit voller Motivation angreifen. "Ich war ernsthaft verletzt. Ich kam Ende 2011 ohne Perspektive an, weil der Vertrag nicht eingehalten wurde. Ich warte noch immer auf mein Geld. Ich bin der Fahrer, ich riskiere mein Leben. Aber man muss wieder aufstehen und weitergehen. Was mit finanziellen Problemen allerdings schwierig ist", rechtfertigte Fabrizio.