Jules Cluzel brennt auf sein erstes Rennen in der Superbike-WM. "Meine Erwartung ist, im ersten Rennen mein Bestes zu geben. Das Level in der Superbike-WM ist sehr hoch und jeder Fehler kann dazu führen, dass du im Nirgendwo landest", sagt der Franzose im Interview mit Crash.net.

"Ich nehme mir für das erste Rennen nichts vor und will mir Zeit nehmen. Das Team legt mir keinen Druck auf und lässt mir Zeit, das Motorrad zu verstehen. Bei den Tests in Spanien war ich an großartigen Fahrern wie Leon Haslam und Chaz Davies schon knapp dran. Ein mögliches Problem am Anfang könnte sein, dass ich mich zu sehr auf die Rundenzeiten konzentriere. Ich muss meine Runden einfach abspulen und mich auf dem Motorrad wohlfühlen", führt der Cresent-Suzuki-Pilot aus.

WM-Titel im Visier

Als amtierender Vizeweltmeister der Supersport-Klasse trauert er seinem 2011 erfolgten Ausstieg aus der Motorrad-WM nicht mehr nach. "Es gab dort keine Optionen mehr für mich, bezahlt zu werden. Das Problem ist, dass es derzeit nur um Finanzierung geht und ich kein Geld habe und ein Sponsorpaket bräuchte. Daher war es für mich nicht möglich, in der Moto2 weiterzumachen. Warum auch, wenn ich dann nur 13. oder 14. werde."

Seine Ansprüche sind dennoch hoch, WM-Titel sollen folgen. "Um motiviert zu bleiben, musste ich einen Weg finden, in der bestmöglichen Klasse Weltmeister zu werden. Ich bin froh, diese Saison in der Superbike-WM fahren zu dürfen, aber in meiner Vorstellung habe ich es auch drauf, MotoGP-Weltmeister zu werden. Mein Plan ist daher nicht, zehn Mal die Supersport-WM zu gewinnen, sondern der beste der Welt zu werden, wenn auch nur ein einziges Mal. Wenn ich diese Ambition und diesen Glauben an mich nicht hätte, müsste ich mit dem Rennsport aufhören, denn es wäre schwierig, motiviert zu bleiben."

Franzose fühlt sich bei Engländern wohl

Über sein neues Team kann Cluzel bislang nur positive Eindrücke wiedergeben. "Sie sind sehr professionell, ich mag die Arbeit mit den englischen Leuten und den englischen Stil. Sie gehen ernst und professionell an die Sache heran. Aber wenn Zeit für Freundlichkeiten ist, können sie das auch."

Dass sich für den vierfachen WSS-Saisonsieger auch in der WSBK Erfolge einstellen, ist für Cluzel nur eine Frage der Zeit. "Ich hatte davor noch nie ein 1000cc-Bike ausprobiert, es fährt sich aber komplett anders und ist viel kraftvoller. Sobald ich auf dem Motorrad Platz genommen hatte, fühlte ich mich sehr wohl." Auch wenn der Franzose einräumt: "Schnell sein ist aber eine andere Geschichte."